NRW-Schulministerin Dorothee Feller hat am 29. Mai die Pläne der Landesregierung für die Weiterentwicklung der gymnasialen Oberstufe vorgestellt. Aus alternativen Formaten der Leistungsüberprüfung und aus dem Nachweis einer „Besonderen Lernleistung“ soll ein fünftes Abiturfach entstehen.
5. Abiturfach und neue Prüfungsformate
Dabei entfällt die sogenannte „Mathebindung“, die sich bisher aus der Wahl bestimmter Abiturfächer wie Kunst, Musik oder Sport ergibt. Das neue schulfachliche Gleis soll für Schülerinnen und Schüler wichtige Kompetenzen für Studium und Beruf abbilden. Der Anspruch der Landesregierung ist hoch, will sie doch Neues und Bewährtes in eine Balance bringen. Diese Absicht trifft auf die besondere Eignung musikalischer Bildung für die geplanten neuen Formate. Schon seit vielen Jahren sind die Leistungen von Schülerinnen und Schülern bei den Landeswettbewerben Jugend komponiert, Jugend jazzt und Jugend musiziert in Verbindung mit einem schriftlichen Teil als „Besondere Lernleistung“ anerkannt. Die neuen Pläne bieten nach Auffassung der Bildungs- und Wissenschaftsverbände im Landesmusikrat NRW die Chance, die besonderen Qualitäten musikalischer Bildung in das schulische Curriculum einzuziehen.
Durch das gemeinschaftliche Musizieren bilden sich bei Schülerinnen und Schülern besondere Kompetenzen heraus. Sie lernen aufeinander zu hören, zu improvisieren und sich im Verbund kulturell zu artikulieren. Die neuen Prüfungsformate können passgenau auf diese Kompetenzen hin entwickelt werden. Auch das vorgesehene Format verpflichtender Projektkurse ist für musikalische Bildung ideal – nicht zuletzt als Vorbereitung auf die Eignungsprüfung zu einem musikpädagogischen Studium.
Die Zeit drängt, denn die neuen Regelungen sollen erstmalig für Schülerinnen und Schüler gelten, die bereits im Sommer 2026 in die gymnasiale Oberstufe eintreten und im Jahr 2029 ihre Abiturprüfung ablegen. Bis dahin ist viel zu entwickeln. Die Delegierten der Verbände musikalischer Bildung und Wissenschaft im Landesmusikrat NRW bieten hierbei ihre Mitarbeit an.
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