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An der Zeitmaschine in der Musikausstellung im Kloster Michaelstein im Harz. Foto: Ulrich Schrader
An der Zeitmaschine in der Musikausstellung im Kloster Michaelstein im Harz. Foto: Ulrich Schrader
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Musikausstellung im Kloster Michaelstein

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KlangZeitRaum – Dem Geheimnis der Musik auf der Spur
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Wie gestaltet man eine didaktisch anschauliche und zugleich kulturtouristisch wirksame Einführung in die Musikgeschichte? Dieser Aufgabe hat sich die neue Musikausstellung in der Musikakademie Sachsen-Anhalt für Bildung und Aufführungspraxis gestellt. Die Dauerausstellung in dem ehemaligen Zisterzienserkloster widmet sich dem Musikmachen mehrerer Jahrhunderte. Gleichzeitig präsentiert sie sich als eine Ausstellung zur Aufführungspraxis, in der Musikinstrumente der jeweiligen Zeit beziehungsweise deren Entwicklung vom historischen zum modernen Instrumentarium den Kern bilden.

Wandel der Zeiten und Klänge
Zum Grundkonzept „KlangZeitRaum“ gehört die Vermittlung, dass jegliches Komponieren, Musizieren, Instrumenteherstellen und Musikhören – alles mit dem KLANG Verbundene – zur bestimmten ZEIT und in bestimmtem RAUM geschieht und sich – im Laufe der ZEIT, mit dem ZEITgeist und den RÄUMen – auch verändert. So kann sich der Besucher sofort im ersten, dem „ZeitRaum“, auf die „Zeitkunst Musik“ einstimmen lassen: Folgt er der Aufforderung der Zeitmaschine „Drehen Sie die Zeit zurück!“, begegnen ihm in Ausstellungs-Szenen, welche in gesonderten Filmen aufbereitet wurden, Personen aus der europäischen Musikszene vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert und er erlebt beispielsweise die differenzierten Klangwirkungen  des Gesangs der Zisterziensermönche im 13. Jahrhundert und des Bandoneon in Pariser Tango-Tanzlokalen der 1920er-Jahre.

Besucherorientiert: aktives Konzept
Die Spur auf den Geheimnissen der Musik führt in insgesamt acht Räumen zu verschiedenen, historisch und systematisch aufbereiteten Themen: Evangelische Kirchenmusik, Tempo, Häusliche Geselligkeiten mit Salonkultur und Biedermeier-Ton, Blasinstrumente, Streichinstrumente, Tastenins-trumente im 18. Jahrhundert der Empfindsamkeit, Tasteninstrumente im 19. Jahrhundert und mechanische Musik-instrumente, Zungeninstrumente.

Durchgängig wurde eine Präsentationsform gewählt, in der die Musikinstrumente der stiftungseigenen Sammlung als Exponate mit Informationen zu ihrer Aufführungspraxis und ihren Umgebungsbedingungen verbunden werden. Zusammen mit entsprechenden Musikalien, oft großformatigen Abbildungen von Musiziersituationen und
historischen Personen, musik- und kulturgeschichtlichen Texten, musealen Milieustücken, ergibt sich ein facettenreiches Bild. In der sich selbst erklärenden Ausstellung liegt ein wesentliches Augenmerk auf einer anschaulichen und aktiven Erschließungsmöglichkeit. So lüften für die Tasteninstrumente spezielle Mechanik-Modelle das Geheimnis der so unterschiedlichen Klangbilder von Clavichord, Cembalo und Hammerflügel, die wiederum teilweise auch selbst ausprobiert und gespielt werden dürfen. Bei den Zungeninstrumenten unterstützt eine Experimentierstation die Erklärung der Tonerzeugung, und auf ähnliche Weise wird auch die Funktion der Ventile im Raum der Blasinstrumente klanglich erschlossen. In die imaginäre Atmosphäre eines Berliner Salons des 19. Jahrhunderts kann sich der Besucher hineinversetzen, dort akustisch abrufbaren Salongesprächen prominenter Gäste (u.a. Liszt, A. Humboldt, Eichendorff) lauschen, Rätselraten, historische Porträts von Salonbesuchern betrachten oder Beispiele für Musik im Salon anhören. Auch hier stehen Musikinstrumente, beispielsweise ein Wiener Hammerflügel, im Mittelpunkt.

Innerhalb der Ensemblepraxis barocker Kirchenmusik wird der Eingangschor des Weihnachtsoratoriums von Bach in einer Licht-Ton-Inszenierung erlebbar:

Während in einer Großvitrine Bachs Ensemble anhand historischer Instrumente aufgestellt ist, wird es mittels einer Medienstation möglich, die Inszenierung zu starten (die jeweils spielenden Instrumente werden beleuchtet), den Klangverlauf einzelner Instrumente akustisch hervorzuheben und am autografen Notenbild zu verfolgen. Einzelne Stücke lassen sich im Klangvergleich von Interpretationen mit historischen oder modernen Instrumenten anhören, Weiteres lässt sich zu Hintergründen des Werkes erfahren. Dies mit Blick von der früheren Herzogsloge in die barocke Michaeliskirche, also eingebettet in die historische Raumsituation des Klosters.

Spezielle Kinderebene
Auf den Spuren von Michel, einem musikbegeisterten Kater, wird es auch Kindern im KlangZeitRaum nicht langweilig: Spiele, Wissensfragen und Bilder führen auch sie zu den Geheimnissen der Musik.

Interdisziplinäre Projekte
Die Ausstellung wurde im Zuge eines durch EU-Mittel geförderten Projektes und in Verbindung mit mehrjährigen baulichen Sanierungsarbeiten der Klos-teranlage errichtet. Auch ein barrierearmer Zugang zum Museum ist nun gewährleistet. Angeboten werden, auch im Zusammenhang mit Klosterarchitektur und Klostergärten, schul- und museumspädagogische Projekte und Führungen für jede Alters- und Bildungsstufe.

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