Um „das Feuer am Lodern zu halten“ – so Willi Staud, Organisatorischer Leiter des Landes-Jugendjazzorchesters Bayern – gibt es 2018 erstmals auch einen Auftritt der neuen JAZZ JUNIORS Big Band Bayern beim 37. Jazzweekend in Regensburg. Junge Musiker aus dem Freistaat können in diesem Jahr beim internationalen Festival gemeinsam aufspielen und direkt vor großem Publikum erste Bühnenerfahrung sammeln.
In den Pfingstferien hatte das Landes-Jugendjazzorchester Bayern zum Vorspiel ins Haus der Jugend in Passau eingeladen. Anschließend wurde dort vom 25. bis 28. Mai geprobt. Ein zweites Mal treffen sich die jungen Musiker vom 18. – 20. Juli in der Musikakademie Alteglofsheim bei Regensburg. Die Dozenten Ingo Kürten und Daniel Klingl sowie Harald Rüschenbaum, Künstlerischer Leiter des Landes-Jugendjazzorchesters Bayern, arbeiten mit den jungen Talenten an einem abwechslungsreichen Konzertprogramm. Dieses wird die taufrische JAZZ JUNIORS Big Band Bayern sogleich am 20. Juli 2018 live auf dem Bismarckplatz in Regensburg präsentieren. Dort werden die neuen JAZZ JUNIORS auch auf die „alten“ Musiker des Landes-Jugendjazzorchesters Bayern treffen. Bereits im Vorfeld verspricht diese Begegnung viel Spaß sowie interessante musikalische Impulse.
Nachwuchsprogramme von JUGEND JAZZT und dem LJJB
Die JUGEND JAZZT Fördermaßnahmen Jazz Juniors, Ferienkurse für Jazzeinsteiger, Jazz Vocal und Combo Kicks werden schon seit vielen Jahren in den bayerischen Musikakademien angeboten. Sowohl die Dozenten als auch die jungen Teilnehmer sind mit „Begeisterung pur“ dabei. „Es ist eine helle Freude zu sehen, wie frei und ungezwungen Musik gemacht und erlebt wird. Da geht einem das Jazzer-Herz auf!“, strahlt Harald Rüschenbaum.
Das LJJB bietet talentierten jungen Musikern von 16 bis 25 Jahren aus ganz Bayern die Möglichkeit, in aufeinander aufbauenden Arbeitsphasen mit den Dozenten des Landes-Jugendjazzorchesters Bayern zu üben und zu musizieren. „Die Maßnahmen stehen dabei keinesfalls in Konkurrenz zur Arbeit in den Musikkapellen und Vereinen“, betont Willi Staud. „Im Gegenteil, es soll den Vereinen eine Möglichkeit geboten werden, ihre Talente weiterzuschicken, um von der Erfahrung in der Bigband zu profitieren. Man kann nicht früh genug anfangen, die jungen Talente in alle Richtungen zu fördern und so auch immer wieder neu für die Musik, für den Jazz zu begeistern.“ Durch das orchestereigene pädagogische Konzept entstehen neue Formate und Wege, um Bayerns musikalischen Nachwuchs auszubilden. Neben dem Landes-Jugendjazzorchester Bayern in verschiedenen Besetzungen, gibt es die Reihe Combo Kicks als Workshop für Bands und Einzelspieler, die mehr über das Zusammenspiel wissen wollen. Jazz Vocal richtet sich an fortgeschrittene Ensemble- und Solosänger. Der nächste Kurs findet vom 30. Juli bis 3. August 2018 in der Bayerischen Musikakademie Alteglofsheim statt. Die Lehrerfortbildung „Du bist zuständig für deinen Klang“ fokussiert die Leitungsfunktion in Musikensembles und die persönliche Entwicklung. Sie findet als Multiplikatoren-Seminar im Rahmen der Fördermaßnahme JUGEND JAZZT Bayern für Bigband- und Jazzensemble-Leiter in Zusammenarbeit mit der Landesarbeitsgemeinschaft Jazz an Schulen in Bayern (LAG Jazz an Schulen) und der Bayerischen Musikakademie Schloss Alteglofsheim statt. Jedes Jahr im Dezember bekommen junge Jazz-Talente die Chance, im Rahmen der Landeswettbewerbe JUGEND JAZZT Bayern an der Bayerischen Musikakademie Marktoberdorf – im jährlichen Wechsel für Solo und Ensemble sowie Bigband und Jazzorchester – eine hochkarätige Jury von ihrem Können zu überzeugen. Alle Darbietungen werden professionell bewertet und die besten Leistungen werden prämiert.
30 Jahre LandesJugendjazzorchester
Das Landes-Jugendjazzorchester Bayern feierte im Dezember 2017 seinen 30. Geburtstag. Mit Harald Rüschenbaum als künstlerischem Leiter, konnte es sich zu einer der wichtigsten Ausbildungsstätten junger Jazzer in Bayern etablieren. Über die Jahre kamen hier Tausende begeisterte Jugendliche zum ersten Mal mit den Besonderheiten des Jazz in Berührung, indem sie sich mit dem stilspezifischen Original-Bigband-Repertoire intensiv auseinandersetzten. Neben allgemeinen musikalischen Zusammenhängen steht hier die Arbeit ohne Notenmaterial im Vordergrund. Dies lenkt einen großen Teil des Bewusstseins auf lnteraktion und das Hören, so wird der Weg hin zum freien Spiel und zur Improvisation auf dem eigenen Instrument geebnet. Im Verlauf der Arbeitsphasen lernen die Musiker flexibler und bewusster mit dem Ausgangsmaterial umzugehen. „Die Förderung musikalischer Nachwuchstalente im Wirkungsbereich des Jazz ist das Hauptziel des Landes-Jugendjazzorchesters Bayern“, erklärt Willi Staud, „dass wir dabei auf dem richtigen Weg sind, beweisen nicht zuletzt die vielen hochkaratigen Bigbands. Viele unserer ehemaligen Mitglieder und Kursteilnehmer – zum Beispiel Mitglieder von La Brass Banda, Moop Mama oder vom BamesreiterSchwartzOrchestra und Solokünstler wie Stephanie Lottermoser und Lydia Schiller – sind international erfolgreich und bei großen Events und Festivals präsent.“