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Von Volksmusik bis Samba. Foto: VBSM
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Arbeit der Musikschulen wird wertgeschätzt

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Zum 39. Bayerischen Musikschultag
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Die bayerischen Sing- und Musikschulen blicken auf einen besonders erfolgreichen 39. Bayerischen Musikschultag zurück. Einerseits wegen der hochwertigen und vielseitigen Musikbeiträge, andererseits aufgrund des intensiven musikpädagogischen Austausches, aber insbesondere wegen des Zuspruchs, den sie von Seiten der Vertreter des Freistaates, der Kommunen und der Partnerverbände erhielten. So betonte Oliver Jörg, MdL, stellvertretender Vorsitzender des Landtagsausschusses Wissenschaft und Kunst die Bedeutung der öffentlichen Musikschulen für den Freistaat und berichtet von besonders intensiven und ernsthaften kulturpolitischen Diskussionen im Landtag. Denn „Bayern als Kulturstaat ist mehr als ein Lippenbekenntnis“, so Oliver Jörg beim Forum „Zur Bedeutung der Musikschulen in der kommunalen Bildungslandschaft“ und auch Gerhard Dix, Referatsdirektor „Bildung und Soziales“ beim Bayerischen Gemeindetag bringt die Wertschätzung seitens der Kommunen zum Ausdruck und regte zugleich die Musikschulen an, aktiv ihre enormen Leistungen, beispielsweise in der Arbeit mit Migranten, bei Vertretern der Kommunalpolitik zu kommunizieren.

Moderne öffentliche Bildungseinrichtungen

Denn nicht zuletzt sind die Sing- und Musikschulen in Bayern kommunal getragene oder verantwortete Bildungseinrichtungen, deren Unterricht bay­ernweit einem musikpädagogisch wohlüberlegten und sinnvoll strukturierten Bildungskonzept folgt, das seit 1984 in der bayerischen Sing- und Musikschulverordnung rechtlich verankert ist. Dieses hochwertige Ausbildungskonzept setzt den musikpädagogischen Rahmen, in dem öffentliche Musikschulen die Schüler auf ihrem Weg zum Singen und Musizieren verantwortungsvoll begleiten und stärken. Das pädagogische Konzept gibt den Lernenden Struktur und Sicherheit, es fordert sie, am Ball zu bleiben und mit ihrem Instrument oder der Stimme immer vertrauter zu werden, bis sie leicht und mühelos spielen und wie selbstverständlich damit umgehen können.

Musikschulen begleiten die Schüler auf ihrem Bildungsweg über eine lange, wichtige Lebensphase. In dieser durchlaufen sie verschiedene Stationen von der frühkindlichen Bildung über die Schulbildung bis hin zur außerschulischen Jugendkultur und können sich schließlich als Erwachsene für lebenslanges Lernen entscheiden. Musikschulen verknüpfen den Bildungsweg junger Menschen mit ihrem musikalischen Schaffensprozess. Sie sorgen für ein durchgängiges, aufeinander aufbauendes Unterrichtsangebot und ermög­lichen den jungen Leuten in Verbindung mit Schule und Freizeitbeschäftigung begeistert und gekonnt zu singen und zu musizieren: in Spielkreisen, Orches­tern, in Bands, Ensembles und Chören.

Viel Musik beim Bayerischen Musikschultag

Die Ergebnisse dieser nachhaltigen Bildungsarbeit waren beim Bayerischen Musikschultag in diesem Jahr in Rosenheim anschaulich zu erleben. Mehr als 100 junge Musikerinnen und Musiker gestalteten das Festkonzert am 21. Oktober 2016 im Stucksaal des Ballhauses in Rosenheim. Traditionell zeichnete der Bayerische Rundfunk das Konzert auf. Unter dem Titel „Straßenbau oder Musikschule? – Musikalische Bildungsarbeit im Legitimationsdruck“ strahlte BR Klassik am 1. November 2016 Begegnungen, Diskussionen und Konzerteindrücke des Musikschultages in einer einstündigen Sondersendung aus. Die 13 Ensembles und Solisten boten ein Programm quer durch die Musikgeschichte von Giovanni Gabrieli über Frédéric Chopin bis hin zu Sting und John Kander. Durch das Programm führte der Leiter der gastgebenden Musikschule Rosenheim e. V., Gottfried Hartl, der auch die Gesamtleitung des Eröffnungskonzertes am 20. Oktober 2016 innehatte. Unter dem Titel „Musikschule hebt ab!“ eröffnete die Musikschule Rosenheim e. V. den 39. Bayerischen Musikschultag mit einer musikalischen „turbulenten, chromatisch-verrückten Ballonfahrt“ quer durch beziehungsweise über Rosenheims blühende Kulturlandschaften, dargeboten im Saal Bayern des Kultur- und Kongresszentrums Rosenheim. Unter dem Motto „Musik in der Stadt“ brachten schließlich am Samstag 22. Oktober 2016 zahlreiche Ensembles und Solisten aus ober- und niederbay­erischen Sing- und Musikschulen an fünf Spielorten die Rosenheimer Innenstadt zum Klingen.

