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Zelter- und Pro Musica-Plaketten 2021

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Im RWE-Pavillon der Philharmonie Essen würdigten Michael Reitemeyer vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen und Vertreter des Landesmusik­rats NRW am 26. September zwanzig Chöre und elf Musikvereine, die dieses Jahr 100 Jahre alt werden. Der Festakt folgte nur wenige Wochen nach der Feier für die Medaillen von 2020, die coronabedingt hatte verschoben werden müssen. Ungewöhnlich war das Musikprogramm, denn für dieses Mal war es auch ein junges Kammermusik-Duo, das den Vereinsvertreterinnen und -vertretern die Reverenz erwies.

Das Duo Michael Bell und Anny Chen hatte am Vorabend in der Kölner Philharmonie den Ibach-Preis für sein Abschneiden im Bundeswettbewerb Jugend musiziert mit einer Interpretation von Beethovens Kreutzer-Sonate erhalten. Nun interpretierten Bell und Chen den Finalsatz aus Francks Violinsonate in einer superben Weise, die Begeisterung hervorrief.

Der Aalto Kinderchor unter Leitung von Patrick Jaskolka und der Junge Chor NRW unter Leitung von Christiane und Hermann Godland sorgten für Vokalsätze in einer akkuraten Intonation, die die Corona-Probeneinschränkungen vergessen ließ.

Aufhorchen ließ auch der Redebeitrag von Michael Reitemeyer vom Kulturministerium: Die Zelter- und Pro Musica-Medaillen gelten dem langjährigen Engagement für die Musik, so Reitemeyer, damit aber auch einem Beitrag der Vereine zu politischer Kultur und Demokratie. Musik stelle einen offenen und zweckfreien Raum bereit, in dem Menschen zusammentreffen und kommunizieren. Nicht zufällig mache dieser offene Raum Extremisten Angst. Die Taliban etwa verbieten die Musik und damit diesen Raum. In diesem können wir reflektieren und zu uns selbst finden. Zudem beinhalte das gemeinschaftliche Musizieren das Sich-Einfügen in eine Gemeinschaft. Wer miteinander musiziere, müsse zunächst einmal lernen, auf die anderen zu hören – ein wichtiger Beitrag zur politischen Kultur.

Zur Abrundung des Festakts stimmten die beiden Chöre zusammen mit dem Publikum das Steigerlied an. Es moderierte Christian Komorowski, Vorsitzender des Verbands der Konzertchöre NRW. 

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