Der große Musiksaal des Matthias-Grünewald-Gymnasiums ist bis auf den letzten Platz besetzt. Alles wartet gespannt auf die beiden lang angekündigten Klassik-Stars, die sich an diesem sonnigen Montagvormittag ungeachtet ihrer abendlichen Konzertverpflichtung im Rahmen der „Musikalischen Akademie“ die Ehre geben und für die nächsten neunzig Minuten vor gut siebzig Schülern und Lehrern sowie dem Bayerischen Rundfunk musizieren, diverse Fragen beantworten und aus ihrem überaus spannenden und ereignisreichen Leben erzählen werden. Die beiden jungen, vielgereisten und sehr erfolgreichen Künstler, der Cellist Daniel Müller-Schott und die in Riga, Lettland, geborene Pianistin Lauma Skride gewinnen, kaum angekommen, die Herzen ihrer Zuhörer im Fluge.
Ähnlich wie ein paar Wochen später der Tenor Christoph Prégardien und Pianist Michael Gees, die ebenfalls anlässlich ihres zurecht umjubelten Schubert-Abends in der Würzburger Musikhochschule das musische Gymnasium besuchen, stellen sich auch Daniel Müller-Schott und seine großartige Partnerin am Klavier nach einer ersten brillanten Kostprobe aus ihrem Programm den vielfältigen Fragen der Schüler und Lehrer. Gänzlich unprätentiös, geduldig und mit sympathischer Unbefangenheit und Offenheit berichten so alle diese vier Ausnahmemusiker von ihren Reisen und Konzerten, von Lampenfieber und Übegewohnheiten, von den Anfängen und Entwicklungen ihrer Karriere, von Förderern und Einflüssen, sowie den Unwägbarkeiten und Beschwernissen des Profimusiker-Daseins. Beide Duos begeistern gleichermaßen nicht zuletzt durch die großzügig eingestreuten Beispiele ihrer Kunst, die besonders bei den zahlreichen Absolventen des „Studienzweiges Musik“ und den Cello-, Klavier- und Gesangsklassen, die mit in die Konzerte gekommen waren, für unvergessliche Eindrücke sorgen. Wie beispielsweise der charismatische Michael Gees sich spontan zu einer seiner eindringlich schönen Improvisationen hinreißen lässt, oder Pianist und Sänger am Schluss mit ihrem umwerfenden „Erlkönig“ noch mal für einige Gänsehaut sorgen, das wird den meisten sicher in langer Erinnerung bleiben.