Die Landesregierung in Sachsen-Anhalt plant, die Landeszuschüsse für die Theater und Orchester massiv zu kürzen. Der Deutsche Bühnenverein hat gegen diese Kürzungspläne eine Online-Petition (bisher 6049 Unterschriften) ins Leben gerufen. Auch die DOV sowie der Deutsche Musikrat protestieren gegen den landesweiten Kulturabbau.
Am Dienstag, den 21. Mai, finden um 11.55 Uhr öffentliche Kundgebungen an unterschiedlichen (Kultur-)Standorten in Sachsen-Anhalt statt. Am Nachmittag wird es eine gemeinsame Abschlussveranstaltung in Halle an der Saale geben. Vertreter der Theater in Halle, Magdeburg, Stendal, Dessau, sowie Vertreter weiterer kultureller Institutionen und Verbände werden an der Leopoldina, in der die Landtagsabgeordneten aus Sachsen-Anhalt tagen, nochmals gemeinsam darauf aufmerksam zu machen, dass durch den geplanten Sparkurs der Landesregierung die gesamte Kulturlandschaft Sachsen-Anhalts akut in ihrer Substanz bedroht ist.
Lesen Sie die PM des Deutschen Musikrats:
Es ist 5 vor 12 in Sachsen-Anhalt
Protest gegen landesweiten Kulturabbau
Die Landesregierung in Sachsen-Anhalt droht derzeit mit massiven Kürzungen des Kulturhaushaltes. Der Landtag hatte 2012 den „Kulturkonvent Sachsen-Anhalt“ beauftragt, eine Bestandsaufnahme der kulturellen Infrastruktur in Sachsen-Anhalt mit politischen Handlungsempfehlungen zu erstellen. Der vor wenigen Wochen veröffentlichte Abschlussbericht hatte auf politischer Seite jedoch drohende Kürzungen im Kulturbereich zur Folge.
Hierzu Christian Höppner, Generalsekretär des Deutschen Musikrates: „Durch Kürzungen im Kulturbereich hat sich noch kein Haushalt sanieren lassen. Die von der Landesregierung Sachsen-Anhalt angedrohten Einsparungen sind damit letztendlich nur politischer Aktionismus und lösen nicht das eigentliche Problem des finanziellen Engpasses im Landeshaushalt. Im Gegenteil: Mit der Zerstörung von jahrzehntelang gewachsener kultureller Infrastruktur werden zugleich gesellschaftlich viel weitreichendere Probleme geschaffen. Sachsen-Anhalt braucht seine Theater, Orchester und Musikschulen, um mittel- und langfristig für seine Bürgerinnen und Bürger eine attraktive Heimat zu sein. Bei der bereits jetzt sinkenden Population den Rotstift ausgerechnet bei der Kultur anzusetzen, ist kurzsichtig und kontraproduktiv.Die Aktion ‚5 vor 12‘ macht diesen Trugschluss auf anschauliche Weise im engen Schulterschluss mit den Kulturinstitutionen und den Bürgerinnen und Bürgern in Sachsen-Anhalt deutlich.
Die aktuellen kulturpolitischen Herausforderungen verlangen nach einer neuen Verantwortungspartnerschaft zwischen Bund, Ländern und Kommunen. Ein grundlegender Mosaikstein ist hierbei die Aufhebung des Kooperationsverbotes.“