Eine positive Bilanz hat der Verband Bayerischer Sing- und Musikschulen (VBSM) zum Schuljahresende 2005/06 gezogen. „Es sind die drei großen K´s, die wir im vergangenen Schuljahr sowohl auf den Weg als auch erfolgreich zum Abschluss gebracht haben“, resümiert Josef Dichtl, VBSM-Geschäftsführer. Dahinter stehen die drei großen Projekte „Kompetenznachweis Musik der Sing- und Musikschulen in Bayern“, „Klassenmusizieren mit Blasorchester-instrumenten“ und das gemeinsame Projekt mit Bayern 4 Klassik, die Vertonung der Kindergeschichte „Lucia und das Drachenhalsband“. Alle drei konnten erfolgreich umgesetzt werden.
Die ersten sechs Zertifikate „Kompetenznachweis Musik“ wurden bereits ausgestellt und vom VBSM-Präsidenten und Vertretern der beiden Staatsministerien für Wissenschaft, Forschung und Kunst sowie für Unterricht und Kultus unterzeichnet. Erhalten haben die Zertifikate die Schülerinnen Angela Mai und Antonia Hentze (Musikschule Schweinfurt), Anna Koch und Korbinian Kapsner (Musikschule Grafing) sowie Christopher Bock und Monika Brigitta Schanzer (Zweckverband Sing- und Musikschule Würzburg).
Für weitere fünfzehn Musikschüler liegen die Anträge bereits vor. Gedacht ist das Zertifikat als Anerkennung und Würdigung von außerschulisch erworbenen Kompetenzen. Es dokumentiert sowohl die instrumentale oder vokale Fachkompetenz als auch zusätzliche Fähigkeiten und Stärken des Musikschülers. Zur Nachhaltigkeit der öffentlichen Musikschularbeit gehöre es, so der VBSM-Präsident Landrat Hanns Dorfner, Rechenschaft darüber abzulegen, wie sich musikalische Bildung auswirkt. Das Zertifikat sei keinesfalls nur als Teilnahmebestätigung für Musikschulunterricht zu verstehen, erklärt Josef Dichtl. „Wir wollen den Jugendlichen ihre tatsächliche Qualifizierung bescheinigen, die sie durch die langjährige musikalische Ausbildung erlangt haben“, so Dichtl. Junge Erwachsene könnten das Zertifikat gut ihrer Bewerbungsmappe beilegen, weil es eine ergänzende Möglichkeit biete, sich bei einer Bewerbung zu profilieren, bestätigt Renate Braun, Vorsitzende der Sparkasse Passau.
Klassenmusizieren
Der vom VBSM gemeinsam mit dem Bayerischen Blasmusikverband sowie dem Kultusministerium entwickelte berufsbegleitende Lehrgang „Leiter für Klassenmusizieren mit Blasorchesterinstrumenten“ startet im Oktober 2006 mit 25 Teilnehmern. Weitere Interessenten konnten nicht mehr aufgenommen werden. Der nächste Einstiegskurs beginnt am 21. September 2007 in der Bayerischen Musikakademie Hammelburg. Der Lehrgang mündet in die staatliche Anerkennung für Bläserklassenleiter. „Wenn es um die Qualitätssicherung der musikalischen Ausbildung unserer Kinder geht, müssen wir alle an einem Strang ziehen“, betont Josef Dichtl. Es brauche für die Qualifizierung der Bläserklassenleiter feste Qualitätskriterien, die verbandsübergreifend anerkannt sind. Damit könne eine gleich bleibende Unterrichtsqualität gesichert werden. Die Leiter der allgemein bildenden Schulen, die Vorstände der Musikvereine oder die Musikschulleitungen profitierten ebenfalls von allgemein anerkannten Qualitätsstandards, da sie von vornherein Klarheit über die Ausbildung des Bläserklassenleiters bekämen.
Bayern 4 Klassik
Erfolgreich abgeschlossen hat der VBSM das gemeinsame Projekt mit Bayern 4 Klassik „Lucia und das Drachenhalsband“. 12 Musikschulen mit insgesamt 90 Mitwirkenden haben die Kindergeschichte von Rudolf Herfurtner mit der Musik von Helga Pogatschar in den BR-Studios vertont. Das gesamte Projekt wird gesendet am Kinderradiotag in Bayern 4 Klassik: 21. Oktober 2006, von 8.05 bis 20 Uhr. „Lucia und das Drachenhalsband“ mit den Musikschul-Ensembles ist auch als Doppel-CD im Handel erhältlich. Der Bayerische Rundfunk hat sie gemeinsam mit den Verlag Igel Records produziert. Der VBSM bedankt sich bei allen Mitwirkenden für die herausragenden musikalischen Leistungen und die verlässliche Zusammenarbeit.