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International Regions Symphony Orchestra

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Begabtenförderung und internationale Partnerschaften
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In diesem Jahr kommen zum 20. Mal junge Musikerinnen und Musiker aus ganz Europa und Übersee im August nach Ochsenhausen zum International Regions Symphony Orchestra zusammen, um gemeinsam zwei Wochen lang intensiv zu musizieren und das Erarbeitete in einer anschließenden Konzerttournee zu präsentieren. Das Orchester wird vom Landesmusikrat Baden-Württemberg in Zusammenarbeit mit der Landesmusikakademie Ochsenhausen getragen. Finanziell wird das Projekt vom Land Baden-Würt­temberg gefördert und von der EnBW unterstützt.

Musikalität, Talent und Fleiß zeichnen hervorragende Musiker aus und sind entscheidende Grundlagen für eine Karriere. Doch daneben spielen weitere Faktoren eine Rolle, die nur im gemeinsamen Spiel vermittelt werden können: Sensibilität, die Fähigkeit, auf andere Stimmen einzugehen und zu reagieren. Genau hier setzt das International Regions Symphony Orchestra (IRO) an, das sich aus jungen begabten Musikerinnen und Musikern zusammensetzt. Als Dozenten stehen ihnen erfahrene Solisten und Professoren zur Seite, welche ihren reichen Erfahrungsschatz innerhalb der zwei Wochen an die Jugendlichen weitergeben. Neben der Erarbeitung goßer Orchesterwerke gibt es zahlreiche Kammermusikworkshops mit anschließenden Konzerten, Probespieltrainings und weiteres mehr. Das Repertoire des Orchesters liegt in den großen sinfonischen Werken der Weltliteratur, die das international zusammengestellte Orchester auf Konzerttourneen in Spanien, Italien und China sowie bei herausragenden Anlässen wie den Baden-Württembergischen/Russischen Tagen 2009 in Moskau oder dem Konzert „Jugend gegen den Krieg“ am 09. Oktober 2009 im Auditorium Conciliatione im Vatikan in Anwesenheit von Papst Benedikt XVI. vorgestellt hat.

Das künstlerische Konzept des Orchesters war von Anbeginn ausgerichtet auf die großen symphonischen Werke der Weltliteratur, aber ebenso auf Werke der Moderne und Avant­garde sowie auf Werke aus dem Bereich Cross-Over und Weltmusik. So wurden einige Uraufführungen realisiert, darunter Werke von Wolfgang Dauner und Daniel Schnyder. Mehrere Rundfunkmitschnitte und CD-Aufnahmen belegen die künstlerische Qualität und zeigen die klangliche Vielfalt des international zusammengesetzten Orchesters, bei dem die verschiedenen Klangkulturen aus Ost und West zu einer einzigartigen, faszinierenden, emotionalen Farbigkeit zusammenwachsen.

Bereits 1990 wurde die Idee zu diesem Orchester in der 1. Kunstkonzeption des Landes Baden-Württemberg zu Grunde gelegt. Ziel war es damals, die entstehenden Regionalpartnerschaften zwischen Baden-Württemberg und seinen Partnerregionen durch den musikalisch-kulturellen Austausch zu stärken. Dafür wollte man die europäisch orientierte Jugend in diesen Partner­regionen gewinnen.

Dieser europa- und friedenspolitische Aspekt dieses internationalen Orchesters, welches sich aus Mitgliedern des östlichen und westlichen Teil Europas zusammensetzte, war neben dem Aspekt der Begabtenförderung ein ganz zentraler Punkt, der dem Orchester ein konzeptionelles Alleinstellungsmerkmal verlieh. Neben Jugendlichen aus Baden-Würt­temberg setzt sich das Orchester aus Musikern aus Katalonien (Spanien), der Russischen Föderation, aus Ontario (Kanada), Lodz (Polen), Flandern (Belgien), Rhône-Alpes (Frankreich), Kroatien, Ungarn, Slowenien, Kanagawa (Japan), Wales (Großbritannien), Coimbra (Portugal), Emilia-Romagna, Lombardei (Italien) und Sachsen zusammen. Durch das Zusammenleben, das gemeinsame Wohnen, Musizieren und Feiern und den gemeinsamen Konzertreisen wuchsen die jungen Musikerinnen und Musiker gleichsam sinnbildlich zu einer europäischen Familie zusammen. Im Laufe der 20 Arbeitsphasen haben mehr als 2.000 Jugendliche aus Europa und Übersee den besonderen Flair und die Atmosphäre des IROs erleben dürfen. Die in dieser gemeinsamen Zeit entstandenen Freundschaften halten über Jahre und haben so ein kleines europäisches Netzwerk entstehen lassen.

Das Jubiläum der 20. Arbeitsphase wird mit einem besonderen Programm gefeiert. Dafür wird das Orchester mit einem Programmkonzept des schweizerisch-amerikanischen Komponisten und Saxophonisten Daniel Schnyder und einem ausgefallenen und bereits in der Berliner Philharmonie gefeierten Programm auf Deutschlandtournee gehen. Höhepunkt des Konzertprogramms ist das afrikanische Heldenepos „Sundiata keita“ für Orchester, Frauenchor und vier afrikanische Solisten.

Daniel Schnyder wird selbst die ­Ar­beitsphase begleiten, die Gesamtleitung hat Hermann Bäumer. Im Rahmen des Europäischen Musikfestes Stutt­gart, des Oberstdorfer Musiksommers und des Young European Classic Fes­tivals in Berlin wird das Programm zu hören sein.

Mit dem Jubiläumsprogramm wird nun die Brücke von ­Europa zu einem weiteren Kontinent geschlagen – nach Afrika.

Weitere Informationen unter www.iro-bw.de

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