Der Landesverband der Musikschulen in Mecklenburg-Vorpommern e. V. und der Jugendkunstschulverband Mecklenburg-Vorpommern e. V. starteten erstmals gemeinsam eine ganz besondere Aktion: den Musik-Kunst-Parcours, der am 27. Juni 2024 im belebten Zentrum der Landeshauptstadt Schwerin stattfand.
Musik-Kunst-Parcours – eine gelungene Premiere in Mecklenburg-Vorpommern
OPEN AIR hieß es ab mittags auf drei großen Bühnen und auf den Straßen. Da gab es Konzerte, Performances, Straßenmusik und viele Angebote zum Mitmachen. Die beiden großen Player der kulturellen Bildung präsentierten mit über 500 Mitwirkenden das vielfältige Potential ihrer Einrichtungen und Angebote.
Über ein Jahr wurde in den Geschäftsstellen beider Verbände gemeinsam mit einer Arbeitsgruppe dieses Event mit größter Akribie und Engagement vorbereitet. Jede Seite brachte ihr besonderes Können, dazu ihre Erfahrungen und Netzwerk-Kontakte ein. So entstanden bereits im Vorfeld Videoclips, in denen Schüler und Schülerinnen von ihrer ganz besonderen Beziehung zur Kunst, sei es die Musik, der Tanz oder das Malen berichten. Eine eigene Internetseite informierte zum Anliegen und zum Ablauf des Musik-Kunst-Parcours MV (https://musik-kunst-parcours.de), Flyer und Plakate wurden gestaltet, Einladungen versendet, Sponsoren geworben, Förderanträge gestellt. Die zuständige Kulturministerin Bettina Martin übernahm gerne die Schirmherrschaft und sagte ihr Kommen zu, ebenso der Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Schwerin, Rico Badenschier.
Vom Ministerium für Wissenschaft, Kultur, Bundes- und Europaangelegenheiten des Landes Mecklenburg-Vorpommern sowie vom Fonds für Vorpommern und das östliche Mecklenburg kam ein Großteil der Förderung, aber auch die NDR Kulturförderung, Remondis VG GmbH, die Aktion Mensch und die Stadtwerke Schwerin unterstützten das Vorhaben großzügig.
In den Musik- und Jugendkunstschulen bereiteten sich Schülerinnen und Schüler über viele Monate auf diesen ganz besonderen Tag vor. Mit PKWs, Bahnen und Bussen reisten die Mitwirkenden aus allen Teilen des großen Flächenlandes Mecklenburg-Vorpommern an, um dabei zu sein.
Vor Ort waren es die Musik- und Kunstschule Ataraxia e. V. sowie das Konservatorium Schwerin, die organisatorisch Großartiges leisteten, um allen Teilnehmenden die besten Bedingungen zu bieten.
Und so konnte man Musik- und Jugendkunstschule in all ihren Facetten live erleben und bestaunen. Von der Straßenmusik, den Mitmachstationen, Malwänden, Kunstzäunen bis hin zu Solisten, kleinen und großen Ensembles, Rockbands, Tanzgruppen und großen Jugend-Sinfonie-Orchestern war alles dabei. Der Parcours vom Markt bis zum Pfaffenteich ließ Schwerin zu einer klingenden, gestalteten und gestaltenden Meile werden. Zu verdanken war dies dem großen Einsatz und Engagement aller Beteiligten, ob vor, auf oder hinter den Bühnen.
Aber nicht nur Musik und Kunst konnte man erleben. Zugleich war es Anliegen der Verbände, mit der Politik ins Gespräch zu kommen. Denn die Fundamente sind jahrzehntelang gewachsen. Allerdings wackeln die Gerüste der Einrichtungen angesichts der aktuellen fehlenden Mittel, um Rechtssicherheit für Arbeitsverträge zu schaffen und um Musik- und Jugendkunstschulen zukunftssicher zu machen.
Die Verantwortungspartnerschaft in Mecklenburg-Vorpommern zwischen Träger – Nutzer und dem Land MV war immer beispielhaft. Aber die finanziellen Lasten haben sich deutlich verschoben und insbesondere die Aufwendungen, die Träger und Nutzer stemmen müssen, sind überdimensional gestiegen. Die viel zu geringe öffentliche Förderung ist seit Jahren ein Problem, das die Existenz vieler Jugendkunstschulen und Musikschulen bedroht.
In ihren Grußworten nahmen sowohl die Ministerin als auch der Oberbürgermeister öffentlich Bezug auf die derzeit existenzbedrohenden Gefahren. Ein wichtiges Signal für alle, dass ihre Sorgen wahrgenommen werden.
Wolfgang Spitz, der Vorsitzende des Landesverbandes der Musikschulen, unterstrich, dass Bildungschancen und Angebote für Kinder und Jugendliche genauso erhalten werden müssen ebenso wie Arbeitsmöglichkeiten der bisherigen Honorarkräfte in den Einrichtungen. Insbesondere auch deshalb, weil es nach wie vor lange Wartelisten gibt und die Nachfrage nach Kursen, Unterricht und Ganztagsangeboten in Schulen und Kitas gleichzeitig ständig steigt.
Musik- und Kunstschulen brauchen jetzt dringend die Unterstützung der Gesellschaft, denn ohne eine deutlich bessere öffentliche Förderung können sie ihre Angebote künftig nicht mehr in dieser Vielfalt und nur noch für viel weniger Kinder anbieten. Es gilt: Alle Kinder haben ein Recht auf Zugang zu Kultureller Bildung!
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