(nmz-ddp) Der Landessenderdirektor Baden-Württemberg des Südwestrundfunks (SWR) in Stuttgart, Willi Steul wird neuer Intendant des Deutschlandradios mit seinen beiden Programmen Deutschlandfunk und Deutschlandradio Kultur. Wie der Deutschlandfunk am Donnerstag meldete, folgte der Hörfunkrat in Berlin mit großer Mehrheit dem entsprechenden Vorschlag des Verwaltungsrates.
Steul wird am 1. April 2009 die Nachfolge von Ernst Elitz antreten, der nach Ablauf seiner dritten Amtsperiode in den Ruhestand geht. Steuls journalistische Laufbahn startete der promovierte Ethnologe 1978 als Politikredakteur beim damaligen Südwestfunk (SWF) in Baden-Baden. Später war er Hörfunkkorrespondent für den SWF und die ARD in Beirut, Bonn, Athen, Genf sowie in Afghanistan. Ferner war Steul unter anderem vier Jahre Chefredakteur von Deutschlandradio Berlin, (jetzt Deutschlandradio Kultur).
Der Vorschlag für die Wahl des ARD-Mannes kam konkret von ZDF-Intendant Markus Schächter. Er nannte Steul "einen hervorragenden öffentlich-rechtlichen Rundfunkmann", der in seinem bisherigen beruflichen Leben und bei zahlreichen Auslandseinsätzen als Korrespondent seine journalistische Qualifikation und seine organisatorischen Fähigkeiten unter Beweis gestellt hätte: Zuletzt beim Aufbau des SWR-Landessenders Baden-Württemberg. Willi Steul sei „geeignet, den Nationalen Hörfunk in die digitale Zukunft zu führen“.
Der stellvertretende Hörfunkratsvorsitzende, Frank Schildt, betonte , der geplante Aufbau des dritten Deutschlandradio-Programms, DRadio-Wissen, liege bei dem neuen Intendanten in den besten Händen. Was diese Programmerweiterung für das Personal der Sender bedeutet, ist hausintern angeblich umstritten.
Als weitere Kandidaten für die Intendantenwahl waren im Gespräch: Arte- Programmdirektor Christoph Hauser, Phoenix-Geschäftsführer Christoph Minhoff und MDR-Hörfunkchef Johann Michael Möller.