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Jahrestagung der Bundes- und Landesmusikakademien in Hammelburg. Foto: Bayerische Musikakademie Hammelburg
Jahrestagung der Bundes- und Landesmusikakademien in Hammelburg. Foto: Bayerische Musikakademie Hammelburg
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Chancen und Herausforderungen

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Die Musikakademien und die Ländlichen Räume · Bericht von der Jahrestagung in Hammelburg
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Die Musikakademie-Landschaft in Deutschland ist nahezu einmalig – kaum ein anderes Land bietet ein vergleichbares Angebot für Musizierende jeglichen Alters und Vermögens. Und obwohl sich die Akademien in ihrer jeweiligen Ausgestaltung, ihren Kursangeboten und Kapazitäten deutlich voneinander unterscheiden, gibt es viele Gemeinsamkeiten.

Deshalb arbeiten die 23 Bundes- und Landesmusikakademien bereits seit 1985 in einem Arbeitskreis zusammen. 2015 schlossen sie sich zu einem Verband zusammen, um die gemeinsame Arbeit zu stärken und das enge Netzwerk, das über die Jahre zwischen den Akademien entstanden ist, noch zu intensivieren. Jährlich treffen sich die Direktorinnen und Direktoren, Geschäftsführerinnen und Geschäftsführer in einer der Mitgliedseinrichtungen, um sich über aktuelle Herausforderungen auszutauschen, gegenseitige Einblicke in die aktuelle Arbeit der einzelnen Einrichtungen zu gewinnen und gemeinsame Projekte zu initiieren.
In diesem Jahr fand die Konferenz im unterfränkischen Hammelburg statt. Die Bayerische Musikakademie Hammelburg wurde als erste Landeseinrichtung dieser Art in der Bundesrepublik Deutschland im September 1980 eröffnet und feiert in diesem Jahr ihren 40. Geburtstag. Bestaunen konnten die Vertreterinnen und Vertreter aus 19 Akademien die erst im vergangenen Sommer nach aufwändigen Renovierungen und Investitionen in Höhe von 13,6 Millionen Euro eröffneten Räumlichkeiten in einem benachbarten ehemaligen Benediktiner-Kloster.

Den Auftakt der zweitägigen Konferenz gestaltete Dr. Peter Buhrmann, neuer Leiter des Verbandes der Bildungszentren im ländlichen Raum e.V. in Berlin, der seinerseits 44 Bildungsstätten in ganz Deutschland zu seinen Mitgliedern zählt. In seinem Impuls über Herausforderungen und Möglichkeiten der Kulturellen Bildung im ländlichen Raum zeigte er Parallelitäten auf und bot gemeinsame Initiativen an. Kulturpolitisch steht der Ländliche Raum derzeit sowohl beim Bund als auch bei zahlreichen Bundesländern im Fokus. Die im Bund eingesetzte Kommission für gleichwertige Lebensverhältnisse legte inzwischen Handlungsempfehlungen mit Blick auf unterschiedliche regionale Entwicklungen und den demografischen Wandel in Deutschland vor. Über das Bundesprogramm für die ländliche Entwicklung werden derzeit erhebliche Mittel in vielen Regionen Deutschlands investiert. Die Bundes- und Landesmusikakademien, weitestgehend selbst in kleinere Orten abseits der Metropolen zu finden, kennen sowohl die Herausforderungen ihrer Lage als auch die Vorteile. Sie ziehen mit ihren Programmen viele tausend Kursteilnehmerinnen und Kursteilnehmer, Musikerinnen und Musiker von jung bis alt an, die sich die Möglichkeiten intensiven Lernens und Musizierens zu Nutze machen.

Gleichzeitig betreiben und unterhalten sie eine Bildungsinfrastruktur, die Personal vor Ort beschäftigt, regionale und lokale Lieferanten und Dienstleis­ter beauftragt und benötigt sowie eine Grundauslastung für den öffentlichen Personennahverkehr gewährleistet. Als Kerne der kulturellen Infrastruktur erfüllen sie damit wichtige Funktionen in ihren Regionen. So ergaben sich nach dem Impuls viele Ansätze für gemeinsame Initiativen.

Die weitere Tagesordnung der Jahrestagung bot eine gemeinsame Weiterbildung in Marketingfragen und viel Raum für den ebenso wertvollen kollegialen Austausch – und natürlich für das Erkunden der bayerischen Landesmusikakademie in Hammelburg.

Und da das Zusammenkommen aus Nord und Süd, Ost und West immer auch die Möglichkeit des Kennenlernens regionaler Spezifika bietet, war der „fränkische Abend“ mit entsprechender Kulinarik und Musik von den „Herzensblechern“ ebenso Bildungsveranstaltung wie kurzweiliger geselliger Abend.

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