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Im Lichthof eines Schlosses tanzen mehrere Jugendliche

Tanzprobe, Musical-Sommercamp 2024. Foto: Jana Groß

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Deutsch-polnischer Klassiker

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Das Musical-Sommercamp der Thüringer Landesmusikakademie Sondershausen
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Ein deutsch-polnisches Begegnungsprojekt für Jugendliche zwischen 12 und 18 Jahren ist nun schon seit über 10 Jahren eine feste Größe im sommerlichen Veranstaltungskalender der Landesmusikakademie (TLMA).

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Dabei arbeitet die TLMA seit 2016 mit verschiedenen Profi-Coa­ch­es aus dem Bereich Musicaltheater zusammen. Sie führen die Teilnehmenden an das Genre Musicaltheater heran, das Musik, Gesang, Bewegung, Tanz, Schauspiel und Regie gleichermaßen vereinigt. Timing, Rhythmus und Präzision zu trainieren, ist hier ebenso wichtig wie Teamarbeit, Fleiß und Ausdauer. 

Um am Sommercamp teilzunehmen, benötigen die Jugendlichen keine musikalischen Vorkenntnisse. Viele haben jedoch schon musikalische Erfahrungen in einem Chor oder mit einem Instrument gesammelt.

Um die Jugendlichen im Vorfeld zu inspirieren, steht das Musical-Sommercamp jedes Jahr unter einem anderen Motto, wie zum Beispiel Pyjamaparty, Sommergeschichten oder Schlossball. Die Teilnehmenden sind aufgerufen, ihrer Phantasie freien Lauf zu lassen und kommen schon mit kleinen Ideen in die erste Probe – das kann ein Song sein oder eine Szene. Während der Woche wird entwickelt, ausprobiert und auch wieder verworfen. Das fordert die Kompromissbereitschaft und Flexibilität der Jugendlichen heraus. In diesem Prozess kommen Talente zum Vorschein, von denen die Jugendlichen manchmal selbst überrascht sind. Das aktive Mitdenken sowie Einbringen von Ideen und Impulsen in die Stückentwicklung und den Probenprozess im Allgemeinen stehen folglich im Mittelpunkt des Musical-Sommercamps.

Neben den gemeinsamen Erlebnissen und künstlerischen Erfahrungen, die die jungen Menschen sammeln, ist es die Mehrsprachigkeit, die das Sommercamp zu einem interkulturellen Ereignis macht. Neben Deutsch und Polnisch tauschen sich die Jugendlichen untereinander und mit den Coaches oft auf Englisch aus. Sie erfahren, dass sie trotz der Sprachbarriere viele Gemeinsamkeiten haben. Das gemeinschaftliche Singen, Tanzen und Musizieren überwindet die Barriere und macht die Begegnung jedes Jahr zu einem unvergesslichen Ereignis.

Neben der kreativen Projektarbeit finden jeden Sommer auch zahlreiche Begleitveranstaltungen wie Ausflüge in die Region, ein Besuch der Thüringer Schlossfestspiele sowie ein deutsch-polnischen Abend statt. Die Jugendlichen zeigen das selbstentwickelte Stück stets am Ende der Woche innerhalb einer Abschlusspräsentation, zu der nicht nur Eltern und Freunde der Teilnehmenden geladen sind, sondern auch das breite Publikum. Das Achteckhaus des Sondershäuser Schlosses ist dabei immer gut besucht und nicht enden wollender Applaus sorgt für mindestens eine Zugabe.

Die künstlerische Leitung des Sommercamps 2024 oblag Daniela Thiele (Choreografie) und Paul Graham Brown (Regie und Komposition). Unterstützt wurden sie von der polnischen Musikpädagogin Ksenia Miśkiewicz, die die Chorleitung innehatte. Die Nachfrage unter den Jugendlichen war erneut sehr hoch und nicht alle Anmeldungen konnten berücksichtigt werden. Insgesamt haben 40 junge Menschen am Camp teilgenommen: 21 von ihnen stammten aus Thüringen und 19 Jugendliche gehören zur Musikschule Frederik Chopin, Nowy Targ, Polen.

Zwischen 2013 und 2022 war eine Musikschule in Olkusz die Partnerorganisation, die wie Nowy Targ in der Wojewodschaft Małopolska (Kleinpolen) liegt. Zu dieser Wojewodschaft pflegt der Freistaat Thüringen eine Partnerschaft. Eine Partnerschaft verbindet darüber hinaus auch Olkusz und den Kyffhäuserkreis, den Landkreis um die Stadt Sondershausen. Aus diesen Verbindungen heraus wurden 2013 die Deutsch-Polnischen Jugendbegegnungen an der TLMA geboren.

Das Projekt wird gefördert durch das Deutsch-Polnische Jugendwerk, die Jeunesses Musicales Deutschland e.V., die Thüringer Staatskanzlei, das Marschallamt Kleinpolen, den Landesmusikrat Thüringen e. V. sowie Pro Musica (Polen).

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