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Synergieeffekte im Kulturbereich: Bayern als Region Europas

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Ein Bericht über Aufgaben und Selbstverständnis des Bayerischen Kulturrats e.V.
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Wo liegen in diesem Umfeld die Interessen der Kultur? Wie lassen sich diese Interessen gegenüber der Politik vertreten und welche Möglichkeiten gibt es, zwischen Kultur und Politik vermittelnd einzugreifen? Wie kann man die neuen Möglichkeiten des 21. Jahrhunderts zur Förderung kultureller Belange einsetzen? Wer schlägt Brücken zwischen Kultur und Verwaltung, zwischen Gesetzestext und Umsetzung in der Praxis, zwischen Geld und Geist?

Europäische Einigung, Informationszeitalter, Globalisierung – inzwischen schon selbstverständliche Schlagworte aktueller Gegenwart. In der Wirtschaft gibt es auf internationaler Ebene Fusionen, „Unternehmenskulturen" werden einander angeglichen und regionale Besonderheiten gehen verloren. Stimmt das überhaupt? Und muss das so sein?s Wo liegen in diesem Umfeld die Interessen der Kultur? Wie lassen sich diese Interessen gegenüber der Politik vertreten und welche Möglichkeiten gibt es, zwischen Kultur und Politik vermittelnd einzugreifen? Wie kann man die neuen Möglichkeiten des 21. Jahrhunderts zur Förderung kultureller Belange einsetzen? Wer schlägt Brücken zwischen Kultur und Verwaltung, zwischen Gesetzestext und Umetzung in der Praxis, zwischen Geld und Geist? Politische Unabhängigkeit

Der Deutsche Kulturrat wurde 1982 gegründet. Die politisch unabhängige Arbeitsgemeinschaft kultur- und medienpolitischer Organisationen und Institutionen von bundesweiter Bedeutung ist seit 1995 als gemeinnütziger Verein strukturiert. Die mehr als 200 Bundesverbände aus dem Kulturbereich, die sich dem Deutschen Kulturrat e.V. angeschlossen haben, sind in acht Sektionen aktiv. Der Deutsche Kulturrat e.V. vermittelt zwischen Politik und Verwaltung des Bundes und der Europäischen Union auf der einen Seite sowie Verbänden, Einrichtungen und Experten der Kunst- und Medienberufe, der Kulturwirtschaft, Kunst-wissenschaft, kulturellen Bildung und der Kulturvermittlung auf der anderen Seite. Der Deutsche Kulturrat erarbeitet Stellungnahmen gegenüber der Po-litik, hält Kontakt zu den verschiedens-ten gesellschaftlichen Gruppierungen, unterstützt die unterschiedlichsten Projekte und publiziert die Ergebnisse seiner Untersuchungen. Die neuesten Publikationen des Deutschen Kulturrats, darunter der „Jahresbericht aus dem Berichtszeitraum Mai 1998 – Mai 1999", aber auch „Weiterbildung in künstlerischen und kulturellen Berufen", „Kulturpolitik für das 21. Jahrhundert – Anforderungen an die Informationsgesellschaft" oder das „‚Wer ist Wer’ bundesweiter Kulturverbände 1998/99" belegen die Breite der Aktivitäten.

In den letzten Wochen hat der Deutsche Kulturrat unter anderem die „1. Deutsche Fundraising-Fachtagung für Kunst und Kultur" in Bonn ausgerichtet und Stellungnahmen zur geplanten Kürzung des Bundeszuschusses für die Künstlersozialkasse und zur Bedeutung der Mittler-Organisationen in der Auswärtigen Kulturpolitik an die Öffentlichkeit gebracht.

Strukturen schaffen

Und Bayern? Wie kann sich beispielsweise die Landesarbeitsgemeinschaft Tanz in Bayern e.V. auf Bundesebene Gehör verschaffen? Wie ist der Verband Bayerischer Amateurtheater in Bonn und Berlin vertreten und welche Möglichkeiten besteht für die Oskar-Maria-Graf-Gesellschaft, sich über Fördermöglichkeiten des Bundes oder auch der Europäischen Union zu informieren?

