Der Verband deutscher Musikschulen trauert um Klaus-Jürgen Weber, der am 15. Mai 2023 im Alter von 88 Jahren verstorben ist.
Trauer um Klaus-Jürgen Weber
Ab 1987 war Klaus-Jürgen Weber Mitglied des Bundesvorstands des Verbands deutscher Musikschulen (VdM) und von 1999 bis 2005 dessen stellvertretender Bundesvorsitzender. Ebenfalls füllte er weitere Ehrenämter aus wie als Mitglied im VdM-Landesverband und Vizepräsident des Landesmusikrats Berlin, bis 1997 als stellvertretender Vorsitzender der BKJ sowie als Gründungs- und Vorstandsmitglied des Berliner Kulturrats. Mit seinem Ausscheiden als stellvertretender Bundesvorsitzender 2005 ernannte ihn der VdM, dem er weiterhin mit Rat und Tat eng verbunden blieb, zu seinem Ehrenmitglied und ehrte ihn mit seiner Goldenen Stimmgabel.
Nach seinem Studium (Trompete, Klavier, Komposition und Dirigieren) in Berlin und Salzburg war Klaus-Jürgen Weber zunächst Orchestermusiker (Staatsoper Berlin, Theater des Westens Berlin und Symphonisches Orchester Berlin) und Studiomusiker, Arrangeur und Komponist für diverse Rundfunk-, Fernseh-, Film- und Schallplattenproduktionen sowie Orchesterneufassungen verschiedener Musicals. Als Trompetenlehrer sammelte er Erfahrungen an Musikschulen, bevor er ab 1972 bis zu seinem Ruhestand Ende Februar 2000 die Musikschule Paul Hindemith Neukölln in Berlin leitete. Zu den Innovationen, die Klaus-JürgenWeber an seiner Musikschule unterstützte oder initiierte, gehören ein Perkussionsstudio, ein Jazzstudio, ein Musicalstudio, die Chorschule Gropiusstadt und der Unterricht auf traditionellen Instrumenten aus Asien und Afrika.
Im VdM-Bundesvorstand gestaltete Weber im für die Musikschularbeit schwierigen Berlin hautnah die Wende mit. Insbesondere setzte er sich konsequent für die Einbeziehung von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund in die Musikschularbeit ein und leitete ein erfolgreiches Modellprojekt: den bundesweiten VdM-Modellversuch „Musik verstehen – Verstehen durch Musik“. Er war Herausgeber des daraus entstandenen Unterrichtswerks „Der Musikwagen“ und lehrte an der Berliner Hochschule der Künste zum „Interkulturellen Musiklernen“. Jazz und Musical lagen ihm am Herzen und seit 2000 bis viele Jahre nach seinem Ausscheiden aus dem Bundesvorstand war er für die Weiterentwicklung des VdM-Lehrplanwerks verantwortlich.
Die einzelne Musikschule vor Ort, ihre Gestaltung im sogenannten Kleinen und die Einbindung in die größeren Zusammenhänge haben ebenso wie die Vernetzung im musikpolitischen Raum auf kommunaler wie auf Landes- und Bundesebene das berufliche und ehrenamtliche Leben von Klaus-Jürgen Weber als stellvertretender Bundesvorsitzender des Verbands deutscher Musikschulen geprägt.
Klaus-Jürgen Weber, dessen einflussreiches und prägendes Wirken wir in dankbarer und lebendiger Erinnerung behalten, wird dem VdM sehr fehlen.
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