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Kreative Ideen sind gefragt, wenn „Vertrautes“ und „Fremdes“ sich austauschen und gegenseitig inspirieren sollen. Foto: Popakademie/Torsten Redler
Kreative Ideen sind gefragt, wenn „Vertrautes“ und „Fremdes“ sich austauschen und gegenseitig inspirieren sollen. Foto: Popakademie/Torsten Redler
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Neukonzeption „Weltmusik“

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Ein Modellprojekt der Bundesakademie Trossingen
Publikationsdatum
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Über Integration wird derzeit viel gesprochen und nachgedacht – entscheidend ist jedoch, dass sie auch wirklich stattfindet. Direkt an der Basis, direkt vor Ort, wo Menschen mit ihren je eigenen, voneinander verschiedenen Kulturen sich Tag für Tag begegnen. Die Kunst und insbesondere die Musik hat zweifellos ganz besonders großes Potenzial, aus der Begegnung von Verschiedenem sozusagen einen großen Schatz entstehen zu lassen: den Schatz einer gemeinsam gemachten sinnlichen Erfahrung, eines emotionalen Erlebnisses, das tief berührt und einander verbindet.

Kulturell und stilistisch grenzenlos

Interkulturelle Arbeit gehört längst zum Alltag auch im Musikunterricht in Schulen und Musikschulen – wobei die Musikpädagoginnen und -pädagogen oft im „luftleeren Raum“ agieren, was Konzepte für effektive und zielgerichtete Angebote im Unterricht angeht. Die Bundesakademie für musikalische Jugendbildung Trossingen startet nun im Oktober 2016 mit ihrem berufsbegleitenden Lehrgang „Weltmusik – Interkulturelle musikalische Arbeit mit Kindern und Jugendlichen“ ein Modellprojekt. Dies orientiert sich an dem aktuellen Bedarf an Weiterbildung, an der Frage nach kreativen Ideen, an theoretischer Reflexion wie ganz praktischem Musizieren in Ensembles. Ein Schwerpunkt liegt auf der türkisch-arabisch-persisch geprägten Musikkultur, Berücksichtigung finden aber auch afrokubanische und afrikanische Traditionen. Die Vermittlung von Grundkenntnissen im Umgang mit Instrumenten wie Baglama, Rebab, Kanun und Ney sind feste instrumentale Bestandteile des Lehrgangs ebenso wie das Kennenlernen von Literatur, Stilistik und Formen der Musik anderer Kulturen. Denn so wie Europäer von Migranten erwarten, sich auf kulturelle europäische Traditionen einzulassen, ist auch der umgekehrte Weg unabdingbar: dass in hiesigen Musiktraditionen verwurzelte Menschen sich öffnen und über kulturelle und stilistische Tellerränder hinausblicken. Nur so ist eine respektvolle, fruchtbare Begegnung der Kulturen auf Augenhöhe möglich – und nur so kann sich ein transkulturelles Verständnis für gemeinsame Ursprünge und Wurzeln entwickeln.

Impulse für die interkulturelle Praxis

Die Bundesakademie kooperiert im Rahmen dieses sich über fünf Akademie-Phasen (plus Prüfungsphase) erstreckenden Lehrgangs mit dem Verband deutscher Musikschulen, der Popakademie Baden-Württemberg und der Orientalischen Musikakademie Mannheim. In den beiden letztgenannten Institutionen unterrichten seit Jahren Dozenten, deren Erfahrungen unmittelbar in die Lehrgangsinhalte einfließen. So wird etwa deren vielfältige Ensemblepraxis nutzbar gemacht, dient womöglich als Vorbild oder Inspiration für die eigene aktive pädagogische Arbeit. Wichtiges Anliegen des berufsbegleitenden Konzeptes ist es, die Lehrgangsinhalte mit den jeweiligen Aufgabenstellungen und Rahmenbedingungen vor Ort zu verzahnen. Begleitet und unterstützt durch das Dozententeam, werden die Lehrgangsteilnehmenden aufgefordert, in ihrem konkreten Arbeitsalltag weltmusikalisch-interkulturelle Aktivitäten zu entwickeln und zu entfalten, „Vertrautes“ und „Fremdes“ miteinander in einen Dialog treten zu lassen, Kindern und Jugendlichen ein „grenzenloses“ Musikerleben und -machen zu bieten. Denn Musikschulen, Schulen, Vereine und die zahlreichen außerschulischen Begegnungsorte sind geradezu prädestiniert, junge Menschen aller Nationen und Kulturen miteinander in Kontakt zu bringen, ihren Blick für das Andere und die Anderen zu öffnen.

Angesprochen und zur Teilnahme eingeladen sind Musikpädagoginnen und -pädagogen sowie Musiker/-innen, die neugierig und offen sind, ihren eigenen Horizont zu weiten: Neueinsteiger/-innen ebenso wie alle, die bereits ganz praktisch mit dem Thema Interkulturalität zu tun haben sowie Interessentinnen und Interessenten, die bereits im Umgang mit Instrumenten anderer Kulturen geübt sind, jedoch hinsichtlich einer gelingenden Vermittlungsarbeit noch Bedarf an methodischem Handwerkszeug verspüren.

Lehrgang in sechs Phasen
„Weltmusik – Interkulturelle musikalische Arbeit mit Kindern und Jugendlichen“; berufsbegleitender Lehrgang mit sechs Phasen

Kooperationspartner: Verband deutscher Musikschulen, Popakademie Baden-Württemberg, Orientalische Musikakademie Mannheim
Beginn: 24.–28.10.2016 (Ende 6.2018)

Dozententeam:
Ali Ungan, Mehmet Ungan, Kenan Tülek, Muhittin Kemal Temel, Murat Coskun, Rainer Buschmann

Gastdozenten und Referenten:
Prof. Udo Dahmen, Samir Mansour, Prof. Ulrich Rademacher, Ruddi Sodemann u.a.  
Christina Hollmann (Leitung)

Information und Anmeldung:
www.bundesakademie-trossingen.de
Tel. 07425/9493-0

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