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Akademie der Künste ruft zum Minutenstreik auf: Gemeinsam gegen den Kulturkahlschlag: #minutenstreik

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Die Berliner Akademie der Künste initiiert den Minutenstreik gegen den Kulturkahlschlag: Jede Kulturveranstaltung, Aufführung und Ausstellung wird für eine oder einige Minuten abrupt unterbrochen. So viele Kulturinstitutionen und Veranstaltungshäuser wie möglich sind aufgerufen, sich dem bundesweiten symbolischen Protest anzuschließen, um ein Zeichen gegen die existenzbedrohenden Kürzungen im Kulturbereich zu setzen. Die Störung durchbricht die Routine, irritiert und zwingt zum Nachdenken. Die Streikminute (oder -minuten) kann individuell gestaltet werden – durch Stille oder konkrete Forderungen und künstlerische Protestformen der jeweiligen Institutionen und Kulturschaffenden.
 
Auf Social Media können Momente und Aufnahmen des Minutenstreiks mit den Hashtags „#minutenstreik“ und „#minutestrike“ geteilt werden, um auf die Aktion aufmerksam zu machen. Die Akademie der Künste stellt ein Social-Media-Kit zur freien Nutzung zur Verfügung. Begleitet von entsprechenden Veröffentlichungen in den sozialen Netzwerken begann die Akademie der Künste den Minutenstreik beim Konzert „Winter Music“ am 7. Dezember und setzt ihn beim Akademie-Dialog zwischen Adania Shibli und Eva Menasse am 11. Dezember fort.
 
Mit dem Minutenstreik sendet die Akademie der Künste fortan bei ihren Veranstaltungen eine klare Botschaft: Kunst und Kultur sind weit mehr als Unterhaltung – sie sind unverzichtbar für unsere individuelle und kollektive Identitätsbildung, sie spiegeln Werte, Normen, Weltanschauungen und stellen Machtstrukturen infrage. Als Räume des Widerstands und der Transformation werden sie von autoritären Kräften gefürchtet, die Identitäten vorschreiben und Unterwerfung erzwingen wollen. Die Förderung von Kunst und Kultur ist keine Frage des Geschmacks – sie ist eine notwendige Investition in eine demokratische und offene Gesellschaft.
 
Ein „normaler“ Streik – wie er derzeit diskutiert wird – erfordert eine aufwendige Organisation und würde ohne Streikkasse vor allem die freien, nicht institutionell abgesicherten Kulturschaffenden treffen. Der Minutenstreik bietet hingegen eine sofort umsetzbare Alternative. Die Akademie der Künste setzt darauf, dass sich diese symbolische Aktion zu einer Bewegung entwickelt, die das ganze Land erreicht. Es ist höchste Zeit, dass die Politik mit der Kulturszene in Dialog tritt und nachhaltige Lösungen für den Erhalt und die Stärkung des Kulturbereichs entwickelt.
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