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Mariss Jansons, Ernst von Siemens Preisträger 2013. Foto (St. Petersburg, 2012): Manu Theobald © Ernst von Siemens Musikstiftung
Mariss Jansons, Ernst von Siemens Preisträger 2013. Foto (St. Petersburg, 2012): Manu Theobald © Ernst von Siemens Musikstiftung
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Mariss Jansons erhält Ernst von Siemens Musikpreis 2013 – Konzertreihe zum 40. Geburtstag der Stiftung

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Der Ernst von Siemens Musikpreis 2013 geht an Mariss Jansons. Wie die Ernst von Siemens Musikstiftung am Mittag in München bekannt gab, erhält der lettische Dirigent, der am 14. Januar seinen 70. Geburtstag feiert, den mit erstmals 250.000 Euro dotierten Preis „als Auszeichnung für sein Lebenswerk im Dienste der Musik“. Die Komponisten-Förderpreisträger werden im Februar bekannt gegeben.

Mariss Jansons stammt aus einer Musikerfamilie. 1943 in Riga als Sohn einer Opernsängerin und des Dirigenten Arvid Jansons geboren, verbrachte er seine Jugendzeit ab 1956 in St. Petersburg, wo sein Vater seit 1946 Jewgeni Mrawinskis Assistent bei den Leningrader Philharmonikern war – eine Position die Mariss Jansons 1973 selbst übernehmen sollte.

Zunächst führte ihn seine Ausbildung aber über die Leningrader Musikschule und das dortige Konservatorium nach Wien, wo er von 1969 an bei Hans Swarowsky studierte und gleichzeitig Assistent seines Entdeckers Herbert von Karajan bei den Salzburger Festspielen wurde. Nach der prägenden Zeit als Assistent Mrawinski bei den Leningrader Philharmonikern bekam Jansons ab 1979 die Gelegenheit, mit den Osloer Philharmonikern ein Orchester über einen langen Zeitraum nach seinen Vorstellungen zu formen. Das bis dahin international kaum bekannte Orchester entwickelte sich in den 22 Jahren seiner Leitung zu einem renommierten Klangkörper.

Nach seiner Zeit als ständiger Gastdirigent des London Philharmonic (ab 1992) und als Chefdirigent des Pittsburgh Symphony Orchestra (ab 1997), tritt Jansons 2003 seine jetzige Position als Chefdirigent des Symphonieorchesters und des Chors des Bayerischen Rundfunks an, 2004 kommt die Chefposition beim Amsterdamer Concertgebouw Orchester hinzu.

Doppeltes Signal des Siemens-Kuratoriums?

„Die Ernst von Siemens Musikstiftung“, so heißt es in der Pressemitteilung, „zeichnet mit Mariss Jansons eine der herausragenden Dirigentenpersönlichkeiten unserer Zeit aus, die bei allem Pultmagiertum und Genie fernab jeder Starallüre, ihre Ehrlichkeit nie preisgegeben hat und beim Wesentlichen, beim Tief-Menschlichen der Kunst bleibt.“ Mit der Entscheidung für Jansons folgt das Siemens-Kuratorium der Preispolitik der letzten Jahre, neben bedeutenden Komponisten immer wieder auch Interpreten-Persönlichkeiten von Rang auszuzeichnen. Nach Michael Gielen (2010), Daniel Barenboim (2006), Nikolaus Harnoncourt (2002), Claudio Abbado (1994), Leonard Bernstein (1987) und Herbert von Karajan (1977) ist Jansons nun der siebte Dirigent in der illustren Reihe der Preisträger (wenn man die zeitweise auch als Dirigenten aktiven Sänger und Instrumentalisten außer Acht lässt). Neben seinen Qualitäten als Interpret und Orchestergestalter würdigt die Stiftung auch ausdrücklich Jansons Einsatz für die musikalische Bildung, für die Jugendarbeit und die Orchesterakademie des BR-Symphonieorchesters.

Gleichzeitig kann die Wahl aber auch als Signal in zwei Richtungen verstanden werden: als Unterstützung seines Einsatzes für einen neuen Münchner Konzertsaal (dieser Aspekt klingt im Siemens-Pressetext ausdrücklich an) und als Anerkennung einer öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt, die sich – nachdem das Aus für das Münchner Rundfunkorchester abgewendet werden konnte – zu seinen Klangkörpern bekennt. Einen noch deutlicheren Wink in Richtung Südwesten hat man freilich nicht gewagt, hier stand möglicherweise die Tatsache im Weg, dass mit Michael Gielen erst vor drei Jahren ein Ex-Chefdirigent des nunmehr vor der Abwicklung stehenden SWR Sinfonieorchesters Baden-Baden und Freiburg den Siemens-Preis erhalten hatte.

Die Auszeichnung wird Mariss Jansons im Rahmen eines Festaktes im Münchner Prinzregententheater am 4. Juni 2013 vom Präsidenten der Bayerischen Akademie der Schönen Künste, Dieter Borchmeyer, überreicht. Die Laudatio hält Thomas Hampson, es spielen Mitglieder des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks.

Jubiläums-Konzertreihe

2013 feiert die Ernst von Siemens Stiftung, die seit ihrer Gründung 1350 Projekte unterstützt hat, ihr 40-jähriges Bestehen, 2013 schüttet sie eigenen Angaben zufolge den bislang höchsten Betrag aus: Von den insgesamt drei Millionen Euro erhält Mariss Jansons 250.000 Euro; zur Projektförderung sowie für die drei Komponisten-Förderpreise, die im Februar 2013 bekannt gegeben werden, stehen 2,75 Millionen Euro zur Verfügung. Zuständig für die Auswahl der Projekte sowie der Preisträger ist das Kuratorium der Stiftung, dem 2013 Thomas Angyan als Vorsitzender sowie Hermann Danuser, Beat Furrer, Winrich Hopp, Helmut Lachenmann, Wolfgang Rihm, Peter Ruzicka, Ilona Schmiel und Nikos Tsouchlos angehören.

Durch das Jubiläumsjahr hindurch finden Konzerte in verschiedenen Städten Europas statt. Diese sind den Preisträgern des Ernst von Siemens Musikpreises sowie den Komponisten-Förderpreisträgern gewidmet. Das erste Konzert findet am 2. Februar 2013 in der Bayerischen Akademie der Schönen Künste in München statt. Es spielt das Arditti Quartett (Preisträger 1999). Bis Winter 2013 folgen acht weitere Geburtstagskonzerte in Luzern, Bonn, Warschau, Donaueschingen, Rom, Wien, Paris und Darmstadt.

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