Zum 30. Mal konnte im Sommer 2022 die IMF International Musical Friendship stattfinden. Der Name ist nicht zufällig gewählt: Jedes Jahr finden sich etwa hundert junge Musikerinnen und Musiker aus verschiedenen Ländern, Deutschland, Polen, Italien, Lettland und Russland zusammen, um in einem dieser Länder zehn Tage lang gemeinsam zu musizieren und dabei Freundschaften über Grenzen hinweg zu schließen.
Sie spielen, singen und tanzen hier in unterschiedlichen Formationen und unterschiedlichen Genres, erleben unterschiedliche Proben- und Aufführungsorte. 1993 trafen sich einige befreundete Musiker*innen aus Deutschland, Italien und Polen und hatten die Idee, ihre Schüler*innen zu einer gemeinsamen Musikfreizeit zusammenzubringen. Nach und nach kamen die weiteren Länder hinzu. Dozent*innen aus allen Ländern begleiten die Jugendlichen, leiten sie an, leben und feiern mit ihnen. Mit-Initiator und Präsident des International Musical Friendship e.V., Markus Lentz, ist im Hauptberuf Leiter der Musikschule Grünwald und Vorsitzender des Verbands Bayerischer Sing- und Musikschulen. „In diesen dreißig Jahren sind wir hunderten von jungen Musikern und Lehrern aus Deutschland, Italien, Polen, Lettland, Russland, der Ukraine, Österreich und der Schweiz begegnet, aber auch Freunden aus China, Taiwan, den Vereinigten Staaten und Kolumbien“, berichtet er. Einen sehr schönen Eindruck von dem, was junge Menschen in diesen Tagen erleben, gibt jetzt ein etwa 20-minütiger Film über die IMF im Jahr 2022 in Kreisau: Er zeigt viele Bilder von jungen Menschen, die im Saal, im Park, auf der Straße oder in einer Kirche musizieren, miteinander spielen, Sport treiben, Spaß haben. Zu Wort kommen außerdem Teilnehmende beziehungsweise Dozent*innen, die von ihren Erfahrungen mit IMF berichten. Was hier über die Freude an der Musik, aber auch über ihre Bedeutung für Freundschaft und Völkerverständigung erzählt wird, geht ans Herz. „Eine der besten Erfahrungen meines Lebens“, berichtet die 17-jährige Alessia aus Italien. Und: „Was wir nicht in Worten ausdrücken konnten, drückten wir mit Musik aus.“ Und Andrea, ebenfalls aus Italien, erzählt: „Ich fühlte mich lebendig, zu Hause und glücklich.“ Zu sehen ist der Film auf YouTube. Bereits 2020 waren zirka 20 Videos mit allen Teilnehmern entstanden, aus denen zwei Sendungen über die IMF gemacht wurden. Diese sind ebenfalls auf YouTube zu finden.