Hauptbild
Mehrere Personen (unterschiedlichen Alters, im Schnitt eher in einem höheren mittleren Alter) stehen auf einer nicht mehr bespielten aber noch bestuhlten Bühne zusammen.

Bei der feierlichen Eröffnung der Musik.Werk.Stadt am 21. November 2024 (v.l.n.r.): Markus Menke (Direktion Hamburger Konservatorium), Dr. Stefanie von Berg (Bezirksamtsleiterin Hamburg-Altona), Linda Heitmann (MdB für Bündnis 90/Die Grünen), Anke Nickel (Direktion Hamburger Konservatorium), Dr. Carsten Brosda (Senator für Kultur und Medien Hamburg), Kristin Alheit (Geschäftsführende Vorständin Der PARITÄTISCHE Hamburg), Rolf Zuckowski (Mentor der Musikschule des Hamburger Konservatoriums), Michael Petermann (Direktion Hamburger Konservatorium). Foto: Jann Wilken

Banner Full-Size

Investition in Kultur: Hamburg zeigt, es geht

Untertitel
Die Musik.Werk.Stadt des Hamburger Konservatoriums: neues Zentrum für musikalische Bildung
Vorspann / Teaser

Mit der feierlichen Eröffnung der Musik.Werk.Stadt am 21. November 2024 hat das Hamburger Konservatorium ein beeindruckendes Zeichen für die musikalische Bildung und Kultur in der Hansestadt gesetzt. Der neue Hauptstandort vereint Musikschule, Akademie, eine Musik-Kita sowie einen modernen Konzert- und Tanzsaal unter einem Dach. Hier wird musikalische Förderung auf höchstem Niveau, für alle Altersgruppen und Level und barrierefrei zugänglich geboten. Die Musik.Werk.Stadt ist ein Dreiklang aus Musik-Kita, Musikschule und Akademie, der musikalische Bildung von den ersten Lebensjahren bis zur professionellen Laufbahn ermöglicht.

Publikationsdatum
Paragraphs
Text

Architektonische Besonderheit

Als Herzstück des neu entstandenen Quartiers Kolbenhöfe verbindet die Musik.Werk.Stadt historischen Charme mit zeitgenössischer Architektur. Das Ensemble aus einem ehemaligen Fabrikgebäude und einem modernen Neubau bildet eines der fortschrittlichsten Musikbildungszentren der Region. Auf einer Fläche von 4.646 Quadratmetern wurden in 29 Monaten Bauzeit 60 Unterrichtsräume, zwei multifunktionale Konzertsäle, elf Kita-Räume sowie zwei großzügige Kita-Außenbereiche geschaffen.

Hier musizieren rund 2.300 Musikschülerinnen und -schüler, 200 Studierende sowie 89 Kita-Kinder.

Das Hamburger Konservatorium betreibt als Dependancen das Goßlerhaus in Blankenese, das Haus Flachsland in Barmbek und die Bandboxx in der Flüchtlingsunterkunft Sieverstücken. Dazu Kooperationen mit 100 Schulen und Kitas. Die Musik.Werk.Stadt hat mit Kent Nagano und Rolf Zuckowski zwei überaus prominente Mentoren.

Historische Verantwortung

Durch die Benennung des Konzertsaals nach Lilly Giordano würdigt das Hamburger Konservatorium eine seiner Musikpädagoginnen. Sie unterrichtete zwischen 1919 und 1920 am Klaerschen Konservatorium, dem heutigen Hamburger Konservatorium. Unter dem NS-Regime erhielt sie als Jüdin 1935 Berufsverbot und musste sich mit ihrer Familie zwischen Februar und Mai 1945 verstecken, um der Deportation zu entgehen.

Investition in die Zukunft

Mit Bau- und Ausstattungskosten von insgesamt 31 Millionen Euro ist die Musik.Werk.Stadt ein bedeutendes Investitionsprojekt für Hamburgs Kulturlandschaft. Die Finanzierung erfolgte durch Kredite, die mit einer 20-Millionen-Euro-Bürgschaft der Freien und Hansestadt Hamburg abgesichert sind, sowie durch eine Bundeszuwendung von 4,5 Millionen Euro und Eigen- sowie Drittmittel des Hamburger Konservatoriums.

Wichtiger als abstrakte Zahlen ist Markus Menke, der das Projekt von Anfang an begleitet hat, das, was er das „ideelle Haus“ nennt. Gemeint ist damit ein Kreislauf, der eine Mehrfachbindung der Schülerinnen und Schüler, der Studierenden und ihrer Familien schafft. „Die meisten unserer Studierenden entdecken nach zwei Semestern ihr Herz für die Pädagogik, möchten beispielsweise gerne Kinder unterrichten. Wir fördern das gezielt, auch mit Zusatzausbildungen im Betreuungsbereich. Wir möchten jungen Menschen in jeder Lebensphase zeigen: Ihr und eure Familien könnt am Hamburger Konservatorium aus ganz vielen Perspektiven musizieren und Musik unterrichten. Wenn es uns gelingt, das zu vermitteln und zu leben, wird das ein Baustein gegen den Fachkräftemangel.“

Neben dem musikalischen Bildungsangebot plant das Hamburger Konservatorium in Zukunft verstärkt Kooperationen mit Schulen und sozialen Einrichtungen, um noch mehr Kindern und Jugendlichen den Zugang zu Musik zu ermöglichen. Dabei geht es nicht nur um klassische Musik, sondern auch um Jazz, Pop und experimentelle Klangkunst. Die moderne Ausstattung der Räumlichkeiten ermöglicht zudem digitale Lehrformate und hybride Veranstaltungen, sodass die Musik.Werk.Stadt als Bildungsort auch über die Stadtgrenzen hinaus wirken kann. Hier entsteht eine lebendige Gemeinschaft, in der Musik als verbindendes Element Menschen zusammenführt.

Generationswechsel

Nach 24 Jahren in der Direktion übergibt Markus Menke Mitte 2025 die Verantwortung an seine Nachfolgerin Anke Nickel. Unter ihrer Leitung, im Team mit Michael Wagener (stellv. Musikschulleitung) und Michael Petermann (Direktion Akademie) wird die Musik.Werk.Stadt künftig ein lebendiger Mittelpunkt für Musikbegeisterte aller Generationen sein – ein Ort, an dem Musik gelebt, gelernt und aufgeführt wird.

Print-Rubriken
Unterrubrik