Europäische Jazzakademie 2012: Vom 13. bis 20. Mai trafen sich zum sechsten Mal Jazzliebhaber in der Landesmusikakademie NRW zur Europäischen Jazzakademie. Unter der künstlerischen Leitung von Jiggs Whigham tauchten 64 Teilnehmer aus Deutschland, den Niederlanden und Belgien eine Woche lang in unterschiedlichste Facetten der Jazzmusik ein. Das Dozententeam zeigte sich durchweg hochkarätig und international bestückt. In einem Tagesablauf, der von neun Uhr morgens bis in die Nachtstunden mit Musik gefüllt war, wurde jede Frage, jedes Gespräch, jede Kaffeepause, jeder Ton zu einem besonderen Moment. Das Programm begann mit Instrumentalunterricht, Dozentenkonzerten und themenspezifischen Workshops, darauf folgten Ensembleproben in Combos und großer Besetzung (Big Band, Salsa-Band und eine Improvisationsgruppe). Die Tage endeten mit ausgedehnten, offenen Jamsessions, bei denen die Teilnehmer diese besondere Verbindung spürten, die durch eine gemeinsame Musik entsteht. Dieser Workshop besitzt stets eine einzigartige Atmosphäre.
Musiker unterschiedlichster Altersklassen (dieses Jahr zwischen 14 und 82) treffen aufeinander, aber schnell durchdringen die Offenheit, Toleranz und Freundlichkeit, die sich in der Musik ausdrücken, jeden Raum, jeden Geist und jedes Instrument. Wo sonst finden Jazzfreunde eine solche Akkumulation von Jazzgrößen und gleichzeitig so eine lockere und zugängliche Atmosphäre? Der Versuch, die Woche mit konventionellen Beschreibungen zu versehen, scheitert. Die Zeit vergeht wie im Flug, aber die Tage sind so lang wie sonst selten. Die Intensität der musikalischen Lehre vermischt sich mit den tiefen persönlichen Bindungen, die geschlossen werden, und der Workshop strahlt Jahre fort in die Entwicklung jedes einzelnen Teilnehmers.
Teilnehmer Lennart Bastert
1. World Percussion Academy in Heek
„Percussion first! Eine Woche, vier Kontinente, sieben Dozenten“ war das Motto einer Percussion-Woche unter der künstlerischen Leitung von José J. Cortijo in der ersten Juliwoche. Welche Vielfalt uns Teilnehmern das Programm bot, konnten wir am Anfang nur erahnen. Unsere Truppe war bunt gemischt – vom 13-jährigen Trommel-Talent bis hin zum Pensionär. Es hatten sich sowohl Anfänger als auch erfahrene Perkussions-Profis eingefunden. Und dem späteren Feedback zufolge konnten bei dieser World Percussion Academy alle viel lernen. Denn wir wurden von sieben hervorragenden Lehrern unterrichtet, die uns ihre außergewöhnlichen Fähigkeiten nicht nur in einem furiosen Dozenten-Konzert zeigten. Der Unterricht begann täglich mit einem Vortrag von einem oder zwei Dozenten zu ihrer Fachrichtung, es folgten individuell ausgewählte Workshops, ein Ensemble bei jedem Dozenten sowie abendliche Konzerte oder Sessions. In allem, was die sieben Dozenten während dieser Woche taten und sagten, war zu spüren: Sie brennen für den Rhythmus, die Musik! Das abschließende Teilnehmer-Konzert war – wie sollte es auch bei diesen Dozenten anders möglich sein – äußerst abwechslungsreich. Jeder Teilnehmer, jede Teilnehmerin strahlte absolute Freude am Trommeln, an den verschiedenen Rhythmen aus. Das übertrug sich sofort auf die Zuschauer. Die zweite World Percussion Academy ist bereits in Planung.
Teilnehmerin Heike Hagenlüke
Brass Band Summer School 2012
Zum zweiten Mal lud die Landesmusikakademie NRW im August zu ihrer Brass Band Summer School für Blechbläser und Schlagzeuger ein. 85 Teilnehmer im Alter von 13 bis 64 Jahren aus ganz Deutschland und den Benelux-Staaten fanden sich am 13.8. in der Akademie ein. Drei Brass Bands wurden eingerichtet: die Schnupper Brass Band unter Leitung von Thiemo Kraas, die Youth Brass Band NRW unter der Leitung von Martin Schädlich und die Academic Brass Band unter der Leitung von Hannes Buchegger. Ein internationales Dozententeam leitete die ersten Register- und Satzproben und stellte im Dozentenkonzert seine künstlerischen Qualitäten eindrucksvoll unter Beweis. Nicht nur die sommerlichen Temperaturen, sondern auch das kollegiale Miteinander, die gut ausgewählten Kompositionen sowie ein durchdachtes Freizeit- und Entspannungsprogramm sorgten vom ersten Tag an für eine mitreißende Atmosphäre. Yamaha sorgte mit Leihinstrumenten dafür, dass auch Neueinsteiger auf typischen Brass-Band-Instrumenten spielen konnten. Hannes Buchegger aus Österreich brachte als künstlerischer Leiter viele Ideen und Anregungen für Dozenten und Teilnehmer mit. In zwei Abschlusskonzerten präsentierten sich alle drei Bands, ein Ensemble aus den Schlagwerkern aller Bands sowie alle Teilnehmenden in einer Riesen-Brass-Band. Nach dem großen Erfolg wird nun über eine Neuauflage der Brass Band Summer School im Jahr 2014 nachgedacht.
Organisator Bernhard van Almsick