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Ein schlichter Schlossgarten. Im Hintergrund ein das sandfarbene Schloss Rheinsberg.

Besucher beim Konzert auf der Kavalierhauswiese, Festival für neue Musik 2023 in Rheinsberg. Foto: Andreas Kunow

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Von Klangparcours bis Sternenmusik

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Glückliche Besucher beim Festival für neue Musik 2023 in Rheinsberg
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Das letzte Septemberwochenende stand bei der Musikakademie Rheinsberg ganz im Zeichen der neuen und experimentellen Musik. Auf und abseits der Open-Air-Bühne auf der Kavalierhauswiese entstand ein vielfältiges Programm, das besonders auf die Sichtbarmachung lokaler Akteure abzielte und den Besuchern einen Zugang zu meist ungewohnten Klängen und musikalischen Experimenten bot.

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Eingeläutet wurde das Konzertprogramm am Samstagvormittag vom Reactive Ensemble feat. OP:   Duo, Rheinsberger Residenzensemble 2022/23, mit elektronischen Eigenkompositionen sowie Musik und Performances von Lui­gi Nono und Jennifer Walshe. Das Rheinsberger Duo, bestehend aus Instrumentenbauer Hans-Karsten Raecke und Sängerin Jane Zahn, begeisterte mit Sternenmusik vom Bild-Klang-Generator und einem Rap nach Theodor Fontane das Publikum. Das aktuelle Rheinsberger Residenzensemble KYMATIC präsentierte sich mit einer einstündigen Performance mit Werken von Nicolaus Huber, Frederic Rzewski und John Cage, wonach der Märkische Jugendchor aus Neuruppin mit einem Programm aus moderner und zeitgenössischer Chormusik den Nachmittag erfolgreich ausklingen ließ.

Komponistinnen im Fokus

Am Samstagabend zog die Konzertgesellschaft ins Foyer des Schlosstheaters, um in Anwesenheit der Herausgeber die neue Edition der Fachzeitschrift „Positionen – Texte zur aktuellen Musik“ zu feiern, bevor mit dem Konzert des Ensembles LUX:NM das Festival seinen Abschluss fand. Das sorgfältig kuratierte Programm des Berliner Ensembles rückte Werke von Komponistinnen aus Deutschland (Charlotte Seither), Kroatien (Mirela Ivicevic), Japan (Kotoka Suzuki), Belarus (Oxana Omelchuk) und Brasilien (Laura Mello) in den Fokus. Abseits der Bühnen wurde ein vielfältiges Rahmenprogramm geboten. So wurde die Musikakademie am Freitag durch einen Klangparcours von Schülern der Grundschule Flecken Zechlin zum Klingen gebracht.

Das von Silke Egeler-Wittmann angeleitete, interaktive Spiel mit Klang und Bewegung mündete in einer Gruppenperformance, die vor begeisterten Eltern aufgeführt wurde. Auch der Wissensaustausch kam nicht zu kurz: In Kooperation mit dem Fachmagazin „Positionen“ fand das Symposium „Composing Relations“ statt, in dem Experten im Bereich künstlerischer Kompositionspraxis aus Deutschland, Italien, Südafrika und Brasilien ihre Ansätze bezüglich des ortsbezogenen Komponierens vorstellten und ein Raum für offene Diskussion entstand. Schon jetzt bestehen Ideen, diese erfolgreiche Kooperation in weiteren Formaten fortzuführen.

Das Rheinsberger Festival für neue Musik soll ein Angebot des Austauschs, Mitmachens und Verweilens sein, das in dieser ersten Ausgabe nicht nur die Besucher begeisterte, sondern ebenso Musizierende, Teilnehmende, Initiatoren und Organisatoren bereichert zurückließ.

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