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Jürgen Böhm. Foto: privat
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Mosaikstein zum Erkennen von Welt

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Der VBS im Gespräch mit dem brlv-Vorsitzenden Jürgen Böhm
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Jürgen Böhm, der die Fächer Deutsch und Geschichte studierte, ist Schulleiter an der Staatlichen Realschule Arnstorf. Sein Name steht bundesweit für die Realschule. Nachdem er sich im brlv lange Jahre in verschiedenen Aufgabenbereichen engagierte (z.B. Vorsitzender des Pädagogischen Ausschusses, Gründung des Referats „Führungskräfte“, Mitglied im Landesvorstand...), hat er seit 2010 das Amt des Bundesvorsitzenden des Deutschen Realschullehrerverbandes inne und seit Oktober 2014 bekleidet er nun auch das Amt des Landesvorsitzenden des Bayerischen Realschullehrerverbandes. Ein besonderes Anliegen ist es ihm, den Kolleginnen und Kollegen Arbeitsbedingungen zu schaffen, die es ihnen ermöglichen, die vielfältigen Aufgaben und die verlängerte Lebensarbeitszeit zu meistern.

Anfang Januar führte Martina Raab, 2. Vorsitzende des VBS (Referat Realschule), mit ihm ein Gespräch, in dem die momentane Situation des Musikunterrichts und die Arbeitsbedingungen  der Musiklehrkräfte thematisiert wurden. Dabei betonte Herr Böhm immer wieder den Wert der Musik, wenn es um eine umfassende, allgemeine und ganzheitliche Bildung von Schülerinnen und Schülern geht. Musikunterricht, ein Mosaikstein zum Erkennen von Welt, soll seiner Meinung nach sowohl eine aktive als auch eine rezeptive Komponente umfassen, um sich seiner historischen, sozialen und kulturellen Verantwortung stellen zu können. Dazu ist es nötig, die Wertigkeit des Faches Musik, nicht nur wenn es um die Präsentation von Schule in der Öffentlichkeit geht, herauszustellen. Deshalb setzt sich Herr Böhm dafür ein, dass Vertreter des VBS eingeladen werden, ihre Anliegen, wie etwa die Wissenschaftlichkeit des Faches Musik, die „Anhebung“ des Faches Musik in ein Vorrückungsfach oder die Aufnahme der Musiknote in das Abschlusszeugnis, im Pädagogischen Ausschuss des brlv vorzutragen und zu diskutieren, um dann eine gemeinsame Position formulieren zu können. Der brlv vertritt nämlich auch die Interessen der Musiklehrkräfte, die an Realschulen unterrichten.

Eine hohe Unterrichtsqualität steht und fällt mit Lehrkräften, die fachlich und pädagogisch kompetent sind, mit Kollegien, die eine Altersstruktur von jung bis erfahren aufweisen. Deshalb bemüht sich der brlv in der momentan prekären Anstellungssituation um Einstellungskorridore, damit die besten Absolventen an der Schule bleiben und nicht in andere Berufszweige ausweichen. Nur so ist es langfristig möglich, den Unterricht mit Experten abzudecken und der Musik, so wie es Jürgen Böhm an seiner Schule praktiziert, auch in der (offenen) Ganztagsbetreuung einen entsprechenden Stellenwert einzuräumen. Ein vielfältiges Wahlfachangebot, das den allgemeinbildenden Musikunterricht ergänzt, können die Musiklehrkräfte bei entsprechender Nachfrage nur bieten, wenn das nötige Stundenbudget zur Verfügung gestellt wird. So kann und soll jeder Schulleiter Verantwortung für musische Bildung und somit für eine umfassende Menschenbildung übernehmen.

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