„Wäre die Musikschule eine Fußballmannschaft, dann hätte sie jetzt den Europapokal gewonnen“, lobte Unterhachings Bürgermeister Erwin Knapek die Musikschule. Die Musikschule Unterhaching e. V. ist die „erste kulturelle Bildungseinrichtung Europas mit Qualitätszertifikat“. Nach dreijähriger Praxis mit dem Qualitätsmanagementsystem QsM (Qualitätssicherung Musikschule) hat sich die Musikschule einer externen Überprüfung unterzogen und für ihre hervorragende Leistung ein Zertifikat für ihre qualitätsorientierte Arbeit nach europäischen Standards erhalten. Zum Verleihungsfestakt im Kultur- und Bildungszentrum KUBIZ im Januar kamen rund 250 Gäste. Neben Sponsoren und Vertretern aus Bildung und Politik haben sich auch zahlreiche Kunden der Musikschule eingefunden. Bayerns Staats-minister für Forschung, Wissenschaft und Kunst Hans Zehetmair gratulierte in seiner Festrede zum „europäischen Adelstitel“. Verschiedene Ensembles der Musikschule gestalteten stilgerecht den musikalischen Rahmen.
In einem einzigartigen Kraftakt erarbeitete das Musikschulteam unter Leitung von Wolfgang Greth und Hermann Schnabel ein Qualitätsprofil mit einem Leitbild, Leitlinien und einer Qualitätskonzeption, nach der die Aufgaben der Musikschule heute bewältigt werden. Bayerns Staatsminister für Forschung, Wissenschaft und Kunst Hans Zehetmair dankte der Musikschule und der Gemeinde Unterhaching für diese „Investition in die Zukunft.“
Für Zehetmair ist das große Engagement der Gemeinde ein wichtiges Signal. „Vor allem in einer Zeit“, so Zehetmair, „in der die Kommunen allzu leicht der Versuchung erliegen, zuerst an der Kultur zu sparen – an dem Bereich, der die Kreativität der jungen Menschen fördert und den Jugendlichen Orientierung im Leben gibt.“ Für die Entwicklung der Kreativität und Innovationskraft sei die musikalische Bildung elementar wichtig. „Nicht diejenigen“, so Zehetmair weiter, „die Tag und Nacht surfen bis sie absaufen, werden Kreativität gestalten und sich in die Gemeinschaft einbringen.“ Schon deshalb gelte es Musikschulen zu fördern. „Es ist die wertvollste Jugendpolitik, die wir machen können.“ Zugleich bedauerte der Minister, dass „die Eltern in den Musikschulen immer noch mehr Geld beisteuern müssen als in allen anderen vergleichbaren Betreuungsangeboten.“ Bei neuen Angeboten würden den Eltern nur 20 % abverlangt, in der Musikschule aber mindestens 40 bis 50 %. So sieht Zehetmair schließlich einen wichtigen Impuls in der Zertifizierung der Musikschule Unterhaching sowie in der Teilnahme zwölf weiterer bayerischer Musikschulen am Qualitätsmanagementverfahren.
Für Christoph Hütt, Vorsitzenden des Musikschulvereins, ist das Zertifikat eine Bescheinigung dafür, auf dem Weg „in eine bessere Zukunft“ zu sein. Er versprach, den QsM-Prozess auf jeden Fall weiterzuführen. Angelika Lutz-Fischer, Vorstandsmitglied des Verbandes deutscher Musikschulen sowie des Verbandes Bayerischer Sing- und Musikschulen, bestätigte der Musikschule Unterhaching die beispielhafte „Pionierleistung“ für die Entwicklung und Optimierung des Qualifizierungsverfahrens im Verband deutscher Musikschulen. Die Musikschule Unterhaching leiste mit zeitgemäßen und zukunftsorientierten Strategien effiziente Arbeit und präge dadurch ihr gesamtes soziokulturelles Umfeld.
Irmgard Wendorff vom Bureau Veritas Quality International (BVQI), der zweitgrößten weltweit tätigen Zertifizierungsorganisation, bescheinigte der Musikschule zur offiziellen Überreichung des Zertifikats eine „hervorragende Leistung“. Bernhard Leopoldt, Geschäftsführer der Frey Akademie, betonte, dass die Musikschule im Vergleich externer Prüfungsergebnisse und Selbsteinschätzung einen „fast 100-prozentigen Traumwert“ erlangt hat.
Die Mainzer Akademie bietet spezielle Programme für Schulung, Qualität und Managment in unterschiedlichen Betrieben und Organisationen an. Leopoldt unterstützt und berät die Musikschule Unterhaching bei ihrem Bemühen um permanente Verbesserung und Optimierung des Musikschulbetriebes.
Die Gestaltung des Festaktes zeigte: Die Musikschule Unterhaching hat ihre Auszeichnung verdient. Präsentationswände informierten anschaulich über den dreijährigen Entwicklungsprozess. Größtes Lob gebührt auch den Gruppen und Ensembles der Musikschule, die das Ereignis mit einem reichhaltigen Musikprogramm festlich umrahmten.