Noch unter der Ägide des verstorbenen Präsidenten des Deutschen Kulturrats, Prof. Dr. August Everding, wurde Anfang 1998 in München der Bayerische Kulturrat gegründet. Gerade aus der Überlegung heraus, dass Fragen von Bildung und Kultur im Rahmen der bundesrepublikanischen Verfassung ausdrücklich auf Länderebene angesiedelt sind, ergab sich die Notwendigkeit, auf Landesebene Strukturen zu schaffen, welche die Repräsentanz der Kultur und ihrer Bereiche der Politik gegenüber synergetisch bündeln können. Kultur bedeutet nicht nur den Zugang zu großartigen Ausstellungen, die nacheinander an verschiedenen Orten auf der ganzen Welt gezeigt werden, Kultur ist nicht nur der Zugang zu Theater- und Konzertereignissen, die multimedial vermarktet werden und weltweit erreichbar sind, sondern Kultur ist auch etwas Gewachsenes, das Substrat einer Region, die Sprache einer Landschaft.

Der Bayerische Kulturrat möchte eine neue kulturpolitische Diskussionsplattform über die einzelnen Küns-te und kulturellen Bereiche hinaus anbieten und diese neue Basis zur weiteren, zeitgemäßen Entwicklung von Kunst und Kultur sowohl im fachlichen wie im politischen Raum zur Verfügung stellen. Die enge Zusammenarbeit mit der Bundesebene der einzelnen Kunst- und Kulturorganisationen, dem Deutschen Kulturrat und den Landeskulturräten anderer Bundesländer ist dabei eine Selbstverständlichkeit.

Erfahrungsaustausch

Seine Hauptaufgaben sieht der Bayerische Kulturrat, ein unabhängiger Zusammenschluss von Verbänden aus den Bereichen Kunst und Kultur in Bayern, darin, Kunst und Kultur angemessene Geltung zu verschaffen und die Voraussetzungen für ihre Entwicklung zu fördern. Dabei möchte der Bayerische Kulturrat laut seiner Satzung die Rahmenbedingungen für Pub-likations- und Informationsmöglichkeiten verbessern. Er bemüht sich darum, die Vielfalt und Qualität der kulturellen Infrastruktur zu unterstützen, um Bayern als Kulturregion in Deutschland und Europa zu stärken. Außerdem will er den Informations- und Erfahrungsaustausch der Kunst- und Kulturorganisationen verbessern, kulturpolitische Interessen formulieren und in der Öffentlichkeit und gegenüber den politischen Parteien, der Landesregierung und den parlamentarischen Gremien vertreten. Der Bayerische Kulturrat erreicht diese Ziele durch die Information seiner Mitglieder und der Öffentlichkeit über aktuelle kulturelle und kulturpolitische Entwicklungen. So fand beispielsweise auf Einladung des Bayerischen Kulturrats im Juli 1998 eine Fachtagung zum Thema „Kulturförderung auf Landes-, Bundes- und Europa-Ebene statt", bei der Prof. Nida-Rümelin, der Kulturreferent der Landeshauptstadt München, Sabine Bornemann vom Deutschen Kulturrat – Cultural Contact Point Germany und für den Bayerischen Kulturfonds Ministerialrat Siegfried Hausbacher vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst referierten. Die Ergebnisse dieser Tagung wurden vom Bayerischen Kulturrat in Zusammenarbeit mit dem DTKV e.V. publiziert.

Der Bayerische Kulturrat wird aber auch Analysen, Konzepte, Empfehlungen und Forderungen im kulturellen Bereich erarbeiten, diskutieren und verbreiten. Bei kulturpolitischen Entscheidungen, die Kunst und Kultur im allgemeinen betreffen, möchte der Bayerische Kulturrat die Mitgliedsverbände, politische Parteien, Städte und Gemeinden, Landtag und zuständige Landesministerien beraten. Und nicht zuletzt wird der Bayerische Kulturrat landesweite, aber auch länderübergreifende kulturpolitische Veranstaltungen durchführen.

Aktive Vertretung

Nach Abschluss der Gründungsphase wurden Ende Oktober 1999 die einzelnen Sektionen des Bayerischen Kulturrats gegründet und eingerichtet. Laut Satzung sind die folgenden Sektionen vorgesehen: Angewandte Kunst, Bildende Kunst, kulturelle Bildung, Literatur, Medien, Musik, Soziokultur, spartenübergreifende Kulturarbeit, Tanz und Theater.

Der Bayerische Kulturrat: eine neues Instrument zur aktiven Vertretung bayerischer Kunst- und Kulturbelange.

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