„Kultur und kulturelle Bildung sind ein Grundrecht, auf das alle Anspruch haben“, sagte Rau bei der Eröffnung des Kongresses „Kinder zum Olymp!“ in Leipzig. Wenn er sich etwas wünschen könnte, dann wäre es die Verankerung von Kultur als Pflichtaufgabe auf allen staatlichen Ebenen. In seiner Rede hob er dabei die Bedeutung der musischen Erziehung hervor. Wie wichtig gerade Musikalität für die menschliche Entwicklung ist, sei aus vielen Untersuchungen bekannt.
Kinder müssten Zugang zu Bildung und Zugang zu Kunst und Kultur haben. Sie dürften dabei nicht von vornherein ausgeschlossen werden „weil die Eltern die Ballettschule oder privaten Musikunterricht nicht bezahlen können“, so der Bundespräsident.
Bei dem zweitägigen Kongress der Kulturstiftung der Länder diskutierten Politiker, Künstler, Wissenschaftler, Pädagogen und Vertreter von Kulturverbänden, wie das Ziel, möglichst viele Kinder und Jugendliche für die Auseinandersetzung mit Kunst und Kultur zu gewinnen, erreicht werden kann.
Als Referentin beteiligt war bei dem Podium „Musik“ auch Isabell Pfeiffer-Poensgen, Vorstandsmitglied des VdM und Kulturdezernentin der Stadt Aachen.
85 beispielhafte und ermutigende Projekte hat die Kulturstiftung der Länder hierzu in dem Buch „Kinder zum Olymp! – Wege zur Kultur für Kinder und Jugendliche“ zusammengestellt (352 S., Wienand Verlag, ISBN 3879098298, € 14,80). Darunter finden sich Beiträge des VdM-Vorsitzenden Dr. Gerd Eicker zur Kooperation von Musikschule und allgemein bildender Schule („Ein Musikzug für die Hauptschule“ in Berglen/Stockwiesen und „Ein Schulchor für die Gundelfinger Grundschule“, ein Kooperationsprojekt der Musikschule im Breisgau), Beispiele wie die Projekte „Klassenmusizieren mit Blasinstrumenten im Landkreis Nordvorpommern“ und „TonArt“ auf Rügen („Schule und Musikschule gemeinsam im Boot“), ein Bericht zum Instrumentalunterricht im Klassenverband an einer Düsseldorfer Grundschule („Geigen, Celli, Gitarren, Flöten“) sowie über das Musikmobil „Jamliner“ der Jugendmusikschule Hamburg).
Zusätzlich enthält das Buch viele nützliche Adressen und Tipps für Schulen, Musikschulen, Museen, Theater, Literaten und alle, die mit Kindern und Jugendlichen in diesem Bereich arbeiten wollen.