Vom 17. bis 19. März 2022 finden die „Tage der Bayerischen Schulmusik 2022“ statt. Zu dieser musikpädagogischen Biennale, die der Verband Bayerischer Schulmusiker e. V. (VBS) mit Unterstützung des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus seit mehr als 40 Jahren organisiert, werden rund 300 Musiklehrkräfte aller Schularten erwartet. Veranstaltungsort ist die Hochschule für Musik und Theater in München.
Seit der Jahrtausendwende hat sich die Art, wie Musik entsteht und vermarktet wird, in vielerlei Hinsicht gewandelt – auch und besonders unter dem Einfluss digitaler Technik und Medien. Popsongs werden schon längst nicht mehr nur in professionellen Studios produziert, und auch Filmmusik und „klassische“ Musik nützen in immer größerem Umfang neue technische Möglichkeiten und Verkaufsstrategien. In der Musikpädagogik gibt es dazu vielfältige Überlegungen, etwa zu musikästhetischen und kultursoziologischen Fragen oder auf dem Feld musikbezogener Medien- und Technologiepädagogik. Auf nationaler und internationaler Ebene spielt der Diskurs um eine eigenständige Produktionsdidaktik eine neue und immer größere Rolle. Das wirkt sich auch auf schulische Lehrpläne aus: Das Thema nimmt in aktuellen Curricula deutlich mehr Raum ein als in vergangenen Jahrzehnten.
In diesem Kontext stellen sich Fragen wie die folgenden:
• „Improvisation in Kleingruppen“ – und dann?
• Wie lässt sich der Anspruch, mit Schülerinnen und Schülern kreativ zu arbeiten, im schulischen Musikunterricht umsetzen – von der Kollektivimprovisation über Transformation, Verfremdung, Neu- und Umgestaltung bis zum Songwriting? Welche Möglichkeiten bieten sich, was ist dabei zu beachten? Wie stelle ich geeignete Aufgaben?
• Welche Ziele lassen sich mit kreativen Zugängen zu Musik erreichen?
• Wie können Gütekriterien für kreative Prozesse und deren Produkte aussehen?
• Wie könnten längerfristig aufgebaute „Lehrgänge“ im Komponieren und/oder Improvisieren aussehen?
• (Wie) lassen sich Produktionsdidaktik und Kompetenzorientierung vereinbaren?
• Was tun Kinder und Jugendliche eigentlich, wenn sie eine „kreative“ Aufgabe bearbeiten sollen? Wie kann ich sie dabei unterstützen? Welche Vorstellungen haben sie vom „Komponieren“?
• Wie lässt sich musikalische Kreativität erforschen?
• Wie entsteht Musik – im Gehirn des Menschen, bei professionellen Komponistinnen und Komponisten, in Bands, im Studio, in sozialen Netzwerken?
• Wie wird Musik in verschiedenen (Teil-)Kulturen improvisiert, komponiert oder auf andere Art „hergestellt“?
• Wie entstand Musik in früheren Zeiten? Was lässt sich daraus möglicherweise für den heutigen Umgang mit Musik lernen?
Die „Tage der bayerischen Schulmusik 2022“ möchten solche Fragen aufgreifen. In Vorträgen, Foren und Workshops soll es einerseits darum gehen, aktuelle fachwissenschaftliche Erkenntnisse zu reflektieren und zu diskutieren, andererseits sollen konkrete Impulse für die Unterrichtspraxis vermittelt werden. Ergänzt wird das Angebot durch eine Noten-, Bücher- und Instrumentenausstellung und Abendprogramme.
Die Tage der Bayerischen Schulmusik 2020 stehen allen Interessierten offen. Mitglieder des VBS und des BMU-Landesverbands Bayern erhalten eine Ermäßigung auf den Tagungsbeitrag.
Weitere Informationen unter www.vbsmusik.de/Tage22