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Aufbruch

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Tagung „Noten für alle?“ in Düsseldorf
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„Fehler müssen sein und gehören dazu“, meinte Bildungsexperte Reinhard Kahl in einer Tagung zur musikalischen Bildung am 16. August in der Musikhochschule Düsseldorf: „Man stelle sich vor, die Einzeller hätten damals Sicherheitsingenieure gehabt, die auf Kopiergenauigkeit bei der Fortpflanzung geachtet hätten – dann gäbe es uns nicht in dieser Vielfalt, in der wir hier sitzen.“ Kahl plädierte für eine kreativere Schule: eine Schule, die von den Kindern als Heimat empfunden wird, deren Gebäude kathedralenhaft ein Signal für den Wert von Bildung ist. In ihr wird der 45-Minuten-Takt des Unterrichts aufgebrochen, einem Lehrplan folgend, der nach finnischem Vorbild von Telefonbuchstärke auf Heftgröße geschrumpft ist.

Der Landesmusikrat NRW lud anlässlich seines 30-jährigen Bestehens zur Tagung „Noten für alle?“ ein, die danach fragte, wie die Initiativen zur kulturellen Bildung, die die Landesregierung in NRW gestartet hat, sich auf die Arbeit der Pädagogen auswirken. Werden diese angemessen ausgebildet? Wo liegen die Chancen der neuen Entwicklungen?

Dr. Hermann Josef Abs (Frankfurt) referierte über Qualitätsmerkmale von Evaluationen. Prof. Dr. Ulrich Mahlert (Berlin), Bernd Zingsem (Düsseldorf), Christiane Schultze (Neuss) und Anne Weber-Krüger (Köln) diskutierten über die neuen musikpädagogischen Aufgabenstellungen: Die Partnerschaften zwischen Musikschullehrern und Musiklehrern an allgemein bildenden Schulen müssen ausgebaut werden, zudem besteht ein veränderter Aus- und verstärkter Fortbildungsbedarf.

Die Schlussworte der Tagung lagen bei Dr. Fritz Behrens, dem Vorsitzenden des Kulturausschusses des Landtags NRW, und Klaus Kaiser, dem schulpolitischen Sprecher der CDU-Landtagsfraktion. Beide Landespolitiker sicherten den Teilnehmern der Tagung ihre Unterstützung bei der Lösung der bestehenden Aufgaben zu.

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