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Lang gehegter Traum ging in Erfüllung

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Musikschule Fürth e.V. in neuem Domizil im Südstadtpark
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Wenn Robert Wagner, Leiter der Musikschule Fürth e.V., sagen soll, was ihm an dem neuen Musikschulgebäude ganz besonders gut gefällt, dann hat er dieses Bild vor Augen: Aus allen Himmelsrichtungen strömen die Kinder mit ihren Instrumenten unterm Arm oder auf dem Rücken durch den Park, um umgeben von Grün zu singen und zu musizieren. „Schöner kann es nicht sein“, findet er.

Die vor einigen Jahren ins Leben gerufene Kulturstiftung Fürth (ein Projekt der Firma Regionalkonzept) hat mit der Musikschule Fürth bereits ihr zweites Bauwerk einweihen können. Eine von der Stadt Fürth beauftragte Machbarkeitsstudie kam 2000 zu dem Ergebnis, dass die Umnutzung zweier Altbauten auf dem ehemaligen Kasernen-Gelände zur Musikschule deutlich wirtschaftlicher wäre als ein zu errichtender Neubau. Gleichzeitig sollte die Musikschule zu einem belebten Mittelpunkt des neuen Fürther Südstadtparks werden. Die Gebäude befinden sich in der Mitte des Parks, umgeben von teilweise neuer, teilweise aufwändig sanierter Wohnbebauung. Die Planung sah einen Neubau vor, die beide Altbauten verbindet, eine gemeinsame Erschließung ermöglicht und weitere Flächen für die Musikschule bereitstellt.

Nach knapp einem Jahr Bauzeit ist ein städtebauliches Kleinod entstanden, das eine „Musikschule im Park“ beherbergt. Der schlicht gehaltene, moderne Neubau stellt den Eingang zur Musikschule dar, beinhaltet die Treppenhäuser für beide Altbauten und einen großen Konzertsaal für 200 Besucher. Damit verfügt die Musikschule über eine Besonderheit: Der Saal lässt sich hinter der Bühne zum Park hin öffnen, so dass Open Air Konzerte im Park möglich sind.

Die Bühnenfläche liegt über dem Niveau der umgebenden Rasenflächen, so dass auch große Zuschauermengen einen optimalen Blick auf die Bühne haben. Dabei wurde nicht in die Gestaltung des Parks eingegriffen – der Verzicht auf fest installierte Möbel wie Sitzgelegenheiten im Park bedeutet ein Höchstmaß an gestalterischer Freiheit bei Aufführungen und Konzerten.

Viel Zeit ist verstrichen, ehe es so weit war: Robert Wagner und Hans Rückel, Vorsitzender des Trägervereins der Musikschule Fürth e.V., hatten seit 1998 mit der Stadt wegen eines Alternativstandorts verhandelt, da die alte Adresse der Fürther Musikschule den Anforderungen an Platz und Ausstattung nicht mehr genügte. Die Musikschule ist nun Untermieter der Kulturstiftung, die ihrerseits das Gebäude von der Stadt mietet. 4,4 Millionen Euro kostete die Sanierung der denkmalgeschützten Häuser. Die Stiftung muss davon rund die Hälfte selbst aufbringen, der Rest kommt aus öffentlichen Fördermitteln. Insgesamt stehen der Musikschule heute über 1.500 Quadratmeter Fläche für Saal, Übungsräume, Cafeteria, Lehrerzimmer und Aufenthaltsräume zur Verfügung.

Mit zahlreichen Veranstaltungen hat die Musikschule Fürth im vergangenen Herbst die Eröffnung ihres neuen Domizils gefeiert. In seiner Eröffnungsrede betonte Oberbürgermeister Thomas Jung, dass es entscheidend für die wirtschaftliche Entwicklung einer Kommune sei, Kultur allen Schichten der Bevölkerung zur Verfügung zu stellen.

Dafür sorgen in der Musikschule rund 50 Lehrkräfte, die momentan 1.160 Schülerinnen und Schüler betreuen. Für Musikschulleiter Robert Wagner steht die Kommunikation zwischen den Schülern sowie die Gemeinschaft ganz oben auf der Prioritätenliste. Da-zu gehört für Wagner auch, Familien unter die Arme zu greifen, wenn soziale Schicksalsschläge den Musikunterricht der Kinder gefährden.

„ Einmal haben wir sogar für die Zeit, in der der Vater arbeitslos war, die Gebühren erlassen“, erinnert sich der Musikschulleiter. Aber auch für die Musikschule hat sich das Entgegenkommen gelohnt: Als die Krise ausgestanden war, bekam die Musikschule von den Betroffenen eine Spende über 1.000 Euro als Dankeschön. Das Singen und Musizieren in all seinen Facetten und die gemeinsamen Begegnungen sind nun seit diesem Schuljahr im neuen Musikschulgebäude im Südstadtpark 1 in vollem Gange: Von überall sind sie zu hören, die Klänge und Töne von einem Schlagzeug, dann von Violinsaiten; dazwischen wirft ein Saxophon seine fordernden Töne und irgendwo klingt ein Klavier.

Und alle freuen sich schon auf den Sommer, wenn der Konzertsaal seine Türen öffnen kann und die Klänge von Mozart, Gershwin und Co. den Südstadtpark musikalisch bereichern.

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