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Schloss Colditz, Sitz der Landesmusikakademie Sachsen. Foto: LMA
Schloss Colditz, Sitz der Landesmusikakademie Sachsen. Foto: LMA
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Hartnäckigkeit und Ausdauer führen zum Ziel

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In Colditz wurde die Landesmusikakademie Sachsen eröffnet
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Was lange währt, wird endlich gut. Ein seit mittlerweile siebzehn Jahren gehegter Wunsch konnte am 7. Mai 2010 in Erfüllung gehen: Der Sächsische Musikrat hat seine Landesmusikakademie in der Kleinstadt Colditz offiziell eröffnet. Bis dahin war es ein langer Weg. Immer wieder war es erklärtes Ziel der Präsidenten des Sächsischen Musikrates, von Jörg-Peter Weigle bis Christoph Krummacher, Amateurmusikern aller Altersgruppen, freien Projekt-Ensembles, Schulensembles und den Sächsischen Landesjugendensemb-les eine musikalische Heimstatt zu geben. Und immer wieder war die Verzögerungstaktik des Sächsischen Staatsministeriums ein Hemmschuh in Sachen Landesmusikakademie. Erst 2006 wurde ein angemessener Standort – der ehemalige Marstall des Schlosses Colditz – vom Freistaat zur Verfügung gestellt, der in seiner Architektur den anderen deutschen Landesmusikakademien, wie zum Beispiel in Ochsenhausen, Rheinsberg, Michaelstein oder Altstadt, nicht nachsteht. 2007 begann der Ausbau des Marstalls, nachdem im gleichen Jahr bereits eine Internationale Jugendherberge im Schloss Colditz ihre Pforten geöffnet hatte.

Der imposante Bau blickt auf eine wechselvolle, oft unrühmliche Geschichte zurück. Erstmals erwähnt wurde er im 11. Jahrhundert, später ging das Schloss in den Besitz der Wettiner über. Anfang des 16. Jahrhunderts brannte es vollständig ab, um gleich danach im spätgotischen und Renaissance-Stil wieder erbaut und vergrößert zu werden. Der letzte sächsische Herrscher, der das Colditzer Schloss mit seinen Jagdgesellschaften beehrte, war August der Starke. Danach empfand der Adel die Anlage als nicht mehr zeitgemäß und verlor sein Interesse daran. Anfang des 19. Jahrhunderts diente das Schloss mehr als 25 Jahre lang als Straf- und Versorgungsanstalt für Obdachlose, Verbrecher, Arme und Behinderte, um danach etwa ein Jahrhundert lang als sächsische Landesversorgungsanstalt für unheilbar Geisteskranke zu dienen. Ludwig Schumann, ein Sohn Robert Schumanns, war wohl der berühmteste Patient der Anstalt. Er verbrachte hier die letzten zwanzig Jahre seines Lebens. Im 20. Jahrhundert erhielt das Schloss seine Prägung durch Internierungs- und Kriegsgefangenenlager, nach 1945 wiederum durch Psychia-trie, Krankenhaus und Pflegeheim. Seit 1996 saniert der Freistaat Sachsen das Schloss und stellt es nach und nach der öffentlichen Nutzung zur Verfügung, sei es zu musealen oder Ausstellungszwecken.

Eine besondere Bereicherung des Schlossensembles ist nun die Landesmusikakademie Sachsen im Marstall des ersten Schlosshofes. Die Räumlichkeiten bieten Musikern aller Couleur gute Voraussetzungen zum Proben und Musizieren, für Kammermusikkurse sind die Räume ebenso geeignet wie für Weiterbildungsmaßnahmen. Die Landesmusikakademie will sich zudem für Tanz- und Theaterensembles öffnen. Bereits seit Februar ist der Belegungsplan gut gefüllt. Kleinere Ensembles aller Stilrichtungen, regionale Chöre, das Landesjugendorchester und das Jugendjazzorchester Sachsen, aber auch Gäste aus dem Ausland konnten sich hier auf ihre Konzerte intensiv vorbereiten. Beim Sächsischen Musikschulfest feierte der Musikschulverband Sachsen in Colditz sein zwanzigjähriges Bestehen. Die Landesmusik-akademie war hier ein willkommener Veranstaltungsort. Für Juli hat sich der australische Trinity College Choir Melbourne angemeldet und im August das Jeugdorkest Nederland sowie ein Jugendorchester aus dem tschechischen Podebrady.

Im September wird anlässlich des 3. Sächsischen Streichertages Kindern und Jugendlichen die Arbeit mit drei Orchestern ermöglicht. Ein intensives Konzerterlebnis zum Thema „Im alten Schloss“ soll erarbeitet werden, bei dem auch Eltern die Gelegenheit haben, in einem Chor an diesem Ereignis teilzunehmen. Für Pädagogen wird gleichzeitig ein Fortbildungslehrgang Musikalische Früherziehung/Streicher mit Michael Dartsch angeboten.
Der Anfang ist jetzt gemacht. Dem Sächsischen Musikrat ist zu wünschen, dass er gegenüber politischen Entscheidungsträgern weiterhin so beharrlich bleibt, wie er in der Entstehungsphase der Landesmusikakademie Sachsen war. Denn musikalische Bildung ist ein Garant für das Fortbestehen der sächsischen Musikkultur.

Räume und Ausrüstung der Landesmusikakademie
Kammermusiksaal (125 m²)
1 größerer Übungssaal
7 Probenräume (20–71 m²)
Tonstudio mit Audio- und Videoverbindungen zum Kammermusiksaal und 4 Probenräumen
auf Anfrage weitere Probenräume in der Jugendherberge

Musikinstrumente der Landesmusikakademie
3 Flügel, 3 Klaviere, 1 Cembalo,
Doppelpedalharfe (Camac), Drum-Set, E-Piano, Große Trommel,
Kontrabass (5-saitig), Marimbaphon, Orchesterglockenspiel,
Orffsches Instrumentarium, Pauken (Adams, 1 Satz à 4), Tam-Tam, Xylophon
weiteres Instrumentarium auf Anfrage

Veranstaltungstechnik
Transportable Audio- und Videotechnik, 5.1 Audio-System, Mikroportanlage, Overhead-Projektor, Transportable Podestelemente

Unterkunft und Vollverpflegung
Europäische Jugendherberge, 161 Übernachtungsplätze in 34 Zimmer

Preise 2010
inklusive der Nutzung aller Räume und Instrumente in der Landesmusikakademie sowie Vollverpflegung
31,- EUR     Mehrbettzimmer
35,- EUR    Doppelzimmer
41,- EUR    Einzelzimmer
Bei nur einer Übernachtung wird ein Aufschlag von 2,- EUR pro Person erhoben.

Anmeldung/Kontakt
Christine Müller, Landesmusikakademie Sachsen, Schloss Colditz, Schlossgasse 1, 04680 Colditz, Tel. 03 43 81/46 95 75, Fax 0343 81/46 95 77, lma [at] lma-sachsen.de (lma[at]lma-sachsen[dot]de), Anmeldung unter: www.lma-sachsen.de

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