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Monika Mayr bei rhythmikgeragogischer Arbeit. Foto: Veronika Mayr
Monika Mayr bei rhythmikgeragogischer Arbeit. Foto: Veronika Mayr
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Musik und Bewegung im Alter

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Neuer Lehrgang zur Rhythmikgeragogik startet 2019 in der Landesmusikakademie NRW
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Im Zeitalter des demographischen Wandels gewinnen Musik und Bewegung für ältere Menschen zunehmend an Bedeutung. Insbesondere in schwierigen Lebenssituationen – wie etwa Krankheit und Vereinsamung – schenken musikalische Aktivitäten älteren Menschen ungeahnte Möglichkeiten, um im privaten oder pflegerischen Alltag die eigene Lebensqualität zu verbessern. Hier hilft ein alterssensibles Musikverständnis, um den besonderen Lebensbedingungen älterer Menschen gerecht zu werden.

Auf den steigenden Bedarf an entsprechenden Fortbildungsangeboten reagiert die Landesmusikakademie Nordrhein-Westfalen 2019 und 2020 nun mit einem Lehrgang zum Thema Rhythmikgeragogik in fünf Phasen, der von der Rhythmikerin und Musikgeragogin Monika Mayr (Wien/Münster) geleitet wird.

Das Angebot richtet sich an musikinteressierte Mitarbeiter sowie Ehrenamtliche in der Alten- und Seniorenarbeit, die ihr musikalisch-praktisches Handwerkszeug im Betreuungs- und Pflegealltag erweitern möchten.

Vorbereitend zu dem Lehrgang findet bereits am 17. Januar 2019 in der Landesmusikakademie NRW eine Fachtagung zum Thema Musik und Bewegung im Alter – Rhythmikgeragogik statt. Neben mehreren praxisorientierten Workshops, die sich den Möglichkeiten und Problemen rhythmischen Agierens im Alter aus unterschiedlichen Perspektiven widmen, erhalten die Teilnehmenden durch Fachvorträge renommierter Rhythmiker und Geragogen Einblicke in aktuelle Forschungstrends.

Was ist Rhythmikgeragogik?

Rhythmikgeragogik ist eine ganzheitliche Arbeitsweise, die durch den Wechselbezug von Musik, Bewegung und Sprache hochaltrige und an Demenz erkrankte Menschen in der Erhaltung und Wiedergewinnung ihrer Lebensqualität und -freude unterstützt. Sie verfolgt dabei die Förderung des Kontakt- und Kommunikationsaufbaus, die Erweiterung verbaler und nonverbaler Ausdrucksmöglichkeiten, die Sensibilisierung der Wahrnehmungsfähigkeiten sowie die allgemeine Steigerung der Mobilität zugunsten einer besseren Raumorientierung im Alter. Ein leitendes Ziel der Rhythmikgeragogik ist die Schaffung beziehungsweise Stärkung von Sicherheit und Vertrauen in die eigenen körperlichen wie geistigen Fähigkeiten, um den Herausforderungen des Alltags besser begegnen zu können. Durch die spezielle Wechselbeziehung von Musik, Bewegung und Sprache entstehen wertschätzende und interaktive Begegnungen, die die Rhythmikgeragogik zu nutzen weiß, um Menschen im dritten und vierten Lebensalter künstlerische Perspektiven für ein sinnerfülltes Altern aufzuzeigen.

Inhalte des Lehrgangs

Der Lehrgang umfasst eine Vielzahl an Themen, die einerseits auf die Auseinandersetzung mit theoretischen Grundlagen des Alter(n)s abzielen, andererseits – und hier liegt der Schwerpunkt – die methodisch-praktische Rhythmikarbeit mit älteren Menschen im Fokus haben.

Zu Beginn steht die Beschäftigung mit aktuellen Forschungserkenntnissen der (Musik-)Geragogik und Gerontopsychiatrie, die den Teilnehmenden Grenzen und Möglichkeiten rhythmischen Handelns im Alter aus medizinischer und bildungstheoretischer Sicht aufzeigen möchten. Im Weiteren werden Themen wie die Vermittlung vielfältiger rhythmischer Impulse zur körperlichen Koordination und Kommunikation, das Singen neuen und traditionellen Liedguts sowie der improvisatorische Einsatz von Rhythmusinstrumenten und Stabspielen behandelt. Zudem werden Praxisimpulse zur intergenerativen Arbeit mit Kindern und der rhythmische Umgang mit dementiell veränderten Menschen berücksichtigt.

Der Lehrgang beginnt mit einem Orientierungswochenende, das den Teilnehmenden als inhaltliche und fachliche Vorbereitung auf den Lehrgang dient. Nach diesem Wochenende entscheiden sich die Interessenten, ob sie an dem kompletten Lehrgang teilnehmen möchten. Für die Teilnahme sind Ausdrucksfähigkeit an einem Instrument und die grundsätzliche Freude an Bewegung mit Gruppen erforderlich. Fähigkeiten zum Notenlesen sind wünschenswert, werden aber nicht vorausgesetzt. 

Weitere Informationen und Anmeldungen zum Lehrgang und zum Fachtag unter www.landesmusikakademie-nrw.de

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