Hauptrubrik
Banner Full-Size

300 demonstrieren für Erhalt des Theaters Vorpommern [update: Protest auch an der Seenplatte]

Autor
Publikationsdatum
Body

Stralsund - Rund 300 Kunstfreunde haben sich in Stralsund für den Erhalt des Mehrspartentheaters Vorpommern und gegen eine Fusion mit der Theater- und Orchester GmbH Neubrandenburg/ Neustrelitz ausgesprochen. Die Fusion in der geplanten Form würde die Qualität massiv beeinträchtigen, sagte die Initiatorin der Bürgerinitiative «TheaterLeben!», Inkeri Beland. Es sei mit einer Verringerung der Veranstaltungszahlen zu rechnen.

 

Auch die Grünen hatten sich am Samstag dem Protest angeschlossen. Sie hatten ein Alternativkonzept zum Erhalt der Theater im Ostteil des Landes vorgelegt. Mit einer Dynamisierung der Zuschüsse von Land und Kommunen in Höhe von jeweils zwei Prozent ab 2016 und einem auf den Flächentarif bezogenen Gehaltsverzicht besser gestellter Berufsgruppen könnte auf betriebsbedingte Kündigungen verzichtet werden, sagte die kulturpolitische Sprecherin der Grünen-Landtagsfraktion, Ulrike Berger. Der Vorschlag soll im Februar erstmals in der Greifswalder Bürgerschaft diskutiert werden.

Bei der von Kultusminister Mathias Brodkorb (SPD) favorisierten Fusion würden insgesamt 65 Arbeitsplätze an den Häusern in Stralsund, Greifswald, Neubrandenburg und Neustrelitz verloren gehen. 

 

[update]

Protest gegen Theater-Fusionspläne auch an der Seenplatte

Neustrelitz (dpa/mv) - Nach Protesten in Stralsund am Wochenende regt sich auch an der Mecklenburgischen Seenplatte Widerstand gegen die Theater-Fusionspläne im Osten Mecklenburg-Vorpommerns. So forderten am Montag die Grünen im Kreistag und der Neustrelitzer Stadtpräsident Christoph Poland (CDU) den Erhalt der Theater- und Orchester GmbH Neubrandenburg/Neustrelitz als Vierspartenhaus. Das Theaternetzwerk Mecklenburgische Seenplatte hat für diesen Donnerstag zu einer Protestaktion in Neustrelitz aufgerufen. Eine entsprechende Petition für den Erhalt hätten schon mehrere Tausend Menschen unterschrieben.

Neustrelitz sei der kleinste Theater-Standort, habe aber trotz der 300-jährigen Theatertradition schon Vorleistungen wie Auflösung von Orchester und Ballett erbracht, sagte Poland. Zudem habe die GmbH inzwischen mehr Zuschauer als das Theater in Rostock. Die Grünen forderten, dass statt der geplanten Fusion mit Stralsund/Greifswald der Erhalt des Vierspartentheaters in der Seenplatte «endlich zur Leitidee der Diskussion werden muss».

Das Land plant ein «Staatstheater Nordost», wobei auf Stralsund Oper und Opernorchester, Greifswald Schauspiel und Ballett und Neubrandenburg die Philharmonie entfallen soll. In Neustrelitz sollen die Tanzkompanie und das Musiktheater schließen, aber noch Operetten produziert werden. 65 der bisher 485 Stellen an allen Standorten sollen entfallen.

Ort
Autor