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ARD löscht mehr als 100 000 Angebote von Online-Seiten

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Leipzig - Die ARD wird infolge gesetzlicher Vorgaben bis zum Sommer mehr als 100 000 Angebote aus ihren Online-Angeboten entfernen. Von einer Expansion der Rundfunkanstalten im Netz, wie dies oftmals von privaten Verlagen und Sendern angeprangert werde, könne daher überhaupt keine Rede sein, sagte der ARD-Vorsitzende Peter Boudgoust am Mittwoch in Leipzig zum Abschluss der zweitägigen Intendanten-Beratung der ARD.

Er zeigte sich enttäuscht über die restriktiven Vorgaben der Politik in Fragen der Online-Präsenz der öffentlich-rechtlichen Sender. Den Schaden hätten unter anderem die Nutzer, die auf zahlreiche bisherige Angebote verzichten müssten. So müsse beispielsweise der NDR bis zu 79 Prozent seiner Politik- und Wirtschaftsnachrichten aus dem Internet entfernen, auf der Seite sportschau.de werde ab Juni nur noch knapp die Hälfte der Angebote zu finden sein, sagte Boudgoust.

Der ARD-Vorsitzende sagte an die Adresse privater Medienanbieter, die ARD sei «keine ökonomische Bedrohung für niemanden». Stattdessen garantiere der öffentlich-rechtliche Rundfunk in Deutschland eine ausgewogene Berichterstattung, während es vielen Privaten nicht um das Gemeinwohl gehe, sondern um die Interessen von Investoren. Gerade bei der Internet-Präsenz werde versucht, «das duale System zu knacken», warf er privaten Sender und Verlegern vor.

Grundlage für die Internet-Angebote der öffentlich-rechtlichen Sender in Deutschland ist der gesetzlich festgelegte sogenannte Drei-Stufen-Test. Bis 31. August müssen die Sender ihr gesamtes Angebot unter anderem dahingehend überprüfen, ob es gesellschaftlich notwendig ist und zum publizistischen Wettbewerb beiträgt. Gegebenenfalls müssen Angebote aus dem Internet entfernt werden.

 

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