Wie ein traditionelles Museum beschäftigt sich auch ein Kinder- und Jugendmuseum mit dem Sammeln, Ordnen, Bewahren und Erforschen von Dingen. Dabei steht die Neugier der Kinder und Jugendlichen im Vordergrund, die Entdeckerfreude und das Experimentieren, das eigene Ausprobieren: Berühren, Begreifen, Anfassen, Erfassen, Verstehen. Erfahrungen mit allen Sinnen, mit Kopf, Herz und Hand machen zu können ist zentrales Ziel und zugleich Methode des Kinder- und Jugendmuseums.
Wie ein traditionelles Museum beschäftigt sich auch ein Kinder- und Jugendmuseum mit dem Sammeln, Ordnen, Bewahren und Erforschen von Dingen. Dabei steht die Neugier der Kinder und Jugendlichen im Vordergrund, die Entdeckerfreude und das Experimentieren, das eigene Ausprobieren: Berühren, Begreifen, Anfassen, Erfassen, Verstehen. Erfahrungen mit allen Sinnen, mit Kopf, Herz und Hand machen zu können ist zentrales Ziel und zugleich Methode des Kinder- und Jugendmuseums. Dieses Konzept bedingt eine besondere Ausstellungspräsentation: „hands on – please touch!“ Der direkte, aktive und interaktive Kontakt mit den Besuchern wird ausdrücklich gewünscht und herausgefordert: Die Dinge sind sinnlich erfahrbar präsentiert, alle Orte sind begehbar und bespielbar und besondere Situationen beziehen die Kinder und Jugendlichen mit ein. Sich mit aufregenden, informativen, wichtigen Dingen und Phänomenen auseinander setzen, real und digital, damit spielen und experimentieren, Neues erfahren und freiwilliges Lernen mit Spaß und Spannung – das sind die Merkmale eines Kinder- und Jugendmuseums. Es geht um Lernen mit allen Sinnen und Lernen durch Tun. Das Kinder- und Jugendmuseum München wurde 1990 nach zehn Jahren Vorlaufprojekten, Konzeptentwicklungen im Rahmen der Pädagogischen Aktion durch einstimmigen Stadtratsbeschluss ins Leben gerufen. Es hat 1996 seine derzeitigen Räume (500 qm) im Münchner Hauptbahnhof/Nordflügel bezogen und arbeitet seit Januar 2001 als selbstständiger Träger (Pädagogische Aktion/Kinder- und Jugendmuseum e.V.) im Auftrag des Kulturreferats der Landeshauptstadt München.Das Münchner Modell hat drei (gleich wichtige) konstitutive Bestandteile:
1. einen mobilen dezentralen Ansatz, Kinder- und Jugendmuseum mobil, zu Gast in den Stadtteilen, Kindereinrichtungen, Schulen und Museen (z.B. im Deutschen Museum)
2. den temporären Wechsel-Ausstellungs- und Veranstaltungsteil im Münchner Hauptbahnhof, Flügelbahnhof Nord und
3. die noch nicht verwirklichte Dauerpräsentation, für die jedoch bereits Programmbausteine und Sammlungsstrategien entwickelt werden. Dafür suchen Kultur- und Planungsreferat noch einen dauerhaften und verkehrsgünstig gelegenen Standort.
Das Kinder- und Jugendmuseum ist kein Abenteuerspielplatz, sondern ein anspruchsvoller Kultur- und Bildungsort für Kinder, Jugendliche und Familien. Das Konzept sieht vor, lebendige Lern- und Erfahrungsräume mit interessanten Themen bereitzustellen, in denen junge Menschen mit Lust, Neugierde und Fantasie neue Zusammenhänge entdecken können, die sie in ihrer Entwicklung fördern und ihre Welt begreifbarer und reicher machen.
Das Kinder- und Jugendmuseum veranstaltet vier bis fünf interaktive Ausstellungen im Jahr. Anfassen und Mitmachen erwünscht! Ein fester Bestandteil jeder Ausstellung ist ein umfassendes Rahmenprogramm und eine themenbezogene Kreativwerkstatt. Während der jeweils laufenden Ausstellungen entstehen im Netz immer neue Seiten – von Kindern für Kinder gemacht. Mit Spielen, Informationen, Interessantem rund um die Ausstellungen, die so die Kinder auch von zu Hause aus besuchen können; www. kidimu.muc.kobis.de. Als „volunteers“ helfen Kinder im Sinne von Freiwilligenarbeit/bürgerschaftlichem Engagement bei der Betreuung (Kinder führen Kinder und Erwachsene) und bei der Gestaltung der Ausstellungen und Aufbau der Sammlungen aktiv mit.
Das Kinder- und Jugendmuseum wird gefördert von der Landeshauptstadt München. Die Qualitätssicherung unserer Arbeit war und ist jedoch ohne Drittmittel nicht möglich. Einzelne Projekte wurden bisher wohl wollend unterstützt von Stiftungen. Das hohe Niveau der bisherigen Ausstellungen beizubehalten ist dabei genauso Ziel, wie dieses Angebot allen Kindern und Familien zugänglich zu machen. Deshalb sollen die Eintrittsgelder weiterhin möglichst niedrig gehalten werden.
Die weiteren, zu verfolgenden Ziele sind der systematische Aufbau einer Dauerausstellung mit vielen, fest installierten Erfahrungsstationen, einer Sammlung und der längerfristige Wechsel von der provisorischen und beengten Unterbringung im Münchner Hauptbahnhof (dafür aber mit hervorragender Verkehrsanbindung) zu einem geräumigeren und dauerhaften Standort mit Freiflächen. Ziel unserer Arbeit ist die kulturelle Kompetenz. Kunst und Kultur im weiteren Verständnis sind auf Zukunft gesehen immer wichtigere Themen, die das demokratische Aushandeln gesellschaftlicher Tendenzen und Probleme fördern und ihm Raum und Gestalt geben. Kulturelle Kompetenz in vielerlei Varianten ist für Kinder und Jugendliche ein bedeutsames Kapital, sich sinnsuchend und sinnsichernd in der heutigen und zukünftigen Gesellschaft zurechtzufinden und behaupten zu können.
Die Münchner Kinder- und Jugendkulturarbeit, in deren kommunalen Netzwerk sich das Kinder- und Jugendmuseum versteht, versucht, dafür positive Bedingungen herzustellen und die großstädtische Lebenswelt zur anregungsreichen Landschaft für offene und bevölkerungsnahe Freizeit-, Spiel- und Bildungsangebote zu qualifizieren. Das Kinder- und Jugendmuseum im Bahnhof trägt unter durchaus schwierigen Rahmenbedingungen seit nunmehr sieben Jahren beharrlicher und fachlich qualifizierter Kultur- und Bildungsarbeit mit über 500.000 Besucher/-innen bei zum erklärten kommunalpolitischen Ziel der Landeshauptstadt München als „kinder- und familienfreundlichen Stadt“.