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„Remix regendered“ in Bochum

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Ein Workshop nur für Frauen
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„Also, das Keyboard ist tot“, murrt Maya, Dozentin im Workshop Remix regendered, nach halbstündigen Wiederbelebungsversuchen. Die Zwischenpräsentation der Arbeitsergebnisse steht an, und die sieben jungen Damen, die sich bereits im zweiten Wochenende der Kunst des Remix verschreiben, beäugen mit einigem Misstrauen die vielgliedrige Technik ringsum. „Ich brauche ein Nickerchen“, stöhnt Silke und schiebt die Baseballkappe in den Nacken.
Die Tage waren anstrengend: Angelika Lepper (DJ Acid Maria) und Maya Consuelo Sternel (DJ DaCut) erklärten, worum es beim Remix geht und wie man die Software Live von Ableton gebraucht. Sie gaben den Neugierigen Tracks aus zwei Stücken an die Hand, „Der Weg“ von Martini Bros und „Mr Rock said“ von DJ DaCut. Die Tracks ergeben in ihrer Summe nicht den vollständigen Song, denn gefordert ist ja die eigene Neu-Komposition mit eigenen Konzepten, eigenen Zutaten, auch selbst generierten Klängen. Der Landesmusikrat richtete „Remix regendered“ in Zusammenarbeit mit der Bochumer Musikschule und mit Unterstützung des Ministerpräsidenten des Landes NRW sowie der Akademie für Kommunikationsdesign Köln aus. Die organisatorische Vorbereitung lag in den Händen von Hedwig Otten (Köln). In Bochum gibt es bereits Erfahrung im Remix, weil die Musikschule seit 2001 zusammen mit den Musikschulen von Essen und von Oberhausen sowie dem Landesverband der Musikschulen den erfolgreichen Internet-Wettbewerb „Start ab“ veranstaltet. Jahr für Jahr erhält „Start ab“ Hunderte von Einsendungen aus ganz Europa, doch Remixe von Frauen sind kaum darunter. Vielleicht kann ein Workshop nur für Frauen hier etwas verändern? Auf diese Frage reagieren die Teilnehmerinnen des ersten Angebots skeptisch.

 Es ist ein mühevoller und inhaltlich dichter Weg in den Remix. Nach dem ersten Wochenende werden die Ansätze in Heimarbeit weiterentwickelt. Worauf die jungen Künstlerinnen sich im zweiten Wochenende nicht nur einer Manöverkritik unterziehen müssen, sondern auch die Unterschiede zwischen einem Studiomix und einer Live-Performance lernen.

Ein Live-Werk muss sichtbar entstehen, nicht auf Mausklick abspulen, sondern in physischer Aktion erklingen. Noch am Samstagabend gibt es eine konzertante Darbietung im Bochumer Club RIFF, bevor es Sonntag in die neue Manöverkritik geht. Nicht alle sind glücklich mit ihren Ergebnissen, aber alle arbeiten unbeirrt weiter. Und manche liebäugelt nun doch mit „Start ab“.

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