Eine große Zahl von Trauernden aus dem deutschen Musikleben kam am 7. Januar in St. Michael im Belgischen Viertel Kölns zusammen, um von Franz Müller-Heuser Abschied zu nehmen. Die drittgrößte Kirche Kölns konnte nicht jedem Anteilnehmenden Platz bieten, und selten wird eine Messe dort von wohltönenderem Gesang erfüllt gewesen sein. Pfarrer Winfried Hamelbeck hatte entsprechend viele Lieder in die Liturgie eingebunden und er erinnerte mit persönlichen Worten an das Wirken des Verstorbenen. Anschließend wurde Franz Müller-Heuser auf dem Melaten-Friedhof beigesetzt.
In der Hochschule für Musik und Tanz Köln fand am Nachmittag eine Trauerfeier statt, die den einstigen Rektor des Hauses mit Erinnerungen an den Verstorbenen von Hausherr Reiner Schuhenn, vom Präsidenten des Landesmusikrats NRW, Werner Lohmann, und vom Präsidenten des Deutschen Musikrats Martin Maria Krüger würdigte.
Alle Reden stellten vor allem die direkte Sachbezogenheit und die Fähigkeit Franz Müller-Heusers heraus, Menschen und Parteiungen über Interessenskonflikte hinweg zusammenzuführen. Seine Haltung war stets kerzengerade, was wohl seiner Profession als Sänger geschuldet war, und ebenso geradlinig ging er auch die Dinge an – so Werner Lohmann. „Er sagte, was er dachte, und tat, was er sagte.“
Pavel Gililov trug Chopins Nocturne c-Moll vor und begleitete Saschko Gawriloff bei der Interpretation des Allegro molto moderato aus Brahms’ Violinsonate G-Dur. Das Streichquartett „ad libitum“, das aus den nordrhein-westfälischen Bundespreisträgern des Wettbewerbs „Jugend musiziert“ Ilan Gilad, Lasse Opriel, Alice Wignjosaputro und Ella Rohwer besteht, spielte anrührend das Adagio aus Mozarts Streichquartett G-Dur KV 156. Henner Leyhe und Jürgen Glauß am Klavier interpretierten Schuberts „Im Abendrot“. Mario Hoff (Bariton), Christian Wetzel (Oboe), Claus Kanngiesser (Violoncello), Gerald Hambitzer (Orgelpositiv) und ein Chor aus Studierenden und Lehrenden der Hochschule sangen und spielten die Arie „Endlich wird mein Joch“, ein Arioso und den Choral „Komm, o Tod, du Schlafes Bruder“ aus Bachs Kreuzstab-Kantate.
Die Veranstaltung schloss mit dem von Franz Müller-Heuser besonders geliebten Schlusschoral von Bachs Johannes-Passion „Ach Herr, lass Dein lieb Engelein“.