Die Elementare Musikpädagogik (EMP) ist ein Königsweg für Musik und Bewegung. Im Umfang ist sie vergleichbar mit dem Zehnkampf in der Leichtathletik. In drei Phasen und mit neuem Konzept macht die Akademie der Kulturellen Bildung in Remscheid fit für den vielfältigen Einsatz mit Zielgruppen von Jung bis Alt.
Praxisnah, variabel im Einsatz: Die enorme inhaltliche Spannbreite der Elementaren Musikpädagogik zeigt sich im Know-how mit Stimme und Körper, auf einem Instrument und Percussions, in der Improvisation, Bewegungsanleitung, den multimedialen Möglichkeiten in der Musik und in ihrer künstlerischen Ausrichtung.
Seit Jahrzehnten setzt sich die Akademie der Kulturellen Bildung mit der Elementaren Musikpädagogik auseinander, hat Methoden und Inhalte immer wieder neu ausgerichtet und angepasst – zuletzt für das Jahresprogramm 2018. Ein dreigliedriges Weiterbildungszentrum führt jetzt durch alle Bereiche der EMP in aufeinander aufbauenden Qualifizierungsstufen. Sie wurden von Fachbereichsleiter Herbert Fiedler auf Basis erprobter Projekte und Studien entwickelt und sind tief in der Praxis verankert.
„Die Elementare Musikpädagogik ist an vielen Hochschulen zwar praxisnah ausgerichtet, kann aber auf Herausforderungen aus den Berufsfeldern nicht so schnell reagieren. Zur Akademie kommen Multiplikator/-innen aus dem Berufsleben, auf deren Fragen und Bedürfnisse wir unmittelbar eingehen und unsere Weiterbildung darauf ausrichten können“, sagt Herbert Fiedler.
So hat sich die Elementare Musikpädagogik an der Akademie nicht nur gegenüber allen Altersgruppen geöffnet. Neben den klassischen Zielgruppen in Kitas, Schulen, Musikschulen, kirchlichen und kommunalen Einrichtungen nimmt sie zudem Orchester und Chöre in den Blick. Auch die offene Arbeit mit intergenerativen Gruppen oder älteren Erwachsenen schließt sie bewusst ein. Herbert Fiedler sieht großes Potential jenseits der Gruppenpädagogik, die für alle Altersstufen sowie große und kleine Teilnehmer/-innenzahl ausdifferenziert ist: „Wenn ich mich in der Elementaren Musikpädagogik auskenne, kann ich sie weiterführend nicht nur in der Gruppenpädagogik einsetzen, sondern auch in einem individualisierten Einzelunterricht wie zum Beispiel im Instrumentalunterricht.“
Die EMP Basic, wie sich die Grundstufe der Qualifizierung nennt, bietet neben einer individuellen Beratung einen Mix aus Grundlagen- und Vertiefungskursen. Darunter interdisziplinäre Ansätze wie im Kurs „Musik – Sport – Grenzen“ und Schwerpunkte wie „Percussion – Trommeln – Effektinstrumente“. Inhalte und die Methodik und Didaktik sind in der Grundstufe auf die Zielgruppe Kinder ausgerichtet.
Die zweite Stufe EMP Advance wechselt die Perspektive und zeigt die Möglichkeiten der Elementaren Musikpädagogik für Menschen aller Altersgruppen. Sie wirft ein Auge auf die künstlerische Praxis und rundet das Anleiter/-innen-Training ab. Die Teilnehmer/-innen lernen in dieser Weiterbildung flexible didaktische Konzepte für eine moderne Unterrichtssprache kennen.
Die höchste Qualifizierungsstufe EMP High Performance konzentriert sich auf die künstlerische Ausrichtung der Teilnehmer/-innen in Inszenierung, Performance, Musik und Medien. Zudem zeigt sie Multiplikator/-innen Wege, andere Fachkräfte zu Anleiter/-innen in der Schule oder Kita auszubilden. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Projektgestaltung, wie Fiedler bemerkt: „Projektarbeit und die praktische Umsetzung werden immer wichtiger, weshalb wir in der EMP High Performance Coaching und Fundraising zu den Inhalten hinzugenommen haben. Diejenigen, die auf diesem Gebiet fit sind, sind gefragte Leute!“ Großen Wert legt Herbert Fiedler darauf, dass es sich bei den Kursinhalten um erprobte Methoden und bewährtes Material handelt. Parallel zu seiner Tätigkeit an der Akademie der Kulturellen Bildung arbeitet der Musiker in Projekten und Studien eng mit den Zielgruppen zusammen. Die Bandbreite reicht von der Talentförderung bis zur Sozialen Arbeit. So nimmt die Elementare Musikpädagogik an der Akademie immer neue Impulse aus der Praxis auf, die sich inhaltlich direkt auf die Multiplikator/-innen-Ausbildung auswirken und stets am Puls der Zeit bleiben.