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Neues initiieren, auf Neues reagieren

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Musikpädagogik: ein Aufgabenschwerpunkt an der Landesmusikakademie NRW
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Angestoßen durch die Bildungsdebatte nach der Pisa-Studie und der Iglu-Studie, richtet sich der Fokus der Kulturpolitik in Nordrhein-Westfalen auf die kulturelle Bildung im Schulunterricht sowie auf ergänzende Bildungsangebote an der Schule. Die Landesmusikakademie NRW reagiert auf neue musikpädagogische Bildungsinitiativen mit neu entwickelten, praxisorientierten Fortbildungskonzepten, Seminaren und mehrphasigen berufsbegleitenden Qualifizierungen.

Musik in der Offenen Ganztagsgrundschule

Die Einführung der Offenen Ganztagsgrundschule in NRW bietet neue Chancen, Kinder auf breiter Basis an Musik heranzuführen. Die Schulen entwickeln ein musikalisches Angebot außerhalb des Unterrichts, das sie mit externen Partnern umsetzen. Als Partner bieten sich die Musikschulen an, aber auch Privatmusiklehrer, Kirchenmusiker und Multiplikatoren aus der Laienmusik können sich beteiligen. Da die Angebote eine qualifizierte musikalische Betreuung gewährleisten sollen, müssen Methoden entwickelt werden, Kinder mit unterschiedlichsten musikalischen und sozialen Voraussetzungen zum aktiven Musikmachen zu gewinnen und sie in eine musizierende Gruppe zu integrieren. Die Landesmusikakademie hat gemeinsam mit ihren Trägern eine Fortbildung in drei Phasen konzipiert, die seit 2003 regelmäßig zum Jahresprogramm gehört. In diesem Jahr wurde das Konzept durch eine Evaluation bestätigt. Die nächste Fortbildung beginnt am 30. November 2007.

Musik in der Grundschule

Der Musikunterricht an den Grundschulen in NRW wird aus Mangel an Fachlehrern zum weit überwiegenden Teil von Lehrkräften fachfremd erteilt. Um ihnen dabei zu helfen, den Unterricht qualifizierter erteilen zu können und das Fach Musik an der Grundschule zu stärken, entwickelte die Landesmusikakademie NRW mit ihren Trägern eine eineinhalbjährige Fortbildung mit 30 Tagesveranstaltungen vor Ort und 6 Akademiephasen. Die Stärkung der eigenen musikpraktischen Kompetenz (Gesang, elementares Instrumentalspiel, Ensembleleitung, Rhythmik), die Vermittlung von Musik und das Erarbeiten eines Repertoires für die Grundschule stehen im Vordergrund. Nach einem ersten erfolgreichen Durchlauf mit 30 Lehrerinnen im Regierungsbezirk Münster läuft derzeit eine gut besuchte Fortbildung im Raum Detmold. Am 15. November 2007 beginnt die nächste Fortbildung im Regierungsbezirk Düsseldorf. Eine Evaluation in Zusammenarbeit mit der Musikhochschule Detmold soll helfen, das Angebot weiter zu optimieren.

Landesprogramm Kultur und Schule

Mit dem Landesprogramm Kultur und Schule fördert die Landesregierung NRW Projekte, die in Partnerschaft von Künstlern und Schulen in der Regel über ein Schuljahr durchgeführt werden. Die Künstler ersetzen mit ihren Projekten nicht den Fachunterricht, sondern bereichern die musisch-kulturelle Bildung mit neuen komplementären Elementen.

In der Sparte Musik konzipiert und realisiert die Landesmusikakademie im Auftrag der Abteilung Kultur der Staatskanzlei NRW vier Fortbildungstage, um die Musiker bei der Projektarbeit an der Schule zu begleiten.

Zwei Fortbildungsmodule sind dem Arbeitsfeld Schule gewidmet, zwei weitere beziehen sich auf die Projektarbeit. Bei der Vielzahl und Unterschiedlichkeit der bewilligten Projekte hat sich die Landesmusikakademie NRW für ein breit gefächertes Workshopangebot mit schulerfahrenen Dozenten entschieden, aus dem die Künstler selbst zwei themenbezogene Fortbildungstage aussuchen. Im Schuljahr 2006/2007 wurden aus 2.000 Projektanträgen über 700 Einzelvorhaben – davon 123 Musikprojekte – ausgewählt. Mit der Verdoppelung der Landesmittel für das Schuljahr 2007/2008 ist eine erhebliche Ausweitung des Landesprogramms zu erwarten.

Singen mit Kindern

Viele Eltern haben das häusliche Singen in ihrer Kindheit nicht kennengelernt und geben es daher ihren eigenen Kindern nicht weiter. Im Kindergarten und in der Grundschule sind Anteil und Qualität der Singförderung so gering, dass die vokalen Entwicklungsdefizite nicht ausgeglichen werden. In den bestehenden Kinderchören, die ein Gegengewicht bilden, singen wiederum fast ausschließlich Mädchen. Jungen können erfahrungsgemäß kaum integriert werden, obwohl die Singbereitschaft bei Jungen im Schul-eintrittsalter hoch ist. Die Folgen zeigen sich am fehlenden Nachwuchs bei den Männerstimmen. Das hat schon heute gravierende Auswirkungen auf die Sing- und Chorkultur. Die Choralsingschule der evangelischen Kirchengemeinde Gütersloh hat deshalb in Kooperation mit der Landesmusik-akademie NRW ein Zentrum für Vokalerziehung mit Kindern gegründet. Dabei wurde die bereits bestehende Mädchen- und Jugendchorarbeit um einen Knabenchor, den Knabenchor Gütersloh e.V., als besonderes Förderprojekt erweitert. Dieser nahm im Januar 2007 seine Arbeit auf. Seitdem singen dort schon rund 65 Jungen in vier nach Alter gegliederten Chorgruppen. Die Landesmusikakademie NRW will die Initiative auch für die Fort- und Weiterbildung von Musikpädagogen nutzen.

Tag der Musikpädagogik

An einem öffentlichen „Tag der Musikpädagogik“ werden am 07.09.2007 in der Landesmusikakademie NRW Initiativen zur musikalischen Bildung in NRW vorgestellt.

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