Für 2025 wurde das Jahr der Stimme ausgerufen. Ein guter Anlass für die Landesmusikakademie Berlin, sich diesem außergewöhnlichen Instrument erneut vertieft zu widmen.
Eine Liebeserklärung an die Stimme
Das Großartige und für uns Selbstverständliche ist, dass fast jeder Mensch die Stimme zur Verfügung hat. Von Geburt an können wir mit ihr unseren Bedürfnissen Ausdruck verleihen und sie schafft eine starke Bindung zu unseren Eltern. Vielleicht trifft uns darum die Stimme mitten ins Herz wie kaum ein anderer Klang.
Zugleich ist die Stimme das vielfältigste Instrument. Es ist erstaunlich, wie ein Apparat mit Stimmlippen von lediglich einem Zentimeter Länge eine so große Spannbreite an Umfang, Lautstärke und Klangvielfalt haben kann. Wir können willentlich entscheiden, ob wir schimpfen, schreien, rufen, weinen oder besänftigen. Das alles liegt im Klang der Stimme. Wir haben alle das gleiche Instrument und doch ist jedes ein Unikat.
All dies motiviert die Landesmusikakademie Berlin (LMAB) seit vielen Jahren, Fortbildungen für Amateur- und professionelle Musiker:innen anzubieten: Singen mit Kindern oder Senior:innen, in der Community Music, mit Familien oder Schüler:innen.
2025 widmet die LMAB der Stimme ganz besondere Aufmerksamkeit und feiert die Farbenfreude des Gesangs aus anderen Kulturen, das Wunderwerk der Stimmfunktionen und das gemeinsame Singen.
Der harmonische Zusammenklang von Stimmen ist körperlich erfahrbar und macht glücklich. Wir produzieren Töne und hören gleichzeitig den anderen zu. In der Mehrstimmigkeit erleben wir Zusammenklang und Verschiedenheit auf eine ganz besondere Weise. Das Zuhören rückt in den Vordergrund. Eine Praxis, die heutzutage eine Rarität geworden ist. Und somit wird mehrstimmiges Singen zu einer gesellschaftlichen Aufgabe, in der wir unsere innere Schönheit entfalten und gleichzeitig die Schönheit von anderen genießen können.
Oder frei nach Jane Goodall: „Wenn Du jemanden triffst, der nicht Deiner Meinung ist, höre zu. Diskutieren bringt oft nicht viel. Wir erreichen die Menschen nicht mit dem Gehirn, sondern mit dem Herzen.“ Doch welche Räume gibt es, in denen das möglich ist? Die Stimme als Herzensinstrument und Träger der Persönlichkeit darf im Jahr 2025 stärker in den Fokus genommen werden. Hierbei wünschen wir uns Unterstützung von Bildungseinrichtungen, Politik, Schulen, Kitas, Jugendzentren, Chorverbänden – allen Menschen, denen die Stimme am Herzen liegt und die erkannt haben, welche Kraft in gesungenen Äußerungen steckt. Lasst uns die Menschen zum Singen bewegen, dass sie erkennen, welche Schönheit in ihnen liegt. Oder mit den Worten von Jo Estill: „Es gibt mehr Menschen auf der Welt, die singen wollen, als Menschen, die singen. Zeigen wir den Menschen, wie wunderschön sie in ihrem Inneren sind. Denn sobald sie ihre innere Schönheit erkennen, gibt es nichts, wovon sie nicht träumen können, nichts, was sie sich nicht erträumen und umsetzen können.“
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