Frauenmusikprojekte
Werke von Komponistinnen gehören noch immer nicht zum Standardrepertoire der Konzert- oder Radioprogramme. Seit 1999 versucht das Kulturministerium NRW über eine Konzertförderung die Präsenz von nordrhein-westfälischen Komponistinnen in der Öffentlichkeit zu erhöhen. Über den Landesmusikrat werden in diesem Herbst 16 Konzerte gefördert, in denen Werke von zeitgenössischen Komponistinnen des Landes aufgeführt werden, unter anderem von Carola Bauckholt, Maria de Alvear, Karin Haußmann, Anna Ikramova, Hae-Kyung Choi, Olga Kroupova und Dorothee Hahne. Eine aktuelle Übersicht mit Daten und Programmen findet sich unter www.lmr-nrw.de (Rubrik „Aktuelles”).
An zwei Wochenenden im November wird der vierte Kompositionsworkshop für Mädchen in der Folkwang-Hochschule Essen durchgeführt. Nach Ausflügen in die Welt des Musiktheaters und der Elektronik geht es unter dem Motto „Klänge und Gestalten – Musikalische Stoffe: Komponieren für Kammermusikbesetzung” stärker um Grundlagen des kompositorischen Handwerks. Als Dozentinnen konnten Karin Haußmann und Anna Ikramova gewonnen werden.
Sport und Musik – Bewegung InTakt
Der letzte Workshop-Tag „Jugendliche/Erwachsene mit und ohne Handicap“ in der von Landesmusikrat und Landessportbund veranstalteten Reihe „Sport und Musik – Bewegung in Takt“ am 28. September in Reken fand bei den Teilnehmern große Zustimmung. Denn Fortbildungsangebote für diejenigen, die mit geistig und körperlich behinderten Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen arbeiten, sind nicht sehr zahlreich. In Workshops zu Freiem Tanz, Orientalischem Tanz, Szenischem Spiel, Rhythmus und Percussion, Musikinstrumentenbau, Rollstuhltanz und Streetdance konnte man auf diese Weise neue Anregungen und Ideen für die Unterrichtspraxis erhalten. Mitveranstalter war der Behindertensportverband NRW.
Bei der Abschlusstagung vom 22. bis 24. November in der Akademie Remscheid ist ebenfalls ein Workshop für diesen Bereich vorgesehen, außerdem werden Workshops für Mitarbeiter/-innen angeboten, die mit Kindern, Jugendlichen/Erwachsenen und Senioren arbeiten. Abschließend soll in einer Podiumsdiskussion über die Entwicklung konkreter Kooperationsmodelle zwischen Sport- und Musikvereinen beziehungsweise Musikschulen nachgedacht werden. Eine umgehende Anmeldung ist noch möglich (Melanie Lemm, Tel. 0211/86 20 64-16). Die Teilnahmegebühr beträgt 75,- Euro.
LMR & WDR
Zwischen Landesmusikrat NRW e.V. und WDR 3 wurde eine Rahmenvereinbarung über eine Kulturpartnerschaft geschlossen. Damit gehört der Landesmusikrat zu rund 60 Kulturinstitutionen in NRW, die von diesem Modell der Kooperation profitieren. Als Kulturpartner des WDR kann der Landesmusikrat Möglichkeiten der Ankündigung auf WDR 3 nutzen; im Gegenzug soll auf Veranstaltungen des WDR zum Beispiel durch Auslage von Werbematerial hingewiesen und in Publikationen auf die Kulturpartnerschaft durch Platzierung des WDR-Logos aufmerksam gemacht werden. Der wechselseitige Image-Transfer ist für beide Seiten kostenlos. Ziel ist es, unter Verzicht herkömmlicher kostspieliger PR-Maßnahmen eine breite Öffentlichkeit für Kultur zu schaffen.
Impulsgeber für Kommendes
Chorleiterkongress des Sängerbundes NRW in Oberhausen
Bundeschorleiter Prof. Michael Schmoll war am Ende des ersten ChorleiterInnenkongresses des Sängerbundes am 28./29. September in der Luise-Albertz-Halle in Oberhausen sehr zufrieden: „Ein voller Erfolg für unser gemeinsames Schaffen im Laienchorwesen“, erklärte er. 161 Chorleiterinnen und Chorleiter aus ganz NRW nutzten die Gelegenheit, die 18 anwesenden Referenten in 34 Workshops zu erleben. Für alle Anwesenden wurde hier eine bemerkenswerte Fülle von Eindrücken aller Themenbereiche wie etwa „Präsentation“, „Stimmbildung“, „Konzertmanagement“ oder „Gehörbildung“ geboten. Referenten wie Prof. Kurt Suttner aus München, Prof. Georg Grün aus Saarbrücken, aber insbesondere auch heimische Chorfachleute aus NRW wurden den Fragestellungen aller Teilnehmer gerecht und gaben wichtige und neue Impulse für die Arbeit in den Chören.
Der Kongress endete mit einem eindrucksvollen Konzert unter Mitwirkung der Choralsingschule Gütersloh, der Jugendkantorei Hösel, der Camerata vocale Siegen-Wittgenstein, des „Da capo vokalensemble“ und „Ladies first“. Aufgrund all dieser positiven Eindrücke konnte der Präsident des Sängerbundes, Rolf Hauch, überaus zufrieden feststellen, dass dieser Kongress als gelungener Impulsgeber für kommende Aufgaben im Sängerbund weiterwirken wird.
Einsatz für die Laienmusik
3. Sitzung des Kuratoriums des Landesmusikrates
Zur 3. Sitzung des Kuratoriums des Landesmusikrates NRW e.V. hatte dessen Vorsitzender, Landtagspräsident Ulrich Schmidt MdL, in den nordrhein-westfälischen Landtag eingeladen. Neben dem Landtagspräsidenten sind die kulturpolitischen Sprecher aller Fraktionen, die Kulturausschussvorsitzende und der finanzpolitische Sprecher der größten Landtagsfraktion SPD von Seiten des politischen Raumes sowie weitere fünf Persönlichkeiten des Musiklebens in NRW Mitglieder des Kuratoriums.
In der Sitzung ging es im Wesentlichen um die anstehenden Engpässe des Landeshaushalts, die mit schwer- wiegenden Auswirkungen für die musikalische Basis durch erhebliche Einsparungen in der Laienmusikförderung verbunden sein sollen. 2003 sollen nur zehn Prozent der bisherigen grundständigen Förderung für den Amateurmusiksektor erhalten werden. Der Präsident des Landesmusikrates, Prof. Dr. Werner Lohmann, verdeutlichte, dass es für das kommende Jahr zwar durch eine Streckung der Förderung aus den Oddset-Erträgen gelingen würde, die Kürzung abzufedern; für den Zeitraum ab 2004 sei es aber unabdingbar, wieder eine stabile Förderung in den alten Ansätzen zu erreichen. Gerade dieser Förderbereich sei wichtig, so Lohmann, weil hier Lehrgänge, Ausbildung, Qualifizierung und Leistungsförderung im Vordergrund stehen würden. Die Politiker aller Fraktionen sind sich grundsätzlich in dem Bemühen um eine solide Förderung des Laienmusikbereiches in Nordrhein-Westfalen einig. Zeitweilige Haushaltsengpässe dürfen nicht zu einem dauerhaften Rückzug aus der Musikförderung an der Basis führen. Die positive Entwicklung der letzten Jahre im Amateurmusikbereich gilt es zu sichern.