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Zwischen Göttingen und Hannover, im Keiler Land, liegt der Gräfliche Landsitz Hardenberg. In dieser touristisch attraktiven Umgebung für Freizeit, Erholung und Weiterbildung hat das international renommierte Klavierduo Genova & Dimitrov vom 21. bis 22. August 2009 erstmals das „Musikfest auf dem Hardenberg“ mit zwei Doppelkonzerten pro Abend organisiert. Im Interview mit Hans-Dieter Grünefeld erläuterten Aglika Genova & Liuben Dimitrov als künstlerische Leiter ihre Idee und das Programm.
nmz Online: Welche Resonanz erwarten Sie von diesem neuen Musikfestival?
Genova & Dimitrov: Wir möchten ein sehr glückliches Publikum nach dem Festival erleben können, das sich nach diesen Konzerten wie neu geboren fühlt. Dieses Festival sollte möglichst lange in Erinnerung bleiben und weiter entwickelt werden. Besonders würden wir uns freuen, auch ganz junge Leute dort treffen zu können.
nmz Online: Warum haben Sie vor allem Klaviermusik im Programm?
Genova & Dimitrov: Es war eher Zufall, das Klavier ins Zentrum der ersten Ausgabe dieses Festivals zu bringen. Wir sind allerdings überzeugt, dass die von uns präsentierten verschiedenen Kombinationen: Solo, Duo, Trio sowie Klavier plus Streichquartett und schließlich als Hammerflügel für Originalklang-Aufführungen zum 200. Todestag von Joseph Haydn, die dominante Rolle des Klaviers rechtfertigen. Musikfest bedeutet für uns aber, prinzipiell ein breit gefächertes Spektrum musikalischer Richtungen und Genres anzubieten.
nmz Online: Das Programm ist wie bei vielen Festivals traditionell, ans Haydn-Jahr wird auch anderswo gedacht. Was ist die besondere Komponente?
Genova & Dimitrov: Für uns stehen die Künstler immer im Vordergrund. Sie sind das Besondere – ihre Persönlichkeiten und ihre Ausstrahlung. Deshalb haben wir uns von allgemeinen Festival-Mottos ferngehalten und den teilnehmenden Künstlern völlig freie Programmwahl gelassen. Es gibt, so meinen wir, genug Festivals, die Künstler nur in Verbindung zu einem Thema auswählen, das irgendjemand aus irgendeinem Grund bestimmt. Dabei wirkt alles oft so lehrhaft und akademisch, weil Künstler gedrängt werden, sich Veranstalter-Wünschen anzupassen, wenn sie auftreten wollen, statt der Magie des Augenblicks in einem Wunschprogramm zu vertrauen. Haydn-Repertoire ist aufgrund der Präferenzen des Solisten Gerrit Zitterbart einbezogen worden.
nmz-Online: Unter welchen Aspekten haben Sie die beteiligten Künstler ausgewählt?
Genova & Dimitrov: Tatsächlich kommen alle Künstlerkollegen, Denys Proshayev, Markus Becker, das Szymanowski Quartett und Gerrit Zitterbart, aus der Region Hannover. Das war für uns, außer ihrer hervorragenden Reputation, ein nahe liegender Grund, sie zu einem Festival in Niedersachsen einzuladen.