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Wie macht Musik Sinn?

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Erster Fachtag zur Zusammenarbeit von Musikschule und Kindergarten
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Der erste Fachtag zum Thema „Elementare Musik- und Bewegungserziehung im Umfeld des Kindergartens“ führte auf Einladung des VBSM im November in Ebersberg fast 60 Fachleute aus Kindertagesstätten, öffentlichen Musikschulen und Aufsichtsbehörden zusammen. Das Motto des neuartigen Symposiums im Tagungszentrum der Kreissparkasse war gleichzeitig sein Programm: „Wie macht Musik Sinn?“. Diese Frage erörterten Pädagogen und Vertreter der verschiedenen Institutionen unter dem Aspekt der wechselseitigen Ergänzung und partnerschaftlichen Zusammenarbeit von Musikschule und Kindergarten.

Die Gastreferentin, Dr. Regina Pauls, Professorin am Orff-Institut der Hochschule „Mozarteum“ in Salzburg, gab der Tagung wissenschaftlich fundierte, praxisbezogene und anschauliche Impulse. Sie verstand es, die beruflichen Ansätze sowohl der Erzieherinnen aus Kindergärten als auch der Früherziehungslehrkräfte aus öffentlichen Musikschulen zu integrieren und ganz auf die alterstypischen Wahrnehmungs- und Lernmuster der drei- bis sechsjährigen Kinder auszurichten. „Kinder kommen zu uns als Originale“, so Pauls, „bemühen wir uns, dass sie nicht zu Kopien werden, sondern Originale bleiben“, appellierte sie an die Pädagogen.

Fachlehrerinnen aus der kommunalen Musikschule im Landkreis Ebersberg hatten zuvor die Prinzipien ihrer Arbeit vorgestellt und Beispiele der praktizierten Methoden vorgeführt. Gisela Eibeck aus der Musikschule Bochum reiste aus Nordrhein-Westfalen an, um den Experten aus ganz Bayern ihr erfolgreiches Konzept „EMU – Elementare Musische Erziehung in Kindertagesstätten in Kooperation mit Musikschulen“ vorzustellen und gab damit wertvolle Anregungen.

Peter Pfaff, Musikschulleiter in Grafing und Fachsprecher des VBSM für die Zusammenarbeit von Musikschulen und Kindertagesstätten, skizzierte die Ziele und Umsetzungsrichtlinien des neuen Bayerischen Bildungs- und Erziehungsplanes „BayBEP“ und die durch das neue Kinderbildungs- und Betreuungsgesetz „BayKiBiG“ geänderten Bestimmungen. Sein Augenmerk richtete er dabei vor allem auf das Ausloten möglicher Kooperationsformen. Der Zusammenarbeit mit der öffentlichen Musikschule misst der „BayBEP“ im Bereich Musik unter dem Prinzip der „Gemeinwesenorientierung und Kooperation mit fachkundigen Stellen“ besondere Bedeutung bei. Der Erziehungsplan fordert im Falle einer konkreten Zusammenarbeit die fachlich-kompetente Abstimmung der Konzepte von Kindergarten und Musikschule. Mit Erleichterung nahmen die Teilnehmer des Fachtags zur Kenntnis, dass der Gesetzgeber einer Partnerschaft von Kindergärten und öffentlichen Musikschulen dann keine Widerstände entgegensetzt, wenn die gemeinsame Arbeit von den Trägern vereinbart und von den Pädagogen inhaltlich mit der Gesamtkonzeption der Kindertagesstätte verknüpft wird. Fachsprecher Peter Pfaff hatte sich schon im Vorfeld der Tagung beim zuständigen „Bayerischen Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen“ informiert. Wichtig schien es den Anwesenden zu sein, dass sich eine Kooperation mit dem neuen Modell der „kindbezogenen Förderung“ in den Kindertagesstätten verträgt. Pfaff konnte hier von Seiten des Ministeriums unter Voraussetzung gewisser Auflagen „grünes Licht“ weitergeben.

So waren die besten Voraussetzungen geschaffen, dass sich die zum Fachtag versammelten Experten im Anschluss auf das konzentrieren konnten, was gemeinsame Aufgabe ist: die Planung der altersgerechten Formen elementarer Musik- und Bewegungserziehung. Mehrere Arbeitsgruppen brachten Grundprinzipien, Erziehungsziele, Methoden, Organisationsformen sowie die Anforderungen an Ausstattung und Arbeitsbedingungen zu Papier. Ideen für die gemeinschaftliche Weiterbildung von Musikschullehrkräften und Erzieherinnen wurden als Anregung für die Träger-Dachverbände formuliert. Wichtig ist es den Beteiligten, durch die gemeinsame Arbeit möglichst alle Kinder einer Tagesstätte zu erreichen, unabhängig von sozialer Herkunft oder familiärer Prägung. Ein darauf ausgerichtetes konkretes Modell der Partnerschaft von Musikschule und Kindergarten könnte schon im nächsten Jahr im Landkreis Ebersberg in die Erprobung gehen. Ingrid Heinzinger, zuständig für die Kindergartenaufsicht des Landratsamtes Ebersberg, hat dazu gemeinsam mit Musikschulleiter Peter Pfaff und seinen Früherziehungslehrerinnen weitere Sondierungs- und Vorbereitungsmaßnahmen verabredet. Sie stellen zurzeit den Vertretern des Gesamt-Elternbeirats und den Fachreferenten der Kindergartenträger die Grundidee vor.

So könnten sich aus den Ergebnissen dieses ersten Fachtags in Ebersberg Pilotprojekte entwickeln, die später als leuchtende Beispiele dazu auffordern, die musikpädagogischen Ziele des Bayerischen Bildungs- und Erziehungsplanes allerorten mit Leben zu erfüllen. Die Teilnehmer des Symposiums gingen mit dem Wunsch auseinander, sich im kommenden Jahr wieder zu einer Arbeitstagung zu treffen. Ein schönes Kompliment gab es jedenfalls für die Initiatoren der Veranstaltung: „Das macht Sinn – für unsere Kinder!“

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