Sechs Bühnen bespielte der 8. Landes-Orchesterwettbewerb in Paderborn, vier Wertungssäle und sehr viel mehr Einspiel- und Probesäle mussten für 2.200 Musikerinnen und Musiker vorbereitet werden. Drei Mitarbeiter des Landesmusikrats luden vor dem Gymnasium Pelizaeus einen Satz Pauken aus einem LKW, um ihn in die Aula zu transportieren. In die dritte Etage. Kein Fahrstuhl. Grimmig entschlossen legten Samantha Bockstegen und zwei Kollegen Hand an und erklommen Stufe für Stufe des schmalen Treppenhauses. Sie manövrierten gerade eine große Pauke um die dritte Ecke herum, da klingelte es zur ersten Pause…
71 Orchester spielten in der Paderhalle, in der Kaiserpfalz, in der Aula des Theodorianums, in der Kulturwerkstatt, sie probten in weiteren Räumen, sie konzertierten wertungsfrei auf einer offenen Bühne vor dem Rathaus, vor der sich Hunderte Paderborner versammelten, und sie umarmten die Stadt. Diese erwiderte die Umarmung herzlich. Bürgermeister Heinz Paus, Beigeordneter Carsten Venherm und Kulturamtsleiter Christoph Gockel-Böhner hießen die Musikerinnen und Musiker herzlich willkommen und unterstützten sie nach Kräften. Moderator Herbert Feuerstein moderierte die beiden Preisträgerkonzerte mit seinem gewohnt hintersinnigen Sarkasmus.
Er ging auch auf alle Orchester ein, die sich präsentierten, obwohl er teilweise erst kurz zuvor erfahren hatte, wer eigentlich auftreten würde. „Überstanden und viel gelernt“, ächzte er nach dem ersten Konzert, „und es war eine Freude, so viele begabte junge Leute rundum zu erleben.“ Kein Geringerer als Staatssekretär Prof. Klaus Schäfer hatte es eingeleitet: „Die Anmeldezahl dieses Wettbewerbs und die Qualität der Musik zeigen, dass die Laienmusikförderung des Landes NRW Früchte trägt.“ Seit 2001 fördert die Landesregierung die Bildungsarbeit der Laienmusikverbände kontinuierlich aus Glücksspielzweckerträgen des Landes. Wettbewerbsleiter Reinhard Knoll bedankte sich beim Land NRW für diesen Einsatz und bei der Stadt Paderborn für die ausnehmend konstruktive Unterstützung.