Immer auf dem neuesten Stand

Einen besonders wichtigen Anteil an diesen Erfolgen haben die Lehrkräfte der Sing- und Musikschulen in Bay­ern. Mit Einfühlungsvermögen und persönlicher Wertschätzung eröffnen die pädagogischen Fachkräfte der Musikschulen den jungen Menschen die Welt der Noten und Klänge. Die Schüler der bayerischen Musikschulen erwartet ein qualifizierter Unterricht, in dem die Freude an Musik in lebendiger Verbindung mit zielgerichtetem Lernen steht. Die staatlich geprüften Lehrerinnen und Lehrer sind fachlich und pädagogisch optimal ausgebildet, künstlerisch engagiert und offen für viele Stilrichtungen. Die öffentlichen Musikschulen Bayerns bestärken ihr fest angestelltes Lehrpersonal darin, Verantwortung für den Gesamtbetrieb zu tragen und motivieren es, sich musikpädagogisch weiterzubilden. Hierzu bietet der VBSM ein weitgefächertes, facettenreiches Fortbildungsangebot an. Eine dieser Fortbildungen fand am 22. Oktober 2016 im Rahmen des Bayerischen Musikschultages statt. „Meine Schüler üben nicht – Thesen und Lösungsansätze“ war der Titel des Workshops für Musikschullehrkräfte in dem die zahlreichen Teilnehmer gemeinsam mit dem Dozenten Hermann Michael Schnabel, Leiter der Musikschule Unterhaching e. V. und Mitglied im Bundesfachausschuss Qualitätsmanagement des VdM, unter anderem die verschiedenen Erwartungshaltungen der Beteiligten – Schüler und deren Eltern, Lehrkräfte und Musikschule – beleuchteten. Auch die Beschäftigten der Verwaltungen an bayerischen Musikschulen nahmen die Gelegenheit wahr, sich im Rahmen des Bayerischen Musikschultags in Rosenheim weiterzubilden und besuchten die Seminare für Verwaltungskräfte zu den Themen: „Kommunikation und Sprache – Die eigene Wirkung zielgruppenorientiert steigern“ und „Effiziente Sekretariatsarbeit – Verwaltungskräfte als Informations- und Wissensmanager.“

Vernetzung mit Partnern

Zur Unterstützung der fachlichinhaltlichen Arbeit an den bayerischen Musikschulen und der Integration in Bildungsnetzwerke setzt der VBSM Fachberater ein. Deren Aufgabe liegt in der Sammlung und Kommunika­tion fachspezifisch relevanter Informationen und in der Beratung von Institutio­nen sowie Einzelpersonen. Die Fachberater sind Gesprächspartner für den Gedankenaustausch, zumBeispiel mit anderen Fachverbänden, initiieren Grundsatzpapiere und Kooperationsmodelle, veranstalten Fachtagungen und Sitzungen und setzen Impulse für die Verbandsarbeit. Im Rahmen des Musikschultages tauschten diese sich wieder in großer Runde über ihre Arbeit aus.

Neben der ordentlichen Mitgliederversammlung des Verbandes Bayerischer Sing- und Musikschulen e. V., über die bereits in der vorangegangenen Ausgabe berichtet wurde, trat auch die Mitgliederversammlung der Landesvereinigung der Elternvertretungen und Fördervereine der Musikschulen in Bayern e. V. (LEV) zusammen. Der Verein hat die Aufgabe, die Interessen der Eltern und Schüler der Musikschulen auf Landesebene wahrzunehmen und insbesondere Anregungen, Ideen und Forderungen der Elternvertreter der einzelnen Musikschulen mit dem VBSM zu beraten. Er setzt sich zudem engagiert für den Erhalt und den Ausbau der Musikschulen ein. Michael Dröse, 2. Vorsitzender des VBSM, betonte die Bedeutung der Arbeit der LEV und verdeutlichte, dass die bayerischen Sing- und Musikschulen auf drei Säulen stehen: Land, Kommunen und eben Eltern. Auch bei der LEV Bayern standen Neuwahlen der Vorstandschaft auf der Tagesordnung. Dabei wurden von der LEV-Mitgliederversammlung für die nächsten drei Jahre Hanni Fischer als Landesvorsitzende, Hubert Stoll als Schatzmeister und Regina Huber als Schriftführerin bestätigt. Als 2. Vorsitzender wurde Karl-Heinz Hollnberger neu gewählt. Als Beisitzer bestätigt wurden Silvia Primas und Margot Scheer. Neu in dieses Gremium gewählt wurde Hans Osterholt. 

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