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Musiker – Lehrer – Erneuerer

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Zum Tod von Prof. Franz Hennevogl
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„Er war der souveräne, Ruhe ausstrahlende Grandseigneur, der uns Kollegen immer gut gelaunt beflügelte.“ – So charakterisierte im Jahr 2008 der damalige Präsident der Musikhochschule Würzburg, Prof. Helmut Erb, seinen Vorgänger Franz Hennevogl, und weiter: „16 ganze Jahre an der Spitze der Hochschule: Es waren die Jahre des Aufbaus. Jahre der entscheidenden Ziele, die es anzustreben galt, um unserer Hochschule ihren Platz im Konzert der Spitzeninstitute zu sichern. Durch Ihre kontinuierliche stabile Arbeit konnte der alte, gute Geist unserer Hochschule immer bewahrt werden.“ – Am 9. September ist Prof. Franz Hennevogl, der von 1985 bis 1987 auch den Vorsitz des Verbands Bayerischer Schulmusiker innehatte, im Alter von 86 Jahren verstorben.

Sein beruflicher Werdegang begann an der Musikhochschule in München, wo er zunächst Hauptfach Violine studierte, ab dem 3. Semes­ter dann parallel Schulmusik. Violine und Kammermusik blieben aber stets seine wichtigsten Bezugspunkte. Nach dem 1. Staatsexamen absolvierte Franz Hennevogl das Referendariat am Theresien-Gymnasium München, in Miltenberg und Pocking. 1961 trat er seine erste Stelle als Musiklehrer am Röntgen-Gymnasium in Würzburg an. Im Herbst 1965 wurde ihm eine Planstelle für Violine am damaligen „Bayerischen Staatskonservatorium der Musik“ in Würzburg angeboten, dem Vorläufer der heutigen Musikhochschule Würzburg. Hennevogl nahm an und bildete von da an zunächst Studierende aus, die Fachlehrer für Musik an Volks- und Realschulen werden wollten.

Vom Violinpädagogen zum Leiter der Schulmusik­abteilung

1968 begann Franz Hennevogl ein Studium der Musikwissenschaft an der Universität Würzburg, wandte sich dann aber der hochschulischen Musikpädagogik zu, in die er sich autodidaktisch einarbeitete. Vor dem Hintergrund verstärkter Anstregungen des Konservatoriums, zur zweiten bayerischen Musikhochschule aufzusteigen, hatte er sich zum Ziel gesetzt, in einem neu auf die künftige Hochschule zukommenden Ressort zu arbeiten – der Ausbildung für das künstlerische Lehramt an Gymnasien. 1973 wurde Hennevogl schließlich, als einer er ers­ten fünf Professoren der neu gegründeten Musikhochschule, zum Professor für Musikpädagogik berufen. In dieser Funktion verantwortete er den Aufbau der neuen Lehramtsstudiengänge und zeichnete verantwortlich für ein Novum in der damaligen Hochschullandschaft: Ein Kooperationsvertrag überantwortete den musikwissenschaftlichen Anteil des Schulmusikstudiums der Universität Würzburg, jedes der beiden Häuser sollte seine jeweiligen Stärken in die Ausbildung der Lehramtsstudierenden einbringen. Personelle Verstärkung erhielt die Schulmusikabteilung 1979 durch die Berufung von Lenz Meierott für den Bereich Musikwissenschaft und Musikpädagogik und einige Jahre später durch Volker Schütz, der auf die damals deutschlandweit erste Professur für Didaktik der Rock- und Popmusik berufen wurde.

Musikhochschule als Stätte der Innovation

Von 1979 bis 1995 war Hennevogl in der Leitung der Musikhochschule Würzburg aktiv, zunächst als Vizepräsident, ab 1987 dann als Präsident. Die Hochschule begriff er als eine Stätte der Ausbildung, der Innovationen, der Lehre, der Bildung, aber auch des Spiels und der Muße. Für dieses Leitbild setzte er sich intensiv ein. Von 1992 bis 1994 engagierte sich Hennevogl außerdem als Vorsitzender der Rektorenkonferenz der Musikhochschulen. 1996 wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande geehrt. 2008 ernannte die Musikhochschule Würzburg Franz Hennevogl zum Ehrenpräsidenten und würdigte damit sein ebenso unermüdliches wie erfolgreiches Engagement, für die Schulmusik wie für die Belange der Hochschule.

Der VBS gedenkt in Dankbarkeit seines ehemaligen Vorsitzenden – und eines wichtigen Wegbereiters einer modernen, zukunftsfähigen Schulmusik in Bayern.  

 

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