Der Starkregen und das Hochwasser vom 13. bis 15. Juli 2021 haben viele Musikvereine, -initiativen und Chöre in NRW sehr geschädigt. Viele Vereine verloren Notenbestände, Musikinstrumente und Ausrüstung.
Spielmannszüge standen vor ruinierten Uniformen, einige Ensembles vor der Vernichtung jahrzehntealter Archive mit Aufführungsmaterialien. Der Landesmusikrat NRW schrieb zur Minderung der Schäden die finanzielle Förderung von Ersatzbeschaffungen aus. Mit Einverständnis des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft NRW verwendete er dafür Mittel aus der Breitenkulturförderung des Landes und setzte ein unbürokratisches Förderverfahren auf.
Es gingen 16 Anträge ein, von denen 13 gefördert werden konnten. Sie kamen überwiegend aus dem Kreis Euskirchen und auch aus dem Aachener Raum. Die betroffenen Musikvereine, Chöre und Musikinitiativen konnten mit insgesamt 75.000 Euro neue Noten, Instrumente, Uniformen und andere Ausrüstung beschaffen. Teils wurden Instrumente auch wieder instandgesetzt, teils waren aufwändige Reinigungen notwendig. Der höchste Förderbetrag lag bei 20.000 Euro (Förderhöchstgrenze), der geringste bei 612 Euro.
Manche Vereine meldeten auch bauliche Schäden. Für solche stellte das Land NRW die Wiederaufbauhilfe grundsätzlich bereit. Der Landesmusikrat NRW beendete Ende 2021 die Aktion.
Reinhard Knoll, Präsident des Landesmusikrats NRW, ist eingeschränkt optimistisch: „In einigen Kreisen Nordrhein-Westfalens ist die Amateurmusik sowohl durch die Corona-Krise als auch durch die Auswirkungen des Starkregens vom Juli erheblich betroffen. Wir bemühen uns zu helfen, wo wir können, und die Landesregierung stellte uns erfreulicherweise Mittel für bereits zwei Corona-Hilfsprogramme und auch für die Kompensation der Starkregen-Auswirkungen zur Verfügung. Die Rückmeldungen von unseren
Vereinen sind so positiv, dass ich an einen neuen Aufbruch der betroffenen Amateurmusik 2022 glaube.“