„Weltmusik in ihren europäischen Facetten“ könnte die Überschrift zu diesem außergewöhnlichen Kongress an der Landesmusikakademie NRW in Heek (Münsterland) lauten. In der viertägigen Veranstaltung Anfang Oktober konnten Teilnehmende aus ganz Deutschland bei den hochkarätigen und engagierten Dozenten Lydie Auvray, Klaus Gutjahr, Anja Kreysing, Sabine und Hans-Günther Kölz, Manfred Leuchter und Klaus Paier verschiedene Workshops besuchen. Das inhaltliche Angebot war dabei äußerst vielfältig. Es reichte von Spielstücken für (Wieder-)Einsteiger über Jazz, Tango, Weltmusik und Volksmusik bis hin zu freier Improvisation.
Alle Teilnehmenden, egal ob Anfänger, Wiedereinsteiger, Studierende oder Musiklehrer, konnten ihr Bildungsprogramm aus Masterclasses, Workshops und Ensembles selbst zusammenstellen. Neben dem Akkordeon gab es auch Angebote für etwas seltenere Vertreter von Handzuginstrumenten wie Bandoneon und Steirische Harmonika. Thema in allen Kursen und Workshops war die Vielseitigkeit des Instruments mit seinen genretypischen und -übergreifenden Möglichkeiten.
So wurden technische und musikalische Facetten und Feinheiten ausprobiert und erarbeitet. Nicht nur die Dozenten stellten sich in Konzerten vor, auch die Teilnehmenden präsentierten einem öffentlichen Publikum die Ergebnisse aus den Workshops und Ensembles. Der abendliche gemütliche Ausklang in der historischen Burgstube des Langen Hauses bot noch einmal die Möglichkeit zum Austausch und gemeinsamen Musizieren. Darüber hinaus präsentierte das Musikhaus Hoppe aus Warstein vielfältiges Zubehör für Akkordeonisten und eine kleine Ausstellung historischer Handzuginstrumente. Ihr musikpädagogisches Programm „Nicht rasten – ran an die Tasten“ stellte Sabine Kölz vor.
„Unser Anliegen war es, den Teilnehmenden die Vielseitigkeit des Instruments vorzustellen, sie individuell und nachhaltig zu fördern sowie ihnen Anregung und einen erweiternden Blick auf ihr Instrument und seine Möglichkeiten zu geben“, so Bernhard van Almsick, Bildungsreferent der Landesmusikakademie NRW und Projektleiter des Akkordeonkongresses. Dass dieses Konzept aufgegangen ist, bezeugen die vielen positiven mündlichen und schriftlichen Feedbacks der Dozenten und Teilnehmer.
Der Wunsch nach Wiederholung kam immer wieder auf. „Wir werden an dem Konzept sicherlich weiter feilen und im nächsten Kongress auch Angebote für Orchesterspieler einbauen. Insgesamt brachte uns dieser Kongress viele neue Gäste, sei es als Teilnehmende oder als Dozenten. Die Stimmung war hervorragend, herzlich und von Neugier und Wissensdurst geprägt“, so Bernhard van Almsick weiter. „Auf eine Neuauflage freuen wir uns schon jetzt.“ Sie ist für den 30.9. bis 3.10.2017 geplant.