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ARD und ZDF wollen Konzept für Jugendkanal bis März vorlegen

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Leipzig - ARD und ZDF wollen den geplanten neuen Jugendkanal zu einem «crossmedialen Angebot» ausbauen. Ein nachgebessertes Konzept zu dem Projekt, das auf Fragen der Ministerpräsidenten eingehen soll, werde wie geplant bis März 2014 stehen, sagte der ARD-Vorsitzende und NDR-Intendant Lutz Marmor im Anschluss an die Intendantentagung in Leipzig.

 

Darin seien Intendanten und die Konferenz der Gremienvorsitzenden (GVK) einig. «Wir werden ihnen noch bildlicher machen, was wir vorhaben», betonte Marmor mit Blick auf Forderungen der Länderchefs. Er stellte zugleich klar, dass die Programmhoheit bei den Sendern liege.

Die Regierungschefs hatten ARD und ZDF für das bisher vorgelegte
Konzept eines Jugendkanals Ende Oktober noch kein endgültiges grünes Licht gegeben und bis zum Frühjahr 2014 die Klärung finanzieller und inhaltlicher Punkte eingefordert. Darunter vor allem, ob die veranschlagten 45 Millionen Euro pro Jahr für den neuen Jugendkanal ausreichten. Diese Frage sei vergleichsweise schnell zu klären, sagte Marmor in Leipzig. Doch auch inhaltliche Fragen und Auftrag würden bis März beantwortet. Es gehe nicht um Massenattraktivität des multimedialen Jugendangebots, sondern um Qualität.

GVK-Vorsitzender Uwe Grund sprach nur von wenigen Zweiflern unter den Ministerpräsidenten: «80 Prozent haben wir im Sack, die anderen müssen wir noch versuchen, gemeinsam zu erreichen.» Die Trimedialität solle im überarbeiteten Konzept mehr in den Fokus gerückt werden, bei der Gestaltung der Inhalte verbat sich Grund jedoch Einmischung der Politiker, sie sei «nicht erwünscht und auch nicht zulässig».

Keine neuen Zahlen gab es mit Blick auf den seit Jahresbeginn geltenden Rundfunkbeitrag und das daraus resultierende Einnahmeplus für die öffentlich-rechtlichen Sender. Es sei noch zu früh, sagte Marmor, ein «bescheidener Zuwachs» zeichne sich jedoch ab. Medien hatten zuletzt über ein Plus von mehr als 100 Millionen spekuliert. Es gebe 40 Millionen Teilnehmerkonten und täglich 90 000 Vorgänge im Beitragsservice - die Umstellung sei noch in vollem Gange, sagte dazu Marmor. Im Dezember wollen ARD, ZDF und Deutschlandradio ihre Prognose für 2013-2016 aktualisieren und sie der Gebührenkommission KEF mitteilen, wirklich belastbar seien die Daten erst Ende 2014.

Seit dem umstrittenen Wechsel vom GEZ-Gebührenmodell zum neuen Rundfunkbeitrag am 1. Januar 2013 richtet sich die Abgabe nicht mehr nach Zahl und Art der Geräte, sondern wird pro Haushalt fällig. Ein Haushalt zahlt 17,98 Euro im Monat. Bei Firmen oder Kommunen richten sich die Beiträge nach Betriebsstätten und Fahrzeugflotte. Gegen den neuen Beitrag sind bundesweit Hunderte Klagen eingereicht worden.

Gute Nachrichten verkündete MDR-Intendantin und Konferenz-Gastgeberin Karola Wille für die Filmförderungsanstalt. Mit 5,5 Millionen Euro pro Jahr werde die ARD sie bis 2016 unterstützen und gebe damit deutlich mehr als die gesetzlich vorgeschriebenen rund 3,4 Millionen Euro im Jahr. Insgesamt gingen durch weitere Zahlungen rund 9,3 Millionen Euro im Jahr an die Bundesfilmförderung, sagte die Filmintendantin der ARD-Senderfamilie. «Das ist ein klares Bekenntnis zum deutschen Kinofilm.»
 

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