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Auktion soll Geld für Schlingensiefs Operndorf bringen

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Braunschweig - 25 Schüler des verstorbenen Film- und Opernregisseurs Christoph Schlingensief wollen in Braunschweig Geld für dessen geplantes Operndorf in Afrika sammeln. Dazu sollen am 4. September 25 Kunstwerke der Schlingensief-Schüler versteigert werden. Die Auktion ist Teil eines Programms mit Kunst, Musik und Performance, das an diesem Tag im Staatstheater geboten wird, wie die Organisatoren am Mittwoch in Braunschweig erläuterten.

Der Abend soll mit seiner Vielseitigkeit "ein Gegenentwurf zum Modell Bayreuth" werden, wie der Intendant des Staatstheaters, Joachim Klement, sagte. 150 Künstler wirken an dem Programm mit, darunter Schauspieler und Musiker aus Burkina Faso, wo Schlingensiefs Operndorf als soziokulturelles Projekt entstehen soll.

Der 2010 verstorbene Film- und Opernregisseur Schlingensief war Professor für Kunst in Aktion an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig (HBK). Er unterrichtete dort von 2005 bis zu seinem Tod etwa 25 Studenten in der Künstlerklasse Schlingensief, wie Absolventen der HBK erläuterten.

Die Studenten der HBK hatten Schlingensief zu zahlreichen Projekten begleitet und verarbeiteten ihre Erlebnisse in einem Kunstwerk, dem sogenannten Animatographen. "Es ist eine Kiste mit Bildern und Sound, handsigniert von Christoph Schlingensief", sagte die Projektleiterin Franziska Pester. 75 signierte Exemplare des Animatographen gibt es laut Pester, einige davon sollen am 4. September versteigert werden.

Die Erlöse der Versteigerungen kommen den Angaben zufolge komplett dem Operndorf in Burkina Faso zu Gute. Erworben werden können neben dem Animatographen Ölmalereien, Fotografien, Plastiken, Filme und Zeichnungen.

Schlingensiefs Idee soll verständlich gemacht werden
Damit auch Laien einen Zugang zu Schlingensiefs Idee des Operndorfs bekommen können, werden am 4. September Filme über das Projekt gezeigt. Zwei Kurzfilme gibt es bereits jetzt in einem Container vor dem Staatstheater Braunschweig zu sehen.

Zu Schlingensiefs Lebzeiten sei eine jährliche Kooperation zwischen den Studenten seiner Künstlerklasse und dem Staatstheater verabredet worden, sagte Klement. Anlässlich des ersten Todestages des Regisseurs am 21. August hätten die Absolventen diese Idee aufgreifen wollen. Entstanden sei ein Programm "ganz im Sinne Schlingensiefs". Ein Absolvent sprach von einer Überforderung für die Zuschauer. Man müsse sich einzelne Veranstaltungen heraus suchen.

Das Operndorf Remdoogo in Burkina Faso soll auch der Alphabetisierung dienen. Eine bereits gebaute Schule, die Teil des Komplexes ist, soll im Herbst an die Bevölkerung übergeben werden.