2.200 Besucher, 450 Musikschülerinnen und -schüler, mehr als 15 beteiligte Ensembles, eine Armee von helfenden Händen vor und hinter der Bühne und eine gemeinsame Vision: Das sind die Fakten zur diesjährigen Herbstserenade, die die Staatliche Jugendmusikschule Hamburg (JMS) am 24. September in der ausverkauften Laeiszhalle feierte.
Musikalische Botschaft für eine bessere Welt
Dabei ist die Herbstserenade nicht nur ein Konzert, sondern ein Fest der Musik. Bei Kammerkonzert, Festkonzert und Jazz-Lounge präsentierten sich Ensembles, Orchester und Chöre und zeigten die ganze Bandbreite der JMS.
Darüber hinaus sendete die JMS in diesem Jahr gemeinsam mit den Ensembles, den Lehrkräften, einer 40-köpfigen Delegation der Partnermusikschule aus dem polnischen Lublin und zahlreichen Prominenten aus Politik, Kultur, Kirche und Wirtschaft an diesem Abend eine starke Botschaft. Höhepunkt war die Uraufführung einer neuen Hymne. „Mehr als 250 junge Musikerinnen und Musiker tragen eine neue Hymne für die Jugendmusikschulen in Deutschland vor. Mit dem Lied ‚All for one‘ wollen sie ein Zeichen setzen für Frieden, Klimaschutz und die Rechte der jungen Generation“, erklärte Schirmherr und Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher in seinem Grußwort.
Dass man sich diese Themen an der JMS auf die Fahnen geschrieben hat, macht Direktor Professor Guido Müller deutlich: „Wir sind als Staatliche Jugendmusikschule Hamburg den jungen Menschen und ihren Anliegen eng verbunden und glauben daran, dass wir nachfolgenden Generationen eine gute Zukunft ermöglichen können. Als Musikerinnen und Musiker wissen wir, was man gemeinsam bewegen kann. Diese verbindende Kraft der Musik machen wir uns zunutze und laden alle Musikschulen des Landes ein, diese kraftvolle Botschaft mit uns zu senden. Deswegen stellen wir ihnen die Hymne für unterschiedliche Besetzungen kostenfrei zu Verfügung.“
Die Hymne, komponiert von Wolf Kerschek und getextet von Ingo Mende, ist ein leidenschaftliches Bekenntnis zu ebendiesen wichtigen Themen. Die Komposition geht auf eine Idee des 2022 verstorbenen Hamburger Zukunftsdenkers und Menschenrechtlers Holger Güssefeld zurück, der sich unermüdlich dafür eingesetzt hat, dass die Anliegen der Kinder weltweit gehört werden. Bei der Umsetzung standen der JMS renommierte Partner wie der „World Future Council (WFC)“ mit seinem Botschafter Frank Otto sowie der gemeinnützige „Verein Brücken für Kinder“ zur Seite.
Die Herbstserenade war ein Ereignis für die gesamte Hamburger Gemeinschaft. Eltern, Geschwister, Lehrkräfte und Musikliebhaber aus der Stadt strömten in die Laeiszhalle. Darunter bekannte Gesichter wie Michael Otto, Mitgründer des WFC und JMS-Förderer, Reinhold Beckmann, der mit seinem Verein „NestWerk“ das JMS-Projekt „jamliner®“ unterstützt, Klimaschutz-Aktivistin und ehemalige JMS-Schülerin Luisa Neubauer, Beata Syczuk, Direktorin der Partnermusikschule Lublin sowie 50 ranghohe Offiziere der Internationalen Führungsakademie der Bundeswehr.
Guido Müller hob in seiner Begrüßung noch einmal das Besondere des Abends hervor: „Die Musik, der wir heute lauschen dürfen, dreht sich nicht um sich selbst, wird nicht um ihrer selbst willen gespielt. Vielmehr ist sie das verbindende und gleichzeitig tragende Element einer Botschaft, die heute von Hamburg aus in die Welt hinausgeht: ‚Wir glauben an eine bessere Welt!‘.“
Auch wenn die Uraufführung die Krönung des Festkonzerts war, konnte das Publikum sich zuvor vom Können der JMS-Talente überzeugen. Den Auftakt gaben Hamburger Ensembles gemeinsam mit dem Gastorchester aus Lublin und setzten damit zugleich ein Zeichen für die Völkerverständigung, die durch gemeinsames Musizieren entstehen kann.
Es folgten Auftritte des Neuen Knabenchors Hamburg und des Percussion-Ensembles „tamtam“. Die Hamburger Schulbigband „BigBondBand“ traf auf das Jugendjazzorchester der JMS „Think Big!“ und zeigte die gute Zusammenarbeit zwischen Hamburgs Allgemeinbildenden Schulen und der JMS. Im Anschluss präsentierten sich der Mädchenchor Hamburg, das Blasorchester Hamburg sowie das „YouMe!“, das Jugendsinfonieorchester der JMS.
Gemeinsam trafen sich Orchester und Chöre – zusammen rund 280 junge Musikerinnen und Musiker – zum Höhepunkt des Abends, der Uraufführung der Hymne unter der Leitung von Wolf Kerschek. Mit dabei war auch Lisa-Marie Ramm, JMS-Schülerin und „The Voice Kids“-Gewinnerin. Eingestimmt wurde das Publikum von Pastor Alexander Görke vom Erzbistum Hamburg mit einer gemeinsamen Aktion der Ruhe. In diese Stille zauberten die Ensembles ein musikalisches Feuerwerk, das alle von den Sitzen riss. Minuten lang stand das Publikum und spendete tosenden Beifall, sichtlich ergriffen und begeistert von der Spitzenleistung auf der Bühne.
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