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Mit Musik geht alles besser

Untertitel
Projekt „Rhythmus in die Schule“ in Schleswig-Holstein
Publikationsdatum
Body

Mit einem bundesweit bisher einmaligen Projekt will der Landesverband der Musikschulen Schleswig-Holsteins musikpädagogisches Neuland betreten: „Rhythmus in die Schule“ heißt das Konzept. Percussiver Klassenunterricht mit einem großen Anteil an Body-Percussion soll in Schulklassen ab der Jahrgangsstufe fünf getragen werden. Rhythmische Spiele bieten ein hohes Maß an Selbstwahrnehmung. Musik aus Alltagsgegenständen, die Leichtigkeit von Smallpercussion und die Schwere großer Trommeln, von denen eine beglückende Harmonie ausgehen kann, „Stomp“-Projekte und rhythmische Meditationen werden den aktionsbetonten Inhalt bieten.

Die Idee entstand am Rande einer Klausurtagung des Landesverbandes zur Kooperationsvereinbarung mit dem Schleswig-Holsteinischen Kultusministerium, das sehr an einer Verbesserung der Unterrichtssituation an Hauptschulen interessiert war. „Gerade hier können wir mit neuen Modellen und Unterrichtsangeboten den häufig anzutreffenden Widerspruch einer großen, konsumorientierten Musikbegeisterung der Jugendlichen einerseits und der Ablehnung des Schulfaches Musik andererseits auflösen helfen“, so Rainer Buschmann, Initiator von „Rhythmus in die Schule“ und für Fortbildungsfragen zuständiges Vorstandsmitglied des Landesverbandes. „Ziel ist es, im Rahmen des Schleswig-Holsteinischen ,Bündnis für Musikunterricht‘ einen Beitrag für mehr Musikunterricht an den Schulen zu bringen.“

Mit dem bundesweit bekannten Berliner Rhythmuspädagogen Ulrich Moritz war schnell ein qualifizierter Dozent gewonnen, der sich begeistert an die konzeptionelle Umsetzung des Projektes machte. Erstes Ergebnis ist eine am 24. Oktober 2003 beginnende, praxisnah aufgebaute, vierphasige Fortbildungsreihe, welche Musikschullehrkräfte aller Instrumentalgruppen auf das neue Unterrichtsmodell vorbereiten soll. Nahziel ist es, möglichst vielen Kindern im musikalisch sonst meist unterbelichteten Hauptschulbereich mehr Möglichkeiten für gemeinsames Musizieren zu ermöglichen; das Fernziel, die fundamentale Wichtigkeit von musikalischer Bildung durch eine täglich nachprüfbare, für sich selbst sprechende Unterrichtspraxis mit all ihren positiven Begleiterscheinungen für Politiker und Kämmerer, für Eltern und Lehrer, für Ausbilder und gesellschaftliche Entscheidungsträger erfassbar und deutlicher sichtbar zu machen.

Das dieses Konzept gute Chancen auf Erfolg hat, ist nicht unbegründet: „Kinder mögen Rhythmus, sie haben ein Bedürfnis danach, was sich schon von Kind an im intuitiven Tanzen im Erfinden und Nachmachen von Sprech- und Klatschspielen äußert und sich später auch in der Auswahl ihrer Musik widerspiegelt“, so Ulrich Moritz. „Rhythmus ist einfach – ohne das Erlernen schwieriger Techniken kann (fast) jeder mitmachen. Rhythmus ist Bewegung – und Bewegung macht Spaß, wach und lebendig, verbessert das Körperbewusstsein und durch Übung die grob- wie feinmotorischen Fähigkeiten. Rhythmus ist sozial, kommunikativ und kreativ. Rhythmus ist spirituell und rational – alles fließt, geht wie von selbst – ohne nachzudenken. Rhythmus ist für jede Musik, für jeden Menschen wichtig, denn Musik ohne Rhythmus gibt es nicht. Sie ist das verbindende Element, die verabredete Basis für gemeinsames Musizieren. In der Musik wie im Leben brauchen wir Rhythmen als vereinbarte Abläufe und Strukturen.“ Dem kann nur zugestimmt werden. Ergo: Bringt Rhythmus in die Schule!

Das Konzept sowie weitere Informationen zu den Fortbildungen sind auf der Internetseite des Landesverbandes unter www.musikschulen-sh.de/rhythmusindieschule oder über die Geschäftsstelle unter Tel. 04331/148648 abrufbar.

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