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Wenn der Gong im Wasserbottich versinkt

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Pilotprojekt „LandesJugendEnsemble für Neue Musik NRW“ erfolgreich gestartet
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Als ein weiteres Jugendensemble des Landesmusikrats NRW hatte das LandesJugendEnsemble für Neue Musik Anfang dieses Jahres Premiere. In der ersten Januarwoche trafen sich 17 junge Musiker/-innen in Altenberg bei Köln, um ein Programm mit Neuer Musik zu erarbeiten. Das Pilotprojekt stand unter der musikalischen Gesamtleitung von Prof. David Smeyers und Beate Zelinsky. Es gab zwei Konzerte, am 7. Januar in der Folkwang Musikschule in Essen und am 8. Januar in der Kölner Musikhochschule. Das Programm enthielt Werke für unterschiedliche Besetzungen: „Petroushskates“ von Joan Tower, „Swinging Music“ von Kazimierz Serocki und „Fragile“ von Arne Mellnäs wurden von Kammerensembles erarbeitet, die Werke „Si bleu, si calme“ von Misato Mochizuki und „Vier Tänze in einem Satz“ von Poul Ruders vom ganzen Ensemble mit Dirigenten gespielt. Diese Mischung erwies sich als gute Wahl, da Kammermusik und Orchesterspiel sich optimal ergänzen und die Teilnehmer auf diese Weise in beidem gefördert wurden.

Und das hat auch noch Spaß gemacht! Die Proben fanden in einem akustisch gut zumutbaren Raum statt und es gab genügend kleine Überäume. Einer enthielt auch noch einen Kamin, der zur Freude aller fast jeden Abend in Betrieb genommen wurde. Bei der recht überschaubaren Gruppe fiel es entsprechend leicht, neue Kontakte zu knüpfen, und alle haben sich sehr gut verstanden. Die Arbeit mit David Smeyers und Beate Zelinsky sowie mit Lila Brown und Christian Roderburg als Gastdozenten für Percussion und Streicher fand in anregender, konzentrierter Atmosphäre statt. Die Stücke wurden zuerst mit Registerproben in Angriff genommen, was sicherlich die anstrengendste Zeit war, weil es in erster Linie darum ging, die eigene Stimme zu beherrschen. Die Dozenten boten sogar Einzelproben an, die manche dankend annahmen. Jeder hatte die Möglichkeit, sich professionelle Hilfe geben zu lassen. Und nach den Proben gingen die recht lebendigen Gespräche mit den Dozenten los.

Die Tutti-Proben unter der Leitung von David Smeyers waren schon etwas lockerer, weil viel gelacht wurde, unter anderem über die Kunststücke, die manche auf ihren Instrumenten zu vollbringen hatten. Das begann bei den beiden Schlagzeugern, die in einem Käfig aus Schlagwerk das Geschehen von ganz hinten betrachteten und mit etlichen Effekten zu beeindrucken wussten, wie zum Beispiel mit einem Gong, den sie anschlugen und danach langsam in einen Wasserbottich tauchten.

Bei „Swinging Music“ von Kazimierz Serocki behandelt der Pianist sein Instrument wie ein Schlagzeuger, trommelt darauf herum und hat es mit Knetmasse so präpariert, dass bestimmte Tonreihen nicht mehr so richtig klingen. Im selben Stück scheinen die anderen (Klarinette/Posaune/Kontrabass) ebenfalls ihre Instrumente mit Schlagzeugen zu verwechseln. Es wird im Swing geklopft, was das Zeug hält. Der Klarinettist spielt teilweise nur auf seinem Mundstück und der Posaunist erzeugt Klänge auf Teilen eines Dämpfers. Schließlich werden dem Quartett Zischgeräusche abverlangt und man fragt sich: Was hat das noch mit eigentlichem Instrumentalspiel zu tun? In „Fragile“ von Arne Mellnäs wurde auch eine Choreografie einstudiert. In den beiden Werken für großes Ensemble gab es durchaus so manchen Moment der Skepsis, als sich die Musiker im Kampf mit 11/8-Takten und Vierteltönen befanden, aber auch so manchen Moment, in dem sie sich an den Stücken erfreuen und diese Freude auch auf die Zuhörer übertragen konnten.

Das Pilotprojekt „LandesJugendEnsemble für Neue Musik“ wurde vom Ministerpräsidenten des Landes NRW unterstützt. Die nächste Arbeitsphase findet im Herbst statt. Interessenten – insbesondere für die Instrumente Klarinette und Kontrabass – können sich noch bis zum 15.4. beim Landesmusikrat bewerben.

Schulprojekte der Konzerthäuser und Bühnen in Nordrhein-Westfalen erwünscht

Auf Anfragen des Verbands der Schulmusiker (VDS) und des Landesmusikrats NRW teilte das Ministerium für Schule und Weiterbildung NRW mit, dass Schulprojekte von Konzerthäusern und Bühnen während der Unterrichtszeit durchgeführt werden dürfen und dass diese besondere Form des außerschulischen Unterrichts wichtig ist. Die Ministerin klärte damit Missverständnisse auf, die im Zuge der Diskussion um Wege zur Vermeidung von Unterrichtsausfall entstanden waren. Besuche von theater-, museums-, konzert- und anderen pädagogischen Programmen sowie Probenbesuche durch Schulklassen waren in der Folge erheblich zurückgegangen.